Wir haben    die Nase 

das zweite Dutzend voll:

 "The  Second Dozen"

USA-Südwesten 2004  

Ein Reisebericht von Hartmuth

                                                                         ACHTUNG: Blau umrandete Bilder laden ein, angeklickt zu werden ! 

 

Unsere Route

 

1. Tag: 

Köln-London - 

Los Angeles,CA - 

Las Vegas,NV

Anita und Harry beim Einchecken 

Wieder mal ist Reisetag und es soll zu unsere 24. USA-Tour sein. Nur nicht verschlafen! Und somit reißt uns zwischen 3.00Uhr und 3.30Uhr in der Nacht eine Batterie von Weckern aus der viel zu  kurzen Schlafphase. Wir sind zunächst damit beschäftigt, jedem einzelnen Wecker und insbesondere uns noch eine kurze Snooze-Phase zu gönnen, aber irgendwann gibt es kein "nur noch 5 Minuten" und so quälen wir uns aus dem Bett.

Um 4.30Uhr steht Mike mit seinem Taxi (= seinem Kombi) vor der Tür und fährt uns zum Köln-Bonner Flughafen. Gestern Abend haben wir im Vorabend Check-In unser Gepäck aufgegeben. Erstaunlich ist, dass der Umfang unseres Gepäckes trotz unseres Storages in Vegas  nur geringfügig kleiner geworden ist. Wieder reisen wir mit vier Taschen, allerdings sind diese erstmalig deutlich leichter als in früheren Zeiten.

Aufgrund des bequemen Vorabend Check-Ins zieren uns nun nur noch zwei Rucksäcke und das Ankommen am Flughafen ist ungleich angenehmer und ruhiger.

Die Hoffnung, am Flughafen noch gemütlich frühstücken zu können erweist sich als reines Wunschdenken:

Die ersten Lokalitäten öffnen erst um 6Uhr.

 

Ein spartanisches Frühstück am Flughafen

 

Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als an der Bar einen letzten gemeinsamen Kaffee zu schlürfen, bevor unsere BA-Maschine mit ca. 20 Minuten geringfügig verspätet sich auf den Weg nach London macht.
An Board, nur wenige Sitzreihen vor uns, sitzt der Komiker und Kabarettist Bastian Pastewka. Wieder einmal begleitet uns die Prominenz! (Oder wir sie???)

 

Erste Eindrücke werden im Laptomfestgehalten

 

In London Heathrow angekommen müssen wir erstmalig  zum Weiterflug nicht das Terminal wechseln. Im umgebauten "Cafe` Nero" nutze ich die Zeit am Laptop, um bereits die ersten Eindrücke und Erlebnisse in die Tasten zu hacken. Aus der ersten Etage betrachten wir dabei mit einem halben Blick über den Bildschirm hinweg das rege Treiben reiselustiger Menschen aller Welt, die eifrig wie emsige Ameisen über den Boden krabbeln.

P.S. Dieser Blüte er Poesie gefällt Anita besonders, zumindest grinst sie!

 

Unser Nachbar siehnsüctig seiner Heimat entegen...

 

 

...und Anita unserer zweiten auch !

 

Der weitere Flug von London nach Los Angeles verläuft ebenso ruhig wie lang. Pünktlich starten wir, um nach 10 Stunden und 45 Minuten zum 24. Mal amerikanischen Boden unter den Füßen bzw. dem Fahrwerk zu haben.

 

Wir teilen uns auf dem Flug mit einem Amerikaner  eine Dreierbank. Neidvoll lauschen wir seinen Geschichten, wonach er den John Muir-Trail (rund 100 Meilen) schon einmal komplett erlaufen ist.

Konzetration auf das  Wesenlich: SMS + Hamburger

Das Conecting in Los Angeles verläuft im Vergleich zum Flug ereignisreicher: Während es bei der Immigration keinen nennenswerten Zwischenfall gibt und der Beamte der Einwanderungsbehörde ungewöhnlich freundlich und redselig ist, ist das obligatorische Pickup und Dropoff unseres Gepäcks chaotisch: Nachdem wir unsere Taschen  aufgenommen haben und es somit offiziell durch den Zoll bringen, erwarten wir -wie immer- dass wir es  hinter dem Zoll umgehend wieder abgeben können. Stattdessen sagt uns eine Mitarbeiterin bestimmt, wir sollen umgehend das Gepäck selbst zum Connecting-Flight, nämlich zum Schalter von American West transportieren.

Das haben wir ja noch nie gemacht und außerdem ist es eine ziemliche Strecke zu Fuß von Tom Bradley InternationalTerminal zu Terminal 1. Also geht Anita nochmals zurück und fragt beim Gepäck-Drop-Off nach, wo man ihr nun noch einmal bestätigt, dass wir das Gepäck direkt hier "Off Droppen" können. Also zurück zum Ausgangspunkt, ganze Gepäck wieder abgeben und los zu unserem Gate. Nassgeschwitzt und hungrig erreichen wir das Gate und stellen mit Erstaunen aber auch Schrecken fest: Wir sitzen exakt an der Stelle, wo wir auch Weihnachten 2002 saßen und man uns wegen Überbuchung des Fluges nicht nach Las Vegas mitgenommen hat. 

Hoffen wir, dass wir diesmal mehr Fortune haben...

Hier erledigen wir die wichtigsten Geschäfte: Trinken, Hamburger essen, in die Tasten hacken und Smsen!

 

In der Ferne erkennen wir die derzeitigen katatrophalen Waldbrände

 

Der anschließende Kurzstreckenflug ist pünktlich, flott und völlig unterbesetzt, so dass wir endlich mal eine Dreierbank für uns haben und sogar noch die Plätze aussuchen könnten. Die Ankunft, die Gepäckausgabe und der Transfer zu Alamo sind ebenfalls flott und gehen reibungslos und durchweg routiniert über die Bühne.

 

Chic: Chevrolet Equinox

 

Chic auch von der anderen Seite !

 

 

Aber dann: Alamo scheint geplündert zu sein: Es stehen kaum Autos zu Verfügung, dafür aber Warteschlangen vor den üblichen Standplätzen der Wagen. So nehmen wir, was wir erhaschen können, einen Chevrolet Equinox.

Innenausstattung: XXL 

Er scheint prima ausgestattet zu sein (die übliche amerikanische Komfortausstattung plus Außenthermometer, elektronischen Kompass, vielen Taschen, viel Platz für die Passagiere, mehrere Steckdosen) aber er hat nur einen automatischen Vierradantrieb. Das ist eigentlich nichts für mich; Ich bilde mir immer ein, Knöpfe, Schalter und Hebel zu benötigen, um dem Antriebesstrang meinen Willen aufzuzwängen.

Aber das nützt uns jetzt nichts, wir müssen mit dem leben bzw. fahren, was uns das Schicksal und Alamo zugedacht haben.

 

 

 

Unsere erste Station ist -wie fast immer- das Best Western Mc. Carron Inn, das wir -für uns ungewöhnlich- ausnahmsweise mal im Hellen erreichen.

 

ANKLICKEN: Unser Zimmer beim Räumen !

 

Wir haben -mittlerweile- das Zimmer 109, nachdem wir zunächst vergeblich Zimmer 124 und 140 hatten, jedoch am elektronischen Schloss  verzweifelten. Offensichtlich ein elektronischer Defekt. Nachdem es dem Portier schon peinlich war, dass wir bereits zum zweiten Mal vor verschlossener Tür kapitulierten mussten, fragte ich ihn, ob er denn glaubt, noch genügend Zimmer für uns zu haben. Er erwiderte den Small Talk mit "Oh yeah, this motel has more than enough rooms also for you!"

Das Chaos des Umräumens am ersten Tag hält sich heute Dank unserer ausgeklügelten Organisation und Logistik im Rahmen des Erträglichen. Nachdem wir die Taschen in der alten Welt exakt so gepackt haben, dass sich alles Equipment für die erste Trecking-Tour in einer Tasche befindet, ist die Umräumaktion schnell erledigt.

Und nun legen wir uns ins Bett und freuen uns auf das bekannte "beste Frühstück der Welt" morgen früh...

2. Tag: 

Las Vegas,NV - Peach Springs,AZ

 

 

ANKLICKEN: Beste Frühstück der Welt !

 

Nach einer angenehm verlaufenden Nacht begeben wir uns -wie schon so oft- zum für uns besten Frühstück der Welt. Alles ist wie immer: Der Bagel, den wir mit Frischkäse und Erdnussbutter bestreichen, schmeckt genauso gut wie immer, und auch der Grapefruitsaft hat den gleiche etwas dünnen aber umso im Rachen kratzenderen Geschmack. Einfach eben: Das beste Frühstück der Welt

 

ANKLICKEN: "War denn jemand in der Zwischenzeit an unserem Storage?"

 

Nach dem Auschecken begeben wir uns auf den Weg zu unsrem Storage. Wir hatten beim letzten Besuch ein Foto vom Schloss gemacht um einmal überprüfen zu können, ob sich jemand in der Zwischenzeit für das Schloss oder sogar unsere Utensilien im Storage interessiert hat. Aber alles ist so, wie wir es verlassen haben, mit einer Ausnahme. Ein Packsack ist umgefallen und unser übrig gebliebener Wasserkanister hat ein Loch und dafür kaum noch Wasser. Müßig zu recherchieren, ob der Kanister durch den umgefallenen Packsack oder evtl. durch Frost (in Las Vegas? In unserem klimatisierten Storage???) Schaden genommen hat.

 

 

ANKLICKEN: Kofferraum leer....und voll !

 

Doch zunächst beschäftigen wir uns mit unserem sukzessiv umfangreicher werdenden Equipment. Mit organisatorischem und logistischem Feingefühl sortieren wir alles Material, was eingelagert war,  aber auch das neu hinzugekommene:

Stapel 1: Equipment, was wir für unsere Trecking-Tour in den ersten Tagen benötigen

Stapel 2: Material, was wir erst nach der Trecking-Tour benötigen.

Stapel 3: Alles, was wir erst wieder auf dem Rückflug benötigen.

Stapel 4: Das, was wir erst wieder im Winter benötigen.

Während die Stapel 2 bis 4 im Storage verbleiben, verpacken wir Stapel 1 ins Auto und fahren nun endlich los...um bei Walmart den Stapel 1 um die Lebensmittel zu erweitern, die wir auf unserer Trecking-Tour benötigen.

 ANKLICKEN: Alte Tanke und Biker

Mit großer Freude sind wir dann gegen 10Uhr doch endlich "auf der Piste". Auf der Route 66 entdecken wir bei Hackberry an einer alten Tanke, die wir bereits vor ein paar Jahren umfangreich abgelichtet haben, ein kleines Harley-Treffen. Eine organisierte Biker-Tour, die hier gerade ein kurze Pause machen um sich zu erholen. Ich betone "erholen", denn meiner Meinung nach ist Harley-Fahren nur etwas fürs Auge, andere Sinne bleiben auf der Strecke:  Bei dem "Sound" der "Böcke" muss man annähernd taub sein, um Harleys zu ertragen und die Körperhaltung lassen das stundenlange Aufhängen von Gardinen als angenehme Entspannung empfinden.

Aber zugegeben: Für`s Auge ist es auf jeden Fall was!

 

Abfahrt !

 

 Nachdem die Biker grüßend und im besonders lauten und beeindruckenden Harley-Sound links und rechts an uns vorbeigezogen sind und wir uns von deren Erholung erholt haben, setzen wir uns "in unseren Bock" und reiten weiter nach Peach-Springs. 

 

 Havasupai Lodge

 

In Peach-Springs ist für uns die letzte Möglichkeit; die Nacht vor unserem Abstieg zu Havasupai in einem Motel zu übernachten. Daher haben wir -ausnahmsweise- ein Motel von Deutschland aus vorreserviert. Entsprechend unserer Vorinformation ist es genau so, wie wir es eigentlich NICHT haben wollen: Mehrgeschossig und auch noch der Flur innenliegend. Also genau entgegengesetzt zu unsrem favorisierten amerikanisch-klassischen. Motel-Typ wie das berühmt-berüchtigte Bates-Motel aus Hitchcocks "Psycho"..

 

 Das Zimmer ist prima !

 

 Da es aber keine Alternative hierzu gab, blieb uns damals eben nichts anderes übrig. Das Zimmer ist -anders als bei Motel-Ketten, nicht nur funktional, sondern auch ganz nett eingerichtet. Aber dafür haben wir heute kaum einen Blick,

 denn nach einem kurzen Aufenthalt im angeschlossenen Restaurant...

 

All das soll / muss mitgenommen werden !

  

kommt die Generalprobe für unseren morgigen Trip: Backpacks-Packen. Wir sind immer wieder erstaunt, was wir denn so alles für eine solche Tour mitnehmen müssen.

Halt ! Anita korrigiert mich bei diesen Zeilen. Es muss heißen:

Wir sind immer wieder erstaunt, was wir glauben, alles mitnehmen zu müssen.

Aber so sind wir nun mal. Wir sind eben für alles gerüstet!

Halt, Anita korrigiert mich:

"So bist du halt, für alles gerüstet!"

 ANKLICKEN: Das soll in die Rücksäcke passen ?

 

 Und so stehen wir wieder vor einem riesigen Haufen Material, der gut überlegt verstaut werden will, denn einerseits muss die Gewichtverteilung möglichst gleichmäßig sein, andererseits soll der Zugriff auf die Einzelteile nach praktischen Gesichtspunkten erfolgen. Also darf das Erste-Hilfe-Kitt logischer Weise nicht ganz unten sein, während das Zelt o.ä. wiederum nicht das erste sein sollte, wonach man im Rucksack blind greift.

Und so probieren wir die unterschiedlichsten Kombinationen aus, stopfen die Rucksäcke voll, um sie anschließend wieder auszuleeren, füllen sie wieder, überprüfen bei jedem Einzelteil Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der Mitnahme, holen sie wieder raus um sie letztlich wieder -nun an anderer Stelle- einzupacken.

Irgendwann haben wir dann aber schweißgebadet den für uns optimalen Füllungszustand gefunden, den wir -natürlich nach einer weiteren kurzen Umbauphase- als Referenzstandard erklären.

Und der Inhalt  kann sich sehen (und leider auch tragen) lassen:

Nachdem wir die letzten Zweifel, ob wir diese Tour denn überhaupt morgen machen sollen, beiseite gefegt haben, legen wir uns hin mit der Gewissheit, die vorerst letzte Nacht so weich schlafen zu dürfen.

3.Tag:

Peach Springs,AZ - Havasupai Campground,AZ

Harry mit GepäckAnita mit Gepäck

Dieser Tag soll es in sich haben, wir wir noch erfahren werden:

In aller Frühe werden wir durch unsere Wecker in den Handys aus dem Schlaf gerissen. Nach der vorläufig letzten gründlichen Morgentoilette beladen wir den Wagen mit dem Notwendigsten: Zwei vollbepackte Backpacks und Getränke für unsere Rückkehr.

Fast hätten wir Glück und unser Aufbruch in die Wildnis würde von höherer Gewalt unterbunden. Doch es ist nur ein kurzer Aufschub:

Wir verlassen gegen 4:30Uhr das Hotel mit dem ersten Teil unseres Gepäcks und hinter uns schließt sich die Tür. Oh Schreck! Von außen kann sie nicht geöffnet werden, die Klingel funktioniert nicht. Ich laufe an der Fensterfront entlang und entdecke gegenüberliegend den Hotelportier, der dösend vor dem Fernseher sitzt. Auf Klopfen reagiert er zunächst nicht, als ich wie ein HB-Männchen wild gestikulierend vor dem Fenster hin- und herrenne erkennt er die Situation und öffnet uns langsam die Tür.

Nachdem auch der Rest der Folterinstrumente im Wagen verstaut ist, verlassen wir um 5:05Uhr den Parkplatz und erreichen den ca. 60 Meilen entfernten Hilltop nach gut einer Stunde.

 

Das letzte Bild vor dem grausamen Abstieg

 

Wir beladen uns mit dem kleinen Handgepäck. Während meiner Bundeswehrzeit hatten wir einen treffenden Begriff für das große Marsch-Gepäck, das wir bei einer Nato-Übung mitnehmen mussten: Das Spind-Tragegestell !

Und genauso kommt uns das "Wirklich nur das allernötigste, was man unbedingt für eine solche Tour benötigt" auf unseren Rücken vor.

 

Indianer und Pferde kommen uns im flotten Tempo entgegen !

 

Mit einem lakonischen "Ich glaube L2 - L3" (damit sind die entsprechenden Bandscheiben der Lendenwirbel gemeint) steigen wir ab. Das erste Teilstück von etwa einer Meile soll laut Literatur sowie der im Internet recherchierten Infos recht steil ein. Die Infos lügen: Es ist "verdammt steil". Und die knapp 20kg Gepäck am Rücken sowie die eigenen Pfunde machen auf sich aufmerksam, jetzt schon!

Obwohl die Sonne bereits aufgeht liegen große Teile des Canyons noch lange im Schatten, und so entpuppt sich die Tour als weniger kräftezehrend als befürchtet. Noch!

 

 

ANKLICKEN: Der Abstieg...

 

Nach einer Meile wird der Weg deutlich moderater, es ist nur noch ein leicht abfallender Trail, der uns für den Aufstieg in drei Tagen Mut schöpfen lässt. Allmählich ist es jedoch vorbei mit der vornehmen Zurückhaltung der Sonne: Sie kommt ihrer eigentlichen Aufgabe langsam aber zunehmend nach: Sie scheint. Und nun auch in den Canyon.

 

Blick auf das, was noch vor uns liegt...

 

Vielleicht liest ja irgendwann einmal ein Mediziner diese Zeilen und kann mir dieses für mich unerklärliche Phänomen erklären: Warum ist die Leistungsfähigkeit unter hohen Temperaturen weitaus geringer als bei gemäßigten? Glaubte ich früher, dass ich dieses Phänomen nur von Anita und mir kenne, so lauschte ich sehr erstaunt den Worten von Lanz Armstrong, der bei der letztjährigen Tour de France berichtete, nach Möglichkeit jeden Schatten auf seiner Fahrt zu nutzen, um die volle Leistungsfähigkeit zu gewähren.

So sind wir also mindestens schon drei: Anita, Lanz und ich!

 

Anita - inkognito !

 

Im Moment ist aber auch keine Zeit, sich mit dieser Thematik auseinander zusetzen. Der Kopf ist voll mit anderen Themen: 

Wie lange noch?     

Wie weit noch?    

Schaffen wir das überhaupt?    

Wer von uns hatte bloß diese wahnsinnige Idee?     

Wer hat die 25kg Gepäck in den Rucksack gestopft?

Fragen über Fragen!

 

ANKLICKEN: Anita in der Wash !

 

Die Strecke ab der zweiten Meile ist zwar- wie erwähnt- durchweg moderater, zieht sich aber über 5,5Meilen durch eine monotone, anstrengende und wohl niemals endende Wash. Die Temperaturen steigen zunehmend und die 30kg Gepäck auf dem Rücken fangen an zu schmerzen.

 

ANKLICKEN: Weg durch den Canyon

 

Nach den 5,5Meilen Schotterpiste durch die Wash erwarten uns nun 1,5 Meilen durch den Creek am Bach entlang. Der Weg ist links und rechts aufgrund des Baches grün bewachsen und lieblich anzusehen, wenn man durch einen Park spazieren gehen würde und nicht 35kg Gepäck auf dem Rücken schleppen müsste. Obwohl unsere Wasservorräte von Meile zu Meile an Gewicht verlieren müssten, legt uns irgendjemand großzügig  Ausgleichsgewichte in den Rucksack. Die Temperaturen steigen und steigen und unsere Gesichter nehmen allmählich die rote Färbung eines Cola-Logos an. Cola, richtig, das wäre etwas!!!

Am absoluten Ende der Kräfte !

Wir sind ziemlich am Ende der Kräfte. Im Internet hat jemand nach eigener Aussage den Abstieg in drei Stunden geschafft. Wir hinterfragen diese Behauptung jetzt ebenso kritisch wie mittlerweile röchelnd.

Nach sechs Stunden erreichen wir das Village. Niemals waren uns die Indianer so wertvoll wie heute. Das erste Haus von Supai ist ein kleiner Laden, der einfache Lebensmittel und Getränke zu teuren Preisen verkauft. In unserem Falle: Ein kleiner rettender Laden, der eine Vielzahl von superben und gekühlten Getränken für wenig Geld anbietet.

Wir lassen unser 40kg-Gepäck auf der Veranda zurück und robben auf allen Vieren in den Laden. Während ich mich unlöslich an die Klima-Anlage kralle um meinen Körper auf die sonst übliche 36,7Grad abzukühlen, ersteht Anita Lebenselixier. Und jetzt erfahren wir ganz beiläufig den Grund unseres "Wohlbefindens". Wir haben das Glück, einen besonders warmen Tag erwischt zu haben. Das Thermometer zeigt jetzt schon 119Grad-Fahrenheit an, das sind schlappe 48 Grad Celsius!!! Und wenn ich mir vor Augen halte, dass die höchsten Temperaturen üblicherweise zwischen zwei und drei Uhr gemessen werden, weiß  ich erst, wie gut es uns im Moment noch im Vergleich zu nachher geht.

 

Nachdem wir wieder etwas zum Leben zurückgefunden haben, gehen wir straight ahead zum Tourist-Office um uns für das Overnight-Camping anzumelden.

Eine Reservierung hatten wir bereits vor einiger Zeit von Köln aus vorgenommen. Mehrmals -vergeblich- per Mail, letztlich dann nach vielen Fehlversuchen telefonisch.

Doch zunächst stehe wir vor verschlossener Tür des Office und warten darauf, dass der Officer erscheint um uns dahinsiechende Touristen in Empfang zu nehmen. Wir sitzen einige Minuten vor dem Haus und nutzen die Zeit, uns sprachlos anzusehen und uns gegenseitig mit den Augen die oben bereits erwähnte zentrale Frage zu stellen: Wer hatte diese Idee?

ANKLICKEN: Die Karte in groß !

 

Der Officer kommt vorbei und öffnet sein Büro. Er drückt uns eine Karte in die Hand und empfängt uns mit der für uns völlig überraschenden Information, dass heute ein ganz besonders heißer Tag ist.

Wir wissen nicht, ob er uns nur trösten will oder ob er blind ist und uns die Temperaturen in Celsius und Fahrenheit nicht in de Augen ablesen kann.

Unsere Reservierung liegt tatsächlich vor und so können wir den administrativen Teil dieser Unternehmung angenehm schnell abhaken.

Er weißt uns noch darauf hin, dass es die Möglichkeit gibt, von hier aus den Rückweg auf einer Horse-Back-Tour zu Pferd zurückzulegen sowie sich auch per Helikopter ausfliegen zu lassen. Die Kosten betragen $75 per Pferd und $85 per Heli.

Wir weißen ihn jetzt schon darauf hin, dass wir sicherlich auf eins der Angebote zurückkommen werden.

Wir verlassen sein Büro und quälen uns etwa 200 km weiter in Richtung Cafe`. Laut Officer sollten es doch nur 200 m sein. Er muss sich vertan haben, die Strecke ist wesentlich länger mit 45kg Gepäck auf dem Rücken.

Im recht einfachen Cafe` ist der zentrale Eye-Catcher  die Theke, wo es so wundervolle Artikel gibt wie Getränke und Essen. Nachdem meine Diet-Coke sold-outed ist, nehme ich zwangsläufig reguläre, was mir im Anbetracht der Hitzewallungen ziemlich egal ist. Nachdem wir unsere Körper wieder auf annähernde Normaltemperatur abgekühlt haben, erkennen wir eine Reihe von großformatigen und großartigen Gemälden an den Wänden, die uns auf die Schönheit von Havasupai einstimmen.

ANKLICKEN: Blick von unten nach oben

 

Wir verharren etwa eine Stunde in dieser andächtigen Stellung. Wir kommen mit einer Amerikanerin ins  Gespräch, die gerade auf ihren Flug mit dem Helikopter zum Hilltop wartet. Sie berichtet, dass es viel zu heiß ist für einen Aufstieg. Meine persönliche Meinung: Auch für den Abstieg!!!

Wir berichten, dass wir gerade erst angekommen sind und noch überlegen, ob wir in drei Tagen hoch gehen, -reiten oder -fliegen werden. Sie empfiehlt uns dringend den Flug, da die Kosten nur geringfügig teurer sind und ein Ritt etwa 7 Stunden (!) dauert und "very painfull" ist. Die Mitnahme des Backpacks bis max. 30Pfund ist möglich.

Eine wichtige Information und damit scheiden sich auch unsere Wege. Wir gehen  wieder nach draußen in den Backofen um dort unsere zurückgelassenen Backpacks aufzuschwingen. Das Gewicht hat sich -trotz der längeren Pause- nur geringfügig verringert. Es scheinen immer noch an die 40kg drin zu sein, also weit entfernt von den 30Pfund, die wir für den Flug nach oben mitnehmen dürften.

ANKLICKEN: Havasu Falls

 

Die letzten zwei Meilen auf dem Weg zum Campground zeigen uns noch einmal deutlich, dass nichts umsonst ist. Ein schöner Platz muss erarbeitet werden, ein schöner Ausblick verdient und so kämpfen wir uns mit immer mehr schwindenden Kräften bei nunmehr etwa 50Grad durch den Dschungel, denn der Fluss lässt die Ufer stark ergrünen und schafft damit ein zum Hiken ganz besonders "interessantes" subtropisches Klima. Und damit wir auch nicht schlagartig unterkühlen herrscht hier unten auch noch annähernd Windstille.

Entgegenkommende Hiker erkennen unsere momentane Begeisterung für diese Tour an der Länge unserer heraushängenden Zungen.

Mit den Worten eines Masochisten: Doch leider endet auch der schönste Schmerz irgendwann einmal: Nach etwa 1,5 Meilen quer durch die Hölle sehen wir mit Freude ca. 100 Meter in die Tiefe und erkennen am Fuß des Abstiegs einen in herrlichem Grün schimmernden Pool, der von einem beeinruckenden Wasserfall, den Havasu-Falls, gefüllt zu werden scheint.

Und unmittelbar  neben diesem Eden zwinkern uns bunt die ersten "Colemans", "NorthFaces" und "Walmarts" zu. Hier ist also der ersehnte Campground, für den es sich  lohnen soll, 50kg Gepäck 100Meilen durch die Wüste zu tragen. Vor uns liegt "nur" noch der steile Abstieg, den wir aber tapfer und stetig hinter uns bringen. 

Die einzelnen Campsites liegen für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich dicht aneinander gereiht längs des Flusses. Wir schleppen uns in die erste freie Site, jeder Meter, den man nicht mehr gehen muss, zählt und ist Gold wert. Dabei spielt es für uns -im Moment- auch kein Rolle, dass diese Campsite als einer der wenigen keinen Tisch und Bänke besitzt.

 

Anita beim Relaxen

 

Wir schmeißen uns und unser Gepäck auf den Boden und versuchen erst mal zu realisieren, was wir hinter uns gebracht haben und besonders, dass wir es hinter uns gebracht haben.

 

Zeltaufbau

 

Mit Rückkehr des Lebenswillens meldet sich auch der Magen langsam wieder und so beginnen wir, unser Haus aufzubauen und von innen auszustatten. Beim Auspacken der Rucksäcke fragen wir uns, wo denn die 60kg zusätzliches Gepäck nun sind, die man uns während der Tour reingestopft hat.

 

"Hoffentlich fehlt nix !"

 

Nachdem das Zelt steht, wenden wir uns den kulinarischen Höhepunkten des Hikings zu und verzehren genussvoll und ausgehungert Potatoes, Beef and Onions sowie Noodles with Meat-Sauce.

Wir stellen wieder einmal fest, dass diese Trockennahrung, die lediglich mit kochendem Wasser aufgefüllt wird und dann 10 Minuten ziehen muss, gar nicht schlecht schmeckt. Ob es nun -wie auf der Verpackung vermerkt- an der leckeren und deliziösen Zubereitung oder einfach nur an unseren ausgehungerten Mägen liegt wagen wir nicht zu beurteilen.

 

"Bitte eine Cola und einen Hamburger !"

 

Wir nutzen die restliche Zeit des Tages um im Fluss noch ein kleines erfrischendes Bad zu nehmen. Unsere Bestellung am Tisch "Currywurst und eine Cola" verhallt jedoch ungehört im Rauschen des Flusses.

Bei der Abendtoilette (im wahrsten Sinne) müssen wir feststellen, dass die Vorwarnungen bezüglich der Toilettenanlage, die uns Bekannte mit auf den Weg gegeben haben, leider haarscharf der Realität entsprechen.  Ich werde über die Sauberkeit nicht weiter berichten, nur zwei Dinge: Einmal ist mir das Essen wieder hochgekommen und ich habe mir vor Ekel Herpes geholt...

Abendstimmung über der Campsite

Mit Sonnenuntergang verkriechen wir uns erschöpft und müde aber glücklich in unser Zelt. Bei tropischen Temperaturen erzählen wir uns noch gegenseitig, wie toll und anstrengend und beeindruckend und verrückt und ereignisreich dieser Abstieg um 800 Höhenmeter doch war.

Bezüglich des bevorstehenden Aufstiegs in zwei Tagen kommen wir überein, dass wir über dieses Thema noch gründlich denken müssen. Wenn man die Tour fair betrachtet muss man einräumen, dass sie "eigentlich" gar nicht so heftig war: Der steile Abstieg ist überschaubar, die weiteren 5,5 Meilen durch die Wash sind ebenfalls moderat. Wenn eben nur nicht die Sonne gewesen wäre...

Und jeder von uns beiden macht nun die Augen zu und bestätigt sich noch einmal, mit dieser Tour eine gute Idee gehabt zu haben...

24.07.2004

4. Tag: Havasupai, 1.Tag

Morgenstimmung

Nach einer reichlich durchschwitzten Nacht erwachen wir wie gerädert. Der gestrige Abstieg liegt uns ebenso in den Knochen und in den Waden wie die Nacht auf dem etwas harten Boden. Unsere Thermal-Rest halten nur bedingt die raue Natur von unseren Zivilisationsverseuchten Büro-Rücken.

Außerdem sind wir in der Nacht mehrmals von durch die Gegend wandernden Maglites und anderen Taschenlampen, die ihren Schein an unsere Zeltwand projizierten, geweckt worden.

Beim Rausschlüpfen auf unserem Zelt erkennen wir auch weshalb. Eine Reihe von Nachbarn haben offensichtlich nachts zusammen gepackt um den Anstieg anzugehen. Wir nutzen die verführerische Gunst der Stunde und ziehen mit alle Gepäck (schon wieder tragen) auf die Nachbar-Site. Hier haben wir einen sonnengeschützten Platz mit Bank und Tisch und unmittelbarer Anbindung an die Toilettenanlage. Leider mit allen riechenden Konsequenzen, zumindest gelegentlich.

 

Die Mooney Falls, nur etwa 1 Meile vom Campground entfernt.

 

Wir machen uns auf den Weg zu den etwa 1 Meile entfernten Mooney-Falls, die ebenfalls traumhaft schön sein sollen. Aufgrund unseres späten Erwachens und unseres Umzuges auf den neuen Zeltplatz, ist es mittlerweile Vormittag und der Planet ganz oben treibt breit wieder sei Unwesen und brennt. Die Temperaturen steigen stark an und als wir nach einiger Zeit den oberen Aussichtspunkt erreichen, haben wir auch unseren Endpunkt erreicht .                     

 

ANKLICKEN: Eingang zum Abstieg

 

Obwohl es dort unten paradiesisch schön zu sein scheint, scheint uns der Blick von hier oben zu reichen. Der weitere Abstieg würde durch enge in den Fels gebohrte Höhlen führen. Doch leider auch der Aufstieg, den wir uns somit sparen werden..

 

ANKLICKEN: Mooney Falls

 

Und so erfreuen wir uns in einiger Höhe und nach einiger Zeit auch im schönen Licht und in der prallen unerbärmlichen Sonne an der Schönheit dieses Wasserfalls.

 

ANKLICKEN: Wasser

 

Jeden Schatten und jede fotogene Stelle als Pause nutzend machen wir uns auf den Weg zurück zum Camp. Einige kleine Rapids (Stromschnellen) verkürzen uns dabei den ansonsten monotonen Hike. Nach kurzer Rast im "Basis-Camp" steigen wir noch einmal kurz in die Fluten zum Abkühlen. 

 

ANKLICKEN: Havasu Falls

 

Allmählich ziehen Wolken auf und bevor es evtl. zu einem starken Regen kommt gehen wir noch einmal los in Richtung Havasu-Falls, was bedeutet, zunächst einen kleinen aber steilen Anstieg zu folgen um dann anschließend quasi fast in den Pool der Havasu-Falls zu fallen.

 

 

Wie viele andere Abkühlungshungrige Hiker drehe ich ein paar kurze Runden im recht kalten Pool. Eine Vielzahl von Hikern ist dieses Gewässer offensichtlich erste Anlaufstelle, wenn sie vom Hilltop kommen oder aber letzte, wenn sie sich am späten Nachmittag auf den nächtlichen Weg nach oben machen.

 

ANKLICKEN: Ansichtskarte

   

Wir hingegen posen für eine Ansichtskarte, die wir unseren Lieben als "Wir waren hier-Erinnerung" schicken werden.

 

ANKLICKEN: Unser Equipment

 

Unsere Wanderschuhe warten hingegen auf den Wanderstöcken aufgespießt darauf , morgen wieder brav ihren Dienst zu verrichten. Diese Lagerung gewährleistet, nicht von Ungeziefer und insbesondere von Skorpionen heimgesucht zu werden

 

ANKLICKEN: Harrys Speiße

 

Gemütlich und mittlerweile auch erholt sitzen wir auf "unserer Site" an "unserem" Tisch und essen am Highway sitzend Beef Stroganoff und Maccaroni Cheese. Denn ganz ungestört sind wir nicht. Unsere Site nutzen eine Vielzahl von Campern u von ihrer Site zur Quelle zu gelangen um ihre Vorräte an Trinkwasser zu füllen. Sie haben offensichtlich wenig Hemmungen mitten durch unsere Site zu gehen. Wir blödeln rum, wir hätte unser Zelt am besten mitten auf den Weg gebaut, müssten dann aber befürchten, dass sie evtl. sogar durch unser Zelt klettern.

Dreist ist, dass ein Wasserträger nicht nur unsere Site durchläuft sondern auch noch unsere brennende Anti-Mückenspirale platt macht. Wir bedauern dass er nicht barfuss unterwegs war...

Akribisch wird das Gewicht unseres Gepäckes berechnet

Währenddessen geht der Tag allmählich zu Ende. Wir beschließen, den Aufstieg übermorgen per Heli zum machen und dafür im kommenden Jahr zu einer anderen Jahrszeit diesen Trip noch einmal zu unternehmen.

Jetzt aber muss erst mal gerechnet werden, ob wir unser Gepäck im Helikopter mitnehmen dürfen oder aber getrennt per Pferd hochschleppen lassen müssen. Die Amerikanerin sagte gestern, dass 30Pfund mitgenommen werde dürfen. 30 amerikanische Pfund (lbs) sind nach unserer Berechnung etwa 13kg. Akribisch berechnen wir die bereits verzehrten Mahlzeiten ebenso wie die, die wir noch essen werden. Jede Slim-Jim mit nur wenigen hundert Gramm wird aufgeführt ebenso planen wir, alle Akkus am Leib zu tragen. (Was wiegt eigentlich ein Akku? Ist ein Akku eigentlich leichter wenn er geladen oder leer ist? Wie viele Akkus passen in zwei Hosentaschen ohne dass mir die Shorts runterrutscht?)

Schon wieder viele Fragen...

Vielleicht kann man ja bei geringem Übergewicht (ich meine nicht das eigene sondern das der Backpacks) den Piloten mit einem ebenso geringem Tipp" zur Mitnahme überreden?

Nach einer langen Diskussion verkriechen uns mal wieder in unserer Sauna und schlummern langsam ein...

5. Tag: 

Havasupai, 2. Tag

 

"Guten Moooooorgen !"

 

Wir erwachen -wie gestern- wieder schweißgebadet aber etwas weniger stark gerädert. Unser Weg ist heute das zwei Meilen hinter uns liegende Village um uns dort bezüglich eines Fluges zu erkundigen.

 

ANKLICKEN: "Ouuups"

 

Wir verlassen in der Frühe -hinsichtlich unserer Sonne jedoch bereits zu spät- den Campingplatz und lassen uns auf zwei Meilen ordentlich grillen. Wir benötigen mit Foto-Shootings etwa 1,5h, was uns ein Anhaltspunkt für die morgige Wanderung mit Gepäck sein soll.

ANKLICKEN: Die "Wächter"

Kurz vor Erreichen des Dorfes sehen wir zwei große Felsen, die über dem Village thronen und allgemein als "Die Wächter" bezeichnet werden. Beim genauen Hinseghen erkennen wir, dass es die alten und offensichtlich auch moderne Wächter gibt...

Im Cafe` frühstücken wir Eier, Sausages und Biscuit. Schmeckt alles sehr ordentlich, wenn auch meine Spiegeleier noch sehr flüssig sind und ich sie erst mit einer Scheibe Brot trocken legen muss. Wieder betrachten wir die Gemälde an der Wand und stoßen dabei auf ein schönes Bild der Havasu-Falls, dessen Perspektive ich mir einpräge, um es nachher "nachzustellen". Gern würde ich hier im Village und insbesondere im Cafe fotografieren. Aber in allen Berichten über Havasu wird auf die unbedingte Privatsphäre der Havasu hingewiesen, die man achten soll.

Daher verkneife ich mir das Fotografieren, obwohl mir der Auslösefinger oft genug zuckt.

Was passieren würde, wenn man tatsächlich fotografiert, weiß ich nicht. Ob die Anzahl der unbelehrbaren fotografierenden Touristen exakt mit der Anzahl in Havasu verschollener Touristen übereinstimmt entzieht sich meiner Kenntnis. Da ich mir keine Rolle in entsprechenden Statistiken zuschreiben möchte, probiere ich es erst gar nicht.

ANKLICKEN und abheben !

Anita und ich sind unterschiedlicher Meinung darüber, was die Amerikanerin vorgestern gesagt hat. Während ich fest davon überzeugt bin, dass sie gesagt hat, dass er Helikopter jede Tag außer Samstags fliegt, will sie mir weißmachen, dass sie sagte, sie fliegen am Sonntag nicht. Wie es sich für einen guten Ehemann gehört, glaub ich ihr natürlich...

Es fällt mir momentan recht schwer, mein über alle vier Backe reichendes Grinsen zu verstecken, als soeben ein Heli landet...

Wir haben das Thema dann nicht weiter erörtert...

Wir stellen fest, dass das Gepäck gar nicht gewogen wird, weshalb wir uns diesbezüglich auch keine Gedanken mehr machen und unseren Weg zurück zum Campground aufnehmen.

 

ANKLICKEN: Diese Perspektive haben schon andere vor uns entdeckt

 

Auf dem Rückweg machen wir noch mal bei den Havasu-Falls Station. Ich versuche aus dem Gedächtnis heraus die Perspektive zu finden, von der aus das Bild im Cafe entstanden ist, und werde auch fündig. Ich stelle fest, es ist wirklich ein guter Aufnahmepunkt.

Und dann haben wir im Nachhinein erkannt, dass die Havasupais und wir nicht die einzigen sind, die diese Perspektive entdeckt haben !

 

Anita im Wasser

 

Auch Anita nutzt nun die Chance, sich im kalten Wasser von dem heißen Hike ein wenig abzukühlen. Mit dem Fotohandy halte ich den Fall fest, um ihn nach unserer Rückkehr an unsere Daheimgebliebenen zu senden.

 

ANKLICKEN: Unser Equipment

 

Doch zunächst kehren wir zu unserer Site zurück und genießen den letzten Abend  hier unten. Betrübt schlemmen wir wieder unsere letzte beiden Pakete Trockenfutter. Anschließend beginnen wir mit des Hökers Last, dem Bepacken unserer Backpacks. Alles, was heute nicht ehr benötigt wird, wird verstaut. Und so verkriechen wir uns in er Abenddämmerung wieder in unser Zelt und schlafen recht schnell ein.

6. Tag:

Havasupai,AZ - 

Las Vegas,NV

ANKLICKEN: Letztes Bild vor dem Aufstieg

Gegen 5Uhr klingelt das verdammte Handy und reißt uns mal wieder aus den Händen Morpheus. Das Einpacken der letzten Utensilien geht recht flott, mittlerweile kommt Routine auf. Auch der Abbau des Zeltes (wir denken mit Grauen an unsere Premiere im letzten Winter) geht uns flott von der Hand in den Rucksack. Wir schnallen unsere Backpacks auf und genießen die Tatsache, dass sie durchweg leichter sind als sie vor drei Tagen waren.

Nachdem wir beim gestrigen Probelauf ohne Gepäck (aber unter Einfluss des  brennenden  Planeten über uns) 1,5h benötigten, gehen wir jetzt bergauf mit Gepäck von ca. 2,5h aus.

Nach gut einer Stunde erreichen wir zu unserem Erstaunen das Village. Wieder hat sich das Phänomen von Anita, Lanz und mir bemerkbar gemacht, dass man ohne Sonneneinwirkung flotter unterwegs ist.

 

ANKLICKEN

 

Gegen 8.40Uhr erscheint der wohl wichtigste Mann hier unten, zumindest wenn es um die Heli-Flüge geht. In seinem "Outdoor-Büro", einem nach draußen gestellten Schreibtisch tragen wir uns in die List ein. Lediglich vier Flugwillig sind vor uns, so dass wir mit einem zügigen Abheben rechnen könne.

ANKLICKEN: Unser Aufstieg...

Und tatsächlich. Wir sind bei der zweiten 2"Fuhre" dabei und heben langsam ab. Unser Gepäck ist tatsächlich nicht gewogen worden, so dass unsere Berechnungen überflüssig waren.

In einem achtminütigen beeindruckenden Flug sehen wir eindrucksvoll, was uns heute erspart bleibt: Der zehn Meilen lange Weg erstreckt sich zu unseren Füßen in der prallen Sonne, geziert mit vereinzelten Hikern die, soweit man da von hier beurteilen kann, keinen elanvollen Eindruck machen. Insbesondere die letzte Meile des Weges, der berüchtigte steile Aufstieg fordert seinen Tribut und so ist die Anstrengung einzelnen Hikern bis hier oben anzumerken.

Diesen leicht masochistischen Part sparen wir uns für andere Zeiten auf.

 

Es "müffelt" ein wenig !

 

Wir landen punktgenau, zahlen den Tribut dieser Fortbewegung und schleppen unsere Backpacks Richtung Auto um nach kurzem Hin- und Herräumen uns auf den Weg nach Las Vegas zu machen.

Doch nach einigen Meilen beschließen wir, uns umgehend umzuziehen, da wir langsam anfangen, dass "wir uns stinken". Und so halten wir kurz am Wegesrand an und tauschen zumindest die Kleidungsstücke, die es am meisten nötig haben...

 

ANKLICKEN: Autotausch

 

Am Nachmittag erreichen wir Las Vegas und steuern zielstrebig Alamo an um den Wagen zu tauschen. Diese Aktion dauert nur eine halbe Stunde und wir verlassen den Fuhrpark mit einem richtig geländefähigen Jeep Grand Cherokee Laredo. Der Urlaub kann beginnen.

 

The New Frontier

 

Wir beschließen, kurzfristig ein Zimmer im Frontier klarzumachen, erschrecken jedoch über den geforderten Preis: $89,95 plus Tax plus Telefonbereitschaft plus Stromabgabe usw. Wir haben aber nicht viel Zeit und außerdem ist das Hotel, wie bereits mehrmals erwähnt, für unsere Umräumaktionen prädestiniert.

 

Der Jeep vor derm Storage

 

Wir fahren zu unserem Storage und beschäftigen uns -wie bereits am ersten Tag- mit unseren Haufen: Wir tauschen unser Hiking-Equipment mit all den Dingen, die wir in den nächsten zwei Wochen noch benötigen.

Essen bei Sizzler`s

Wir belohnen uns mit einem Essen bei Sizzler. Doch Ironie des Schicksals: Bisher habe ich bei fast jeden Sizzler-Besuch ein Hauptgericht genommen und die unglaublich umfangreiche Salat-Bar "by the side" genommen. Jedes Mal hab ich mir (um mit den Worten unseres Freundes Michel zu sprechen) eine Zerrung vom Fressen geholt und mir anschließend geschworen, beim nächsten Sizzler-Besuch nur noch die Salat-Bar zu nehmen.

Und genau das mache ich heute erstmalig um sofort festzustellen, dass die Salat-Bar zumindest bei diesem Sizzler deutlich reduziert wurde.

Satt werden wir natürlich trotzdem und so geht der Weg weiter zum Walmart, um dort frische Lebensmittel und Boxen zu kaufen. Wir wollen unser Equipment zukünftig im Auto anders verstauen.

 

ANKLICKEN: Und schon wieder: Umräumen...

 

Im Walmart werde wir fündig und sodann räumen wir ,wieder einmal, von A nach B.

Ich bearbeite noch die in den Havasupai-Falls gemachten Fotos zu Ansichtskarten, damit ich sie morgen ausdrucken lassen kann.

Aber nun ist es schon wieder Mitternacht und wir schmeißen uns in unser King-Site-Bett zur Ruhe, während die Stadt draußen erst richtig zum Leben erwacht.

7. Tag: 

Las Vegas, NV - Zion, UT

 

ANKLICKEN: Ein neuer Tag !

 

Ungleich bequemer erwachen wir heute statt auf Schlafsack und Iso-Matte auf Bettwäsche und King-Size.

Und einer herrlicher Sonnenaufgang versüßt uns zusätzlich das Aufstehen.

Endlich Wasser !

 In einem ausgiebigem Bad in der King-Size Badewanne er Suite holen wir das nach, was gestern aufgrund der vorgerückten Stunde leiden musste: Hygiene. Im reichen Schaumbad, für das aufgrund der verdünnte Hotel-Shampoos mehrere kleine Pullen herhalten musste trennen wir uns endlich von einer Vielzahl unterschiedlicher Schichten auf unserer Haut, beginnend von innen nach außen mit Lotion, Sonnencreme, Schweiß, Anti-Insektenspray, After Sun, After the bit und dann wieder von vorne. Vielleicht war es das Gewicht dieser Schichten, die unsere Backpacks so schwer haben erscheinen lassen. 

Nach dieser Wohltat steht  wieder Arbeit auf dem Programm: Wir schleppen unsere Koffer und beschriften Kisten nach unten zum Auto und fahren zum Walmart um die gestern Nacht erstellte CD printen zu lassen. Während diese brav vor sich hin printet, fahren wir zum Mc.Donald`s um endlich mal wieder ein amerikanisches Frühstück einzuverleiben. Wir wählen "Big Breakfast Deluxe" (Rührei, Sausage, Pancakes) für mich und ein Bacon Bagel für Anita.

 ANKLICKEN: Jeep spiegelt sich im fahrenden Truck

Und wieder fahren wir über die Schwelle zu unserem Storage um nun endgültig die für den restlichen Urlaub vorgesehene Gepäckkonstellation umzusetzen. Die sechs Kunststoffkisten werden gekonnt wie von einer Fachkraft für Lagerwirtschaft auf der Ladefläche verstaut, die restlichen notwendigen Güter überall auf das Auto verteilt und der berühmte "allerletzte" Rest kommt in den Storage.

Nun düsen wir noch ein letztes Mal zu unserem Walmart um die entwickelten Bilder abzuholen und noch zwei Plastikkisten. Außerdem gehen mir die CD-ROMs, die ich als Datensicherung für meine Bilder benötige, langsam aus.

   

 

 

ANKLICKEN: Eingang zum Zion National Park

 

Mit den Bildern und den anderen Einkaufsgütern unter dem Arm setzen wir unsere Fahrt fort. Unser Ziel für heute war ursprünglich Escalante, aufgrund der vorgerückten Stunde haben wir als realistisches Ziel den Zion National Park anvisiert, den wir am frühen Nachmittag auch erreichen. Kurz vor Einfahrt decken wir uns in dem ansäßigen Geschäft noch mit Grillgut ein, so dass einem zünftigem BBQ nicht mehr im Wege steht.

 

ANKLICKEN: Was notiert sich Anita ?

 

Wir fahren auf den South-Campground, unsere Site vom vergangnen Jahr ist bereits besetzt (was für den guten Geschmack der Besetzer spricht) aber die Auswahl ist so groß, so dass wir nach zweimaligem Cruisen über den Campingplatz etwas finden. Unser Nachbar ist ein älterer Amerikaner mit seinem Enkelkind. Ganz schlau werden wir nicht aus ihnen: Außer einem großen Pickup mit zwei aufgeschnallten Motorrädern besteht ihr Hab und Gut aus zwei Campingstühlen, einer großen Kühlbox und einer Zeitung.

Anita notiert sich in ihre Hand......

ANKLICKEN: Unser neues Zelt bei Tag...

 

Erstmalig bauen wir unser neues  Zelt auf. Es ist ein einfaches aber recht großes Dreimann-Zelt. Der große und hohe Vorraum soll es uns ermöglichen, ggf. auch bei Regen unser BBQ im Zelt und nicht -siehe Winter-Urlaub im Zion 2003- im Auto zu uns zu nehmen.

Der Aufbau ist prinzipiell -für geübte Leute- recht einfach. Bei uns verläuft der erstmalige Aufbau durchweg abwechslungsreich, interessant und originell. Doch mit gemeinsamen Anstrengungen schaffen auch wir es, aus einer großen Tüte Stangen, Strippen und Stoff ein einem Zelt täuschend ähnlich aussehendes Gebilde zu konstruieren. Das nur 100Euro teure Zelt erweist sich eigentlich als durchdacht und raffiniert, im Detail rächt sich jedoch der niedrige Preis. Die Steckhülsen des Gestänges ist nicht eben wie bei edlen Zelten, sondern aufgesetzt. So ist es schwierig, die Stangen reibungslos einzuführen, alles hakelt ein wenig. Ansonsten ist das Zelt geräumig und der kleine Vorbau durchaus praktisch.

Und weil wir gerade dabei sind, neue Dinge auszuprobieren, baue ich gerade auch die neue gasbetriebene Camping-Leuchte auf. Trotz englischer und chinesischer Bedienungsanleitung kriegen wir das Ding gemeinsam zum Laufen. Korrigiere: zum Brennen.

Nachdem wir alle neuen Errungenschaften ausprobiert und uns am BBQ gelabt haben, verschwinden wir in den schier unendlichen Weiten unseres Dakotas und werfen uns wieder Morpheus in die Arme.

So long and have a good night..

8. Tag: 

Zion,UT - 

Calf Creek.UT

 

ANKLICKEN: Morgenstimmung

 

Wir erwachen wieder am Fuße eines Gebirgszuges des Zions und stellen abermals fest, dass es ein traumhaft gelegener Zeltplatz ist. Die ersten Sonnenstrahlen küssen die Zinnen des Zions.

 

 

 

 

 

Angenehme 15 Grad  Celsius

 

Dennoch ist es noch ein wenig frisch oder anders ausgedrückt: Endlich mal eine angenehme Temperatur.

Einige Frühaufsteher in der Nachbarschaft sind bereits dabei, ihre Behausungen abzubauen. Wir lassen uns Zeit und gehen der Morgentoilette nach. Bereits gestern Abend ist uns auf der Toilettenanlage der Unterschied zwischen National-Parks / -Monumenten und den Anlagen der Indianer-Reservate deutlich aufgefallen. Ich möchte dieses Thema nicht überbewerten, aber einen gewissen Mindeststandard sollte es schon geben.

 

ANKLICKEN: Interessante Konstruktion

 

Für uns Camper ist ein Rundgang über einen Campingplatz immer ein Erlebnis. In keinem Geschäft, das wir kennen, gibt es eine solch vielfältige Ausstellung von Zelten wie hier, von einfachsten Supermarkt-Zelten für $20 bis hin zu High-Tech-Zelten oberster Preisklassen. Von den vielen und originellen Campern, die ebenfalls vom kompakten Anhänger bis hin zu Reisbus-großen Wohnmobilen reichen, einmal ganz abgesehen.

Skurril auch einer unserer Nachbarn. Er hat ein Brett über den geöffneten Motorraum gelegt und seine mit 12 Volt betriebene Kaffeemaschine drauf gesetzt.

 

Unendliche Straßen...

 

Nach dem Bestaunen dieser Leistungsschau der Camping-Industrie setzen wir uns mit dem Thema "Abbau des Dakotas" auseinander. Es klappt tatsächlich, jedoch empfiehlt es sich aus praktischen Gründen bei einzelnen Schritten von der mitgelieferten Aufbauanleitung abzuweichen. Es vereinfacht den Abbau. Dennoch sind zwischen Aufwachen und endgültiger Abfahrt ziemlich genau zwei Stunden vergangen. Das muss künftig zügiger gehen, wir arbeiten noch daran.

ANKLICKEN: Red Canyon

Unsere Fahrt führt in Richtung Escalante, vorbei am Bryce Canyon. Hier kehren wir zum Shopping und erwerben Eis, tiefgefrorenes Fleisch und Medikamente für Anita, die leider etwas kränkelt.

Für Outdoor-Freunde ist der General-Store ein El Dorado, für Pfennigfuchser hingegen ein Albtraum. Hier einige Beispiele, die uns  aufgefallen sind:

Leatherman Super Tool 200: $69 (bei Walmart $45), MagLite Mini AA:  $19 (bei Walmart $9), unsere neue Campingleuchte: $50 (bei Walmart $19). Das ist zwar keine Werbung für Walmart, zeigt aber die erschreckenden Preise dieses Stores, wobei man natürlich die Lage mitten im Nationalpark berücksichtigen muss. Erstaunlich günstig hingegen sind einige Preise im Vergleich zu uns in Deutschland: Thema Rest ultralight: $64, bei uns ca. €90. Hemden von Columbia $29, bei uns ca €50.

Das blamable Anekdötchen über unseren Benzinkanister

Wir tanken unseren Wagen und unseren neu erworbenen Benzinkanister auf. Nun muss ich -zu unserer Blamage- doch noch ein Anekdötchen erzählen. Es gibt offensichtlich nur einen Hersteller von Reservekanistern, zumindest begegnet uns in den Supermärkten von Walmart und K-Mart seit einem Jahr nur noch ein Modell in verschiedenen Größen. Letztes Jahr im Sommer haben wir zwei Kanister erworben, aufgetankt und uns wegen der Undichtigkeit mehrmals darüber geärgert. Es war uns nicht möglich, ihn dicht zu bekommen. Auch unserem Praktiker Michael gelang es nicht. 

Im Winter widerfuhr uns das selbe Spiel. Die roten Kanister haben das Ausfüllrohr innen liegend. Wird der Kanister befüllt, steckt man das Rohr anschließend bis zum Gebrauch in den Kanister. Egal wie fest der Schraubverschluss gedreht wird, nach einigem Rütteln und Erwärmung suppt das Benzin oben raus. Aus diesem Grunde haben wir die Kanister nach den Urlauben stets entsorgt, statt sie zu behalten.

Diesmal beim Walmart die Bildchen auf dem Kanister betrachtend kam die Erleuchtung. Abweichend von unserer festen Überzeugung verbleibt das Rohr nach dem Befüllen nicht im Kanister sondern wird aufgesetzt. Also haben wir uns wieder einen zugelegt.

Und genau jenen Kanister betanken wir nun und überprüfen seine Dichtigkeit:  DICHT !!!

Kaptain auf Brücke...

Mit vollem Tank und Kanister steuern wir weiter Richtung Escalante. In dem provisorischen Visitor-Center, wo wir uns für die nächsten vier Tage ein Back-Country-Permit für die Hole-In-The-Rock-Road ausstellen lassen wollen, erfahren wir Fürchterliches: Es hat vor wenigen Tagen sintflutartig geregnet, so dass die Hole-In-The-Rock-Road ebenso wie unsere Alternativen Cottonwood-Road und Burr-Road für mehrere Tage unpassierbar sind. Damit ist unsere Planung völlig über den Haufen geschmissen worden.

Wir setzen uns in Auto und überlegen, in welche Richtung wir denn nun fahren sollen. Anita recherchiert am Laptop Ideen und Streckenführung. Wir entscheiden uns für Richtung Kodachrome-Basis als Zwischenstation, um von dort aus Richtung Page zu fahren.

Nach etwa 10 Meilen kommt mir die Idee und ich Frage Anita, ob es nicht Sinn macht, dann stattdessen doch noch einmal den White-Rim-Trail in Canyonlands zu absolvieren. Ein geeignetes Auto haben wir und selbst im Falle von starken Regenfällen ist sicherlich ein Teil der Strecke weiterhin befahrbar.

 

 

Anita ist von der Idee zu begeistern und so drehen wir auf der Stelle um. Wir planen, bei Calf Creek, wo wir vor einigen Jahren schon einmal gewandert sind, zu campen. Wir fahren vorbei an der Buffalo-Ranch, einer Farm, auf der man das Essen vom Fenster aus beobachten kann...

 

Die traumhaft schön gelegene Campsite im Calf Creek

 

 

Gegen 18 Uhr erreichen wir den Campground und erwischen mit Campsite No. 10 einen sehr schön Platz. Der Campingplatz ist mit ca. 15 Plätzen recht klein, unsere Campsite liegt etwas oberhalb des Weges und bietet ein tolles Panorama.

Was stört sind lediglich deutsche Camper in einem Wohnmobil, deren aufdringliche Stimmen man trotz der großen Entfernung gut hört. Aber sehen kann man sie zum Glück nicht.

 

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Während Anita zurück zum Eingang fährt um sich zu registrieren, verbleibe ich mit dem Zelt in der großen Tasche alleine zurück und versuche zwischenzeitlich es aufzubauen. Während ich noch von Ecke zu Ecke renne, fällt leichter Regen, was ein wenig Stress bereitet. 

Das Zelt noch nicht aufgebaut kehrt Anita zurück und mit den berühmten vereinten Kräften gelingt es uns nach einer gewissen ehelichen Diskussion, einen geeigneten Standort zu finden und das Zelt aufzubauen. 

i

 

Während Anita das BBQ auf unserem neu erstandenen Grill vorbereitet, vervollständige ich unser durch das Trecking etwas vernachlässigte Tagebuch. Während ich mich an einem Sirlion-Steak vergnüge, muss ich Anita mit einem Hackfleisch-Patty auseinandersetzen. Nein, ich würde eher sagen, dass sie damit zu kämpfen hat. Das Stück ist deutlich größer als vermutet und noch nicht einmal in der Mitte auseinander geschnitten. Es ist ein Mutanten-Patty oder eben: Eine amerikanische Größe.

 

ANKLICKEN, wer das Ungeheuer sehen möchte...

 

Allmählich dunkelt es und wir verpacken unsere mehr als sieben Sachen. Plötzlich entdeckt Anita auf dem Boden neben dem Grill ein kleines undefinierbares Tier. Wir erkennen weder was vorne oder hinten ist, noch ob es fliegt, kriecht oder gar unangenehm springt. Es lässt sich -im Gegensatz zu uns- auch nicht aus der Ruhe bringen. Wir beschließen, dass es für sie genauso wie für uns sicherlich besser ist, wenn man sich nicht mehr begegnet und so entfernen wir es aus unserer Sicht- und ihrer evtl. Springweite.

 

ANKLICKEN: "Gute Nacht"

 

Nunmehr steht einer geruhsamen Nacht nichts mehr im Wege. Meine beiden Leuchten, Anita und die Gasfunzel, gehen ins Zelt. Und während die eine erlischt, döst die andere bald ein.

9. Tag: 

Calf Creek,UT - Moab,UT

 

Bibber, bibber: 5 Grad Celsius

 

Wir erwachen wieder einmal durch unsere Wecker im Handy. Nach mehrmaligen "Nur noch 5 Minuten" ist die "Deadline" abgelaufen, wir müssen raus. In der Nacht war es uns zwischenzeitlich ein wenig kühl, so dass ich erstmalig in diesem Urlaub die Zelteingangstür verschließen musste. Der Eindruck der Kälte bestätigt sich beim Herausklettern. Unser Gartenthermometer zeigt kalte 5 Grad an. "Da hätten wir ja gleich wieder im Winter fahren können", kommt es uns gemeinsam über die Lippen.

 

"Frühstück !"

 

Während Anita -dem klassischen Rollenklischee von Mann und Frau nicht trotzend- den Kaffee zubreitet, baue ich den Innenausbau des Zeltes zurück. Gemeinsam bauen wir anschließend das Zelt ab, was zunächst hervorragend und deutlich schneller als gestern klappt. Lediglich das Zusammenrollen erweist sich als schwierig wenn nicht gar unmöglich. Ein großer Gnubbel in der Mitte verbietet es, das Zelt in die vorgesehene Tasche zu verstauen. Eine genauere Recherche lässt Anitas Vermutung bestätigen: Ich habe noch einen Schlafsack darin vergessen!!!

Nach diesem Zwischenfall verläuft er Abbau reibungslos und nach einem kurzen Frühstück mit frischem Kaffee und nicht mehr ganz frischen Bear-Claws fahren wir weiter Richtung Moab.

 

Nach kurzer Zeit wird es -wie man sieht- deutlich wärmer !

 

Etwa 10 Meilen vor Moab halten wir an einem kleinen Campingplatz namens "Big Bend" an und reservieren für alle Plätze eine Site. Sollten wir für morgen tatsächlich keine Permit für den White-Rim-Trail erhalten, werden wir eben durchfahren und haben dann die $10 eben wortwörtlich "in den Sand gesetzt".

 

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Doch die Fahrt zum Visitor-Center ist erfolgreich, wir erhalten eine Permit für morgen und sogar auf unserem favorisierten Campsite Murphey A.

 

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Mit Elan fahren wir zurück in Richtung unseres Campground, jedoch nicht ohne einen kurzen Abstecher zum Arches, dessen Zufahrt und das Visitor Center derzeit umgestaltet wird.

 

Wasserklau !

 

Da es im Canyonlands N.P. weit und breit kein Wasser gibt, füllen wir unsere Vorräte hier im Arches N.P. auf.

 

Harry dokumentiert die Sensation, dass Anita allein (!) das Zelt aufbaut - auf eigenen Wunsch hin !

 

Und nun noch eine Premiere. Anita möchte unbedingt alleine unser altes Zelt aufbauen. Ich gewähre ihr das großzügig und beobachte sie ebenso amüsiert wie souverän. Und nutze die Zeit  sie zu filmen. Anerkennend muss ich feststellen, dass ihr der Aufbau einwandfrei gelingt.

Im Gegenzug fotografiert sie mich beim Tagebuch-Tippen.

Harry bei Denny`s 

Kein Besuch in Moab ohne einen Besuch von Denny`s. Und so kurven wir noch einmal los zum Denny`s und schlemmen:

Als gemeinsame Vorspeise: Buffalo Chicken Strips (endlich mal mit weniger dieser unbeschreibbar leckeren Soße, so dass ich es endlich mal schaffen könnte, das Lokal ohne Sodbrennen zu Verlassen)

Hauptspeise: Sirlion Steak mit Mashed Potatoes and Corn

Leider ist mein Nachtisch wegen überfüllten Magen auf der Strecke geblieben: Oreo-Shake. Vielleicht klappt es beim nächsten Besuch, wenn ich es schaffe mich zu disziplinieren und KEINE Vorspeise bestelle.

Anita beim Denny`s

Anita liest unser Tagebuch

Anita, sehr nachdebklich (oder staunend ?)

Zurück auf unserem Campground liest Anita im Laptop meine bisherigen Anmerkungen zu unserer Reise, als plötzlich eine nette aber hartnäckige Amerikanerin auf unserer Campsite erscheint und uns 100e Fragen stellt: Ob wir denn mit dem Laptop Internetanschluss haben (in der Wildnis???), was denn  das ist, was da auf unserem Tisch brennt (Anti-Mückenspirale), ob es hier Mücken gibt, wie lange wir denn bleiben (bis morgen früh!), ob sie unsere Campsite dann übernehmen kann (ja!), ob wir Zugang zum Colorado haben (ja!), ob es leicht ist, zum Colorado runter zu gehen? (Probier es doch aus!), von wo wir kommen (Germany). Sie hat zum Glück nicht gefragt, wo wir wohnen und ob unsere Wohnung derzeit unbewacht ist...

Sie war sehr erfreut zu hören, dass wir bereits seit über 10 Jahren regelmäßig in die USA reisen und große Fans des Landes sind. Hellhörig wurden wir, als sie kritisch nachfragte, ob wir denn auch jetzt noch Fans sind, wo doch Bush an der Regierung ist. Sie ist nämlich in Utah auf Wahlkampftour GEGEN Bush und macht auf die -uns teilweise unbekannten- Machenschaften von ihm aufmerksam. So hat Bushs Bruder nach ihrer Aussage in Florida wohl einfach 1500 Farbige, die potentielle Wähler seines Gegners sind, von der Wählerliste streichen lassen. Außerdem wird das bei uns in einzelnen Wahlkreisen bekannte "Electronic Voting", also Wahlmaschinen, bundesweit flächendeckend eingeführt und hier wird große Manipulation vermutet, zumindest befürchtet.

 

ANKLICKEN: Nächtliche Impressionen...

 

Nachdem sie uns verlassen hat, machen wir -nun recht nachdenklich- ein paar Fotos von unserem  (fast) Vollmond und schlafen ziemlich schnell ein.

10. Tag: 

Moab,UT - White

Rim Trail,UT

Abbau unseres Equipments

Wir erwachen früh und beginnen unser Zelt abzubauen.. Obwohl wir mittlerweile eine gewisse Routine beim Abbau unseres neuen Zeltes entwickelt haben, geht das Zusammenlegen unseres Walmart-Zeltes immer noch deutlich schneller. Innerhalb von einer halben Stunde ist alles ausgeräumt, abgebaut, zusammengelegt und verstaut. Währenddessen kommt bereits unsere Amerikanerin von gestern vorbei, misst unseren Zeltplatz aus um zu überprüfen, ob ihr Motor-Home hin passt, und führt ihre Befragung von gestern fort: Wo wir denn heute hinfahren (das hatten wir ihr gestern schon erklärt!), wo denn Osten ist (damit sie weiß, wo die Sonne aufgeht) usw.

Nach einigen Fragen entziehen wir uns ihrer nicht endend wollenden Neugierde und fahren nach Moab rein, um zu Tanken, Frischfleisch zu erstehen und Eis für die Kühlung zu erwerben.

 

ANKLCKEN: Fahrt ins Canyonland

 

Vollbepackt fahren wir Richtung Canyonlands, um unmittelbar hinter der Einlassstation zum White Rim Trail abzubiegen, diesmal -wie gewohnt- über den Shafer Trail. 

ANKLICKEN: Bilder vom Abstieg

Die Fahrt verläuft ruhig, weil mittlerweile routiniert. Eigentlich hatte ich den Trail schlimmer in Erinnerung, so fahre ich relativ entspannt vor mich hin, um leider doch aufzusetzen.

Das liegt einzig an meiner Schusseligkeit. Ein großer Stein zwischen den beiden ausgefahrenen Reifenspuren war offensichtlich doch höher als erwartet. Mit Konzentration wäre das wohl nicht passiert.

Und so stürz wir beide nach den beiden "Plongs" aus dem Wag und kriechen halb drunter. Offensichtlich und zum Glück kein nennenswerter Schaden. Einmal hat es wohl die Quertraverse erwischt, das zweite Mal den Tank, der jedoch sicher hinter einem Schutzblech weilt.

Am Whitecrack-Campground biegen wir vom White Rim Trail erstmalig ab, um uns den Campground anzusehen. Er ist recht beliebt und wir erkennen auch warum. Im Gegensatz zu den misten anderen Campgrounds des White Rim Trails liegt er nicht "mitten in der Pläne" sondern landschaftlich sehr schön mit einem beeindruckenden Panorama.

Wenn wir auch Murphy A favorisieren, so ist er doch zukünftig eine gute Alternative, wenn Murphy einmal occupied ist.

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Gegen 17Uhr erreichen wir unser Tagesziel, den Campground Murphy A, der uns ja bereits sehr vertraut ist. Wir bauen wieder unser kleines altes Zelt in nur wenigen Minuten auf. Anschließend wird wieder geduscht und viel fotografiert. Nach unserer Berechnung wird heute Vollmond sein, vielleicht gibt es noch mehr Futter für die Kamera. Anita meinte gestern noch "Wäre ja der `Hammer`, wenn der Vollmond genau über dem angeknabberten Gebirgszug  steht". Nicht dass Anita und ich stets ans Essen denken, ganz im Gegenteil, die Stelle sieht aber tatsächlich so aus, als hätte irgendjemand vor vielen Jahren einmal Hunger gehabt und einmal kräftig an dem Gebirge abgebissen.

Diese ungewöhnliche Felsformation dienst uns seit Jahren als markantes Zeichen und somit als Orientierungshilfe.

 

ANKLICKEN: Panoramaaufnahme (160kB)

 

Vom traumhaften Panorama erstelle ich erstmalig eine Panoramaaufnahme, die ich gerne bearbeitet ins Netz stellen möchte.

 

Anita bei der Vorbereitung des BBQ

 

Anita bereitet unser BBQ vor, diesmal sechs hauchdünn beschnittene Steaks (anderes gab es diesmal nicht im Laden). Sechs Steaks hört sich sehr viel an, sie haben jedoch eine so geringe Dichte, dass sie auch als Aufschnitt untergehen könnten.

 

Inprovisierter Tisch

 

Während wir genüsslich unseren "Brotbelag" mit Käse-Mais-Salat und American Beans verspeisen, kommt ein Jeep angefahren, aus dem ein Mann kriecht und unsere Richtung ansteuert. Wir machen uns ein wenig salonfähig und sind bereit, unsere Steaks mit auf Messers Schneide zu verteidigen. Statt auf unsere Steaks hat es er nur auf den Campground abgesehen und fragt erstaunt, ob wirklich dies alles nur Murphy A ist. Wir bestätigen dies und er erkundigt sich, wo denn Murphy B liegt. Wir erklären es ihm -wieder einmal mit vereinten Kräften. So dann verziehen er und sein Jeep sich und ward nicht mehr gesehen.

 

Wir am "Stein der Weisen"

 

Am romantischen Lagerfeuer unserer Gaslaterne, die auf dem großen Stein steht, beratschlagen wir -genau wie vor einem Jahr mit Michael- die weitere Vorgehensweise. Wir werden ihn (den Stein) zukünftig "Stein des Weisen" nennen, da uns hier für gewöhnlich gute Ideen kommen.

 

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Während sich die Sonne senkt und wir zwei so sitzen und reden und denken sehe ich im Augenwinkel etwas grandioses, was mir die Sprache verschlägt:

 

 

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Der volle Mond geht auf, und zwar genau in der angeknabberten Stelle. Das ist der Freibrief für ein tolles Shooting. Und plötzlich taucht in der Ferne auch unser Camp-Nachbar auf, der offensichtlich wegen des Mondes hier her gekommen ist und ebenfalls hemmungslos schießt.

Nachtrag: Uns hat dieses Ereignis so fasziniert, so dass wir uns anschließend an Fachleute gewandt haben um in Erfahrung zu bringen, in welchen Zeiträumen sich dieses Phänomen wiederholt: 

Zu unserem Erstaunen hörten wir, dass sich ein solches Ereignis alle 18 - 19Jahre (!) wiederholt.

 

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Nach dieser unglaublich imposanten Einlage des Mondes verziehen wir uns bald in die Feldern, nicht ohne noch kurz uns darüber einig zu werden, dass der morgige Zeltplatz Windwhistle sein wird, wo wir letztes Jahr bereits einmal waren und wo es lt. Camping-Host das beste Wasser Utahs geben soll.

11.Tag: 

Murphy A, UT - Windwhistle, UT

 

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Wir erwachen und nichts mehr erinnert an das gestrige spektakuläre Ereignis. Wir bauen wieder einmal unsere Zelte ab, trinken Kaffee, setzen uns mit der Morgentoilette auseinander und schwingen uns auf, den zweiten Teil des White Rim Trails anzugehen.

 

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Der Abschnitt des White Rim Trails zwischen Murphy und Mineral Bottom Road ist fahrtechnisch deutlich anspruchsvoller und anstrengender als der gestrige Abschnitt zwischen Shafer Trail und Murphey.

Dennoch gelingt es mir, den Wagen ohne ein weiteres Aufsetzen sicher zum Ausgang zu bringen. Aber offennsichtlich wurden einige Passagen ausgebessert. Ich erinnere mich sehr gut an eine Sektion aus dem Vorjahr, wo wir mehrere Steine hin- und erräumen mussten, um ohne Verluste durchzukommen. Wir entdecken diese Stelle auch diesmal jedoch völlig ausgebessert und ohne Schwierigkeiten zu meistern.

 

ANKLICKEN: Rückweg

 

Dennoch bleibt für den Fahrer (mich!) wenig Zeit, sich die Gegend anzusehen, weil stets volle Konzentration gefordert ist, damit keine -evtl. schwerwiegende- Fehler passieren. Denn Unkonzentriertheit wird sehr schnell auf dieser Piste bestraft:  Ein starkes Wackeln ist die einfachste Stufe der Bestrafung. Ein unsanftes Aufsetzen bleibt mit viel Glück folgenlos, aber ebenso ist ein Ausrutscher möglich, der den Wagen samt Inhalt sehr schnell Abhänge runterpurzeln lassen kann.

 

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Eins steht für mich fest: Ich fahre den White Rim Trail sehr gerne und glaube, hier mittlerweile auf unseren fünf Touren mit unterschiedlichen Fahrzeugen bereits einige Routine entwickelt zu haben, NACHTS würde ich ihn auf Teufel komm raus nicht fahren. Dies wäre m.E. lebensmüde!!!

 

Auto wird feingemacht

 

Nachdem wir Canyonlands verlustfrei verlassen haben, stärken wir uns und unseren Wagen bei Mc.Donald`s und an der Tanke. An der Wash tun wir unserem Auto etwas Gutes und pellen zwei Tage White Rim Trail ab.

Das hat nichts mit falscher Eitelkeit zu tun, nur mit einem sauberen Auto durch die Gegend fahren zu wollen: Vielmehr bewahrt es uns davor, sich an dem schmutzige Auto beim Be- und Entladen unseres Equipments selbst zu beschmutzen.

Beim Abspritzen fällt uns auf, dass deutlich weniger Schmutz auf dem Wagen liegt als in frühren Jahren. Uns ist bereits während der Fahrt aufgefallen, dass wir weniger Staub aufwirbeln (ich meine jetzt wirklich den auf der Piste!). Wir führen das darauf zurück, dass es wohl kürzlich stark geregnet haben muss, der Boden somit etwas feucht war und die Staubentwicklung reduziert hat.

 

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Gegen 18Uhr kommen wir auf dem Campground "Windwhistle" an, den wir letztes Jahr im August zufällig gefunden haben.

Nachdem Zelt aufgebaut, das Wasser heiß und das Laptop aufgeklappt ist, kommt -wie letztes Jahr- der Camphost Bob vorbei und gibt uns einige Tipps. Es kann sich an uns nicht erinnern (was ja als gutes Zeichen interpretiert werden kann) wir uns an ihn schon. Er freut sich sehr als ich ihm erzähle, dass seine Worte "We have the best water of Utah at our campground" bereits auf der weltberühmten Homepage "www.USA-Homepage.com" verewigt ist.

Nach einigem Small Talk aber auch für uns wichtigen Infos verabschiedet er sich freundlich von uns und zieht zur nächsten Campsite. Während Anita sich wieder um unser BBQ kümmert, hämmere ich wieder die neuesten Ereignisse in die Tastatur.

 

...und gleich gehen die Lichter aus...

 

Allmählich gehen Anita, das Laptop und ich in den Schlafmodus, denn morgen ist ein neuer Tag...

12. Tag:

Windwhistle, UT -Paria Wilderness, 

 

Eingangs- / Ausgangsschild "Windwistle Camgground", der, mit dem besten Wasser von Utah

 

Oh je, eigentlich wollte wir doch früh aufstehen und früh losfahren. Irgendwie haben unsere Wecker nicht bzw. falsch geklingelt, so dass wir gut ein halbe Stunde später erwachen als geplant. Das holen wir aber wieder raus, in dem wir heute ganz besonders schnell arbeiten: Morgentoilette, Abbau unserer Häuslichkeit, Verstauen unseres Inventars...das fehlt doch was? Richtig, unser Frühstück ist dabei auf er Strecke geblieben: Kein Morgen-Kaffee, keine Bear-Claws. Stattdessen lenke ich mit in paar Pecan-Sandys im Mund den Jeep vom Windwistle Richtung Wilderness.

 

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An der Tanke befüllen wir den Wagen mit Regular und unsere Becher mit French-Vanille, diesem leicht nach Vanille schmeckenden Kaffee, der seit einigen Jahren bei en Amerikanern in Mode kommt und dem wir uns auch kaum widersetzen können.

Der Weg führt zum x-ten mal an Mexican Hat vorbei, dem originellen Felsen, dessen Shilouette einem mexikanische Sombrero gleicht. Obwohl wir schon viele Male daran vorbei gekommen sind, ich glaube, ich habe ihn noch kein einziges Mal NICHT fotografiert. Außerdem mache ich ja jetzt in Digital, so dass ich ja nunmehr alles, was ich schon auf Dia gebannt habe, nun auch in Bits und Bytes festhalten muss.

Anita schwant Böses....

 

 

Das Wetter ist sehr schön, ungewöhnlich schön für diese Gegend und diese Jahreszeit. Und so schmeißen wir unsere ursprüngliche Planung wieder mal angenehm spontan über den Haufen und beschließen, doch eine Runde über die Loop von Monument Valley zu drehen. Wir waren auch schon einige Male hier, richtig schönes sonniges Wetter hatten wir jedoch eher selten.

 

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Und da ich ja immer noch -jetzt in Digital- eine schöne Panoramaaufnahme für unser Wohnzimmer suche, bietet sich das grandiose Monument Valley förmlich an. Wir lassen auf der Loop die meisten Views links (oder auch rechts) liegen und widmen uns sofort dem John Ford`s Point. Er heißt deshalb so, weil John Ford hier einst seine Kameras für den Wilden Westen hat aufbauen lassen.

 

 

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Für uns zählt dieser Punkt tatsächlich neben zwei anderen (Eingang zur Loop, und XXXXY) zu den beeindruckendsten Aussichtspunkte. Das Monument Valley kommt hier zur vollen Wirkung.

 

Unser neuer Campground

 

Kaum sind wir mit unserem Shooting fertig, ziehen auch bereits die Wolken auf, so dass wir unseren Weg wieder aufnehmen und über Page zum Paria Wilderness Campground fahren. Wir möchten übermorgen gerne noch einmal zur Wave (man erinnere sich, ich muss ja nun alles in Digital haben!) und außerdem haben wir noch ein paar Fragen. Wir erreichen gegen 16.20Uhr die Ranger Station, doch leider schließt selbige um 16Uhr. Wir fahren daher durch zum 2 Meilen entfernten Campground und bauen unser kleines Zelt wieder auf. Zur Zeit sind wir auf dem riesigen Campground mutterseelenalleine und nehmen die Site, die wir auch letztes Jahr schon hatten.

Der Parkplatz.

Auf dem Parkplatz stehen nur drei Autos: Zwei Fahrtzeuge von Hikern, die heute zum Paria Canyon reingegangen sind und erst in drei Tagen wieder zurück kommen, und ein kleiner Camper, über dessen Benutzer wir noch nichts wissen. Aber wir arbeiten noch daran.

Anita managet wieder das BBQ und ich lasse die Tasten klappern.

Unsere Planung sieht nun wie folgt aus:

Morgen um 8.30Uhr werden wir im Visitor-Center sein  um hoffentlich bei der Verlosung von Permits für den North Coyote Butte, über den wir die Wave erreichen können, erfolgreich zu sein.

Unabhängig von dem Ausgang der Lotterie werden wir uns nach der genauen Wegbeschreibung für den Cobra Arch erkundigen, über den Karsten Rau geschrieben und uns damit neugierig gemacht hat.

Anschließend werden wir nach Page zum Lower Antelope Canyon fahren, um dort noch ein wenig länger und intensiver als letztes Jahr zu fotografieren.

Und dann hoffen wir, übermorgen die Wave erlaufen zu dürfen und übermorgen den Cobra Arch versuchen zu finden.

Das ist der aktuelle Stand, ohne Gewähr. Denn unsere Planung kann sich immer wieder kurzfristig ändern. Und jetzt fahre ich noch schnell zum Visitor-Center um dort etwas Müll zu entsorgen.

 

ANKLICKEN: Manche meinen, wir würden übertreiben...

Während wir so am Tisch sitzen und die Dunkelheit über uns einbricht, geschieht etwas Ungewöhnliches, was uns doch ein wenig verängstigt. Anita sitzt noch am Laptop um auf den elektronischen Karten noch Wege auszuarbeiten, als plötzlich aus dem Dunkeln ein Wagen auftaucht. Wir hören das Klappern von Türen, Schritte, sonst nichts. Sehen können wir aufgrund der Dunkelheit absolut nichts, zumal uns die eigene Laterne (habe ich schon erwähnt, dass wir eine neue gasbetriebene Laterne unser Eigen nennen?) blendet.

Wir blicken ganz angestrengt ins Dunkle, können aber wirklich absolut nichts erkennen. Nach ca. einer Viertel Stunde hören wir wieder Stimmen, Lachen und Schritte, die sich nähern. Ich ziehe schon einmal meinen Leatherman aus der Tasche, um notfalls Auto und Utensilien zu verteidigen. Da fehlt doch noch was: Ach ja, und natürlich als erstes die Ehefrau!

Wieder öffnen und schließen sich die Türen und das Auto verlässt auf dem selben und einzigen Weg den Parkplatz. Mit unseren Taschenlampen suchen wir nun den ganzen Platz ab um herauszufinden, welche konspirative Sitzung dort eben stattgefunden haben könnte. Aber nichts führt uns auf die Fährte.

Immer noch etwas verunsichert und mit ganz weit geöffneten Ohren und Augen verkriechen wir uns in das Zelt und schlafe alsbald ein.

 

13. Tag: 

PariaWilderness,UT

- Arizona Trailhead,AZ

 

Ein neuer Tag beginnt !

 

Hurra, wir leben noch. Wir erwachen und nichts erinnert an das gestrige Spektakel, wieder mal.

Wir machen Kaffee und räumen ein wenig auf, bauen allerdings noch nicht das Zelt ab, weil wir dies davon abhängig machen wollen, ob wir eine Permit zur Wave erhalten und ob es einen näheren Campground zum Trailhead gibt.

Plötzlich ergibt sich wieder zwischen uns eine leidige Diskussion: Wann öffnet die Ranger-Station und wann ist die Verlosung der Permits? Schlimmstenfalls ist die Lotterie in rund 10 Minuten und so beschließen wir, im Schnelldurchgang alles wichtige einzupacken und uns im Tiefflug in Richtung Ranger zu begeben. 

 

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Wir erreichen pünktlich und -zur Freude meiner besseren Hälfte- die Rangerstation noch lange vor der Öffnung. Anita hatte Recht, lässt sich ihre hämische Freude aber nicht anmerken.

Mit dem Hissen der Stars and Stripes öffnet auch das Büro, das wir sogleich betreten. Da die Verlosung um exakt 9.00Uhr stattfindet, trennen uns noch knapp eine halbe Stunde und einige Fragen von der Permit.

Wir erkundigen uns nach dem genauen Weg zum Cobra-Arch für den übernächsten Tag, signalisieren dem Ranger mit freudigen und weit aufgerissenen Augen, dass wir zur Wave wollen und harren der Dinge die da kommen. Und das sind leider fünf Österreicher, die ebenfalls morgen zur Wave wollen. Wir gedulden uns so sehr geduldig auf 9 Uhr und tatsächlich, zur Freude aller Wartenden erhalten wir alle die ersehnten Permits. Aus den Gesprächen der Österreicher hören wir raus, dass einer von ihnen vor zwei Jahren bereits den Versuch gestartet hat und leer ausgegangen ist.

Wir dürfen es ja kaum laut sagen, aber wir hatten bis auf einen spontanen Versuch bisher jedes Mal geschafft, eine Permit zu erhalten. entweder im Vorfeld über das Internet oder direkt hier vor Ort. Und mittlerweile waren wir bereits vier oder fünf Mal hier.Nach dieser Freudigen Errungenschaft fahren wir wieder zum Campground zurück um unser Zelt abzubauen und unser restliches Hab und Gut einzupacken. 

 

ANKLICKEN: "Na, wie schmeckt dir das ?"

 

Wieder vollständig aufgerüstet führt uns der Weg zurück nach Page. Zum Frühstück bei unserem beliebten Mc.Donald`s sind wir so kess, und probieren tatsächlich Neues aus. Anita versucht einen Mc Griddle und ich zwei Breakfeast-Burritos. Dazu gibt es den obligatorischen Orange-Juice, der in der Tat herrlich schmeckt und erfrischt.

Leider frischt auch das Wetter auf, Wolken überziehen Page und damit ist es fraglich, ob unser geplanter Besuch des Antelope-Canyons überhaupt einen Sinn macht. Doch zunächst klappern wir wieder mal Walmart und Safeway ab, um unsere Vorräte an Wasser und BBQ aufzufüllen. Und ich kaufe mir endlich einen kleinen Klapptisch für Death Valley, wenn wir keine Campsite mit Tisch und Stühlen haben. Ich werde über Erfolg oder Misserfolg berichten!

 

 

Anita studiert den Weg.

Nach unserer Shopping-Tour hat es sich soweit zugezogen, dass ein Besuch des Antelope-Canyons nun definitiv keinen Sinn machen würde, weshalb wir wieder Richtung Ranger-Station fahren. Kurz vor der besagten Ranger-Station soll es -von hier aus gesehen- einen kleinen Platz geben, wo häufig Wagen stehen. Und von hier aus soll es einen Hike zu einem leicht erreichbaren und eindrucksvollen Hoodoo geben, dem Toalstool

Diese Information entnahmen wir heute morgen einem Gespräch des Rangers. Wir finden den Platz und sogar am Trailhead eine Registrierbox. Die vom Ranger getätigte Aussage "short easy walk" relativiert sich beim Lesen der Eintragungen über die Dauer des Hikes. Hier ist von 2 Stunden und 3 Stunden die Rede. So viel Zeit hatten wir nun gar nicht eingeplant. Dennoch bestücken wir uns mit unserer Hike-Ausstattung (Wanderschuhe statt Birkenstöcker, Wasser und natürlich Fotoequipment) und hiken eifrig los. Der Weg soll einfach und leicht zu finden sein: Immer der Wash entlang in Richtung der Stromleitungen.

 

Kurz vor dem Ziel.

 

Anita stellt beim etwas holprigen Gehen durch das ausgetrocknete Flussbett die Frage in den Raum: "Habe ich schon mal gesagt, dass ich die Washs hasse?".

Angemessen kontere ich nur: "Wash and go!!!"

 

ANKLICKEN: Eindrücke vom Hoodoo

 

Die Götter (der Indianer) meinen es gut mit uns: Wir erreichen die Hoodoos, die in der Welt der Indianer Götter  verkörpern, bereits nach weniger als eine Meile und ca. 20  Minuten. Da sich das Wetter gebessert hat (Wenn wir wandern, brennt der Planet immer!) gibt es kein Halt mehr für uns und die Kameras und so wird geschossen was das Zeug hält.

 

Das Pärchen auf der Flucht

 

Nach dem Shooting und der Markierung dieses Highlights per GPS machen wir uns auf den Weg zurück und tatsächlich, rund zwei Stunden sind realistisch, wenn man nicht nur das Hiken sondern auch das Fotografieren mitrechnet.

Am Ende des Trails kommt uns ein junges Pärchen entgegen. Zunächst staunen wir über deren Wander-Ausstattung: Kein Wasser, kein Rucksack, nur einen Fotoapparat.

Sie bitten uns darum, mit ihrem Fotoapparat ein Foto von ihnen zu machen. Nach getaner Arbeit bedanken sie sich, drehen um und rennen fröhlich zum Auto um davonzubrausen...

 

ANKLICKEN: Houserock Valley Road

 

Deutlich sittsamer hingegen kehren wir zum Auto zurück, brausen ebenso von dannen, vorbei an der Ranger-Station um von der 89 links in die Houserockvalley Road abzubiegen. Völlig neu ist, dass der Weg nun gekennzeichnet ist.

Nach ca. 10 Meilen, vorbei am Trailhead zur Wave suchen wir den Arizona Trailhead Campround, auf dem wir uns niederlassen.

Doch zunächst warten wir den Regen ab, der gerade über uns hinwegzieht.

Wieder einmal ein netter Campground

 

Nach einem kurzen und verhaltenen Schauer, den ich zum Tastenklappern nutze, bauen wir unser Heim wieder auf und beschäftigen uns mit dem BBQ.

Der Campground ist gepflegt, nett angelegt und absolut einsam. Es gibt nur vier Sites, davon zwei mit einem Pavillon, der vor Regen schützt. Er liegt genau auf den Grenze von Arizona und Utah. Fährt man die bescheidene Loop des Campgrounds ab, so überschreitet man mehrmals die Grenze, worauf jedes Mal mit einem kleinen Schild hingewiesen wird. 

Kein weiterer Camper verirrt sich hierher, so dass wir wieder einmal eine Nacht Mutterseelenallein sind.

Anita beim Lunch

"Grenz"-Erfahrungen

Das heißt jedoch nicht, dass wir ungestört sind. Als wir uns zur Ruhe legen wollen, beginnt in der Ferne ein Gewitter. Die Blitze, die das Firmament erstrahlen lassen,  sieht man aus weiter Entfernung. Nach unserer Berechnung müsste das Gewitter etwa 10km entfernt sein.

Wir beschließen ein Notstandgesetz bzw. entwickeln einen Evakuierungsplan. Da wir etwas am Hang zelten, könnte es durchaus sein, dass wir im Falle eines starken flashflood ähnlichen Regens weggetrieben werden. Sollte es also stark anfangen zu regnen, wird Anita zunächst die vordere und ich die hintere Zelttür verschließen. Alsdann werden wir akribisch den  Verlauf des Wetters, bzw. den Lauf des Wassers beobachten. Je nach Fließgeschwindigkeit und Wasserstand werde wir dann uns und die wichtigsten Utensilien aus dem Zelt (Papiere, Foto- und Video-Equipment, Autoschlüssel) in Sicherheit bringen und ggf. mit dem Auto die Gefahrenzone verlassen. Doch zunächst nieselt es nur unbedeutsam und so rechnen wir noch nicht mit dem Bau der Arche. Es muss ja auch nicht regnen.

Es regnet! Wie aus Kübeln! Anita und ich schrecken auf und geben kurz danach bereits Vollzugsmeldung, die Schoten ordnungsgemäß geschlossen zu haben. An den Plastikscheiben unseres Zeltes drücken wir uns die Nasen platt, jeder in einer anderen Richtung. Noch registrieren wir das Wasser nur in Form von Regen und noch nicht als  Flashflood . 

Nach vielem Geblitze und Gedonnere lässt der Regen irgendwann doch einmal nach und wir dösen beruhigt wieder ein...bis wir wieder geweckt werden. Diesmal ist es beängstigendes und zugleich faszinierendes Geheule in der Ferne, wobei wir es nicht der Gattung zuordnen können. Entweder sind es Coyoten, was hier von der Population wahrscheinlicher ist, anhören tut es sich hingegen eher wie das Geheule einer Meute Wölfe. Im Morgengrauen endet das Heulen des vermutlich Grauen dann doch und wir können noch etwas dösen...

14. Tag: Wave

 

Tägliche Übung am Morgen: Akribisches Beladen unseres Jeeps

 

 

Endlich "auf der Piste"

 

Aufgrund der vielen Erlebnisse der Nacht und der Tatsache, dass das Wetter weniger schön ist, als erhofft, beschließen wir, unsere Wanderung zur Wave doch erst gegen 8 bis 9Uhr zu beginnen und nicht, wie sonst bei uns üblich, bereits in der Nacht. Aufgrund der Bewölkung rechnen wir nicht mit brütender Sonne und werden den Hike daher ruhiger angehen.

Wir beginnen den neuen Tag nach dem Verstauen der wichtigen Utensilien mit einem kleinen Frühstück. Das heißt, genau genommen, ich beginne den Tag mit einem Zwiebelbrötchen mit Philadelphia, einem Orange Juice und einem Kaffee. Anita hält sich diesbezüglich vor Wanderungen immer zurück: Jeder noch so kleine Bissen vor einer Wanderung wird ihr auf dem Hike zum Verhängnis, in dem ihr fürchterlich schlecht wird.

Vielleicht kann der Mediziner, der uns das Problem von Anita, Lanz und mir erklärt, auch gleich noch dieses Problem erklären.

Irgendwann kommen wir dann aber doch "in die Pötte" und fahren den weiten Weg vom Campground zum etwa 2 Meilen entfernten Trailhead.

 

ANKLICKEN: Tarantel

 

Unterwegs erschrecke ich fast zu Tode, als ein zunächst undefinierbares Tier unseren Weg kreuzt. Ich lege eine Vollbremsung hin damit wir beide sogleich mit Video und Kamera bepackt den Wagen verlassen und den Ort der Grausamkeit aufsuchen können: Eine riesige Spinne bewegt sich langsam aber zielstrebig zur anderen Seite des Weges.

Ich appelliere an dieser Stelle noch einmal an den Mediziner. Vielleicht ist er oder sein Freund von ihm auch in biologischen Belangen bewandert und kann uns genauer erklären, um was für eine Spinne es sich handelt.

Anita tippt auf eine noch junge, weil kleine Tarantel. Ich lass das jetzt mal so stehen und bitte um entsprechende Informationen. Vielen Dank im voraus.

 

 

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Nach diesem Schrecken erreichen wir dennoch wenige Minuten später den Wire Pass Trailhead. In der bereits bekannten Zeremonie beginnen wir mit der Arbeit: Aufrüstung unseres Eqipments. Nach kurzer Aktion gehen wir los, erstmalig nicht im Dunkeln. Wir stellen fest, dass wir noch nie einen so kurzen Anfahrtsweg zum Trailhead hatten und zugleich noch niemals so spät angekommen sind.

Das erinnert mich an einige meiner Schüler: Je näher sie wohnen, desto größer ist die Gefahr, dass sie sich verspäten.

Kadaver-Reste

Das Wetter ist durchwachsen: Pure Sonne wechselt sich ab mit leichter bis stärkerer Bewölkung. Anita schwächelt heute ungewöhnlich: Der Weg wird für sie offensichtlich zur Qual. Mein Angebot, den Hike besser abzubrechen und umzudrehen, wird mit einem für sie typischen Redeschwall gekontert: "Quatsch".

An dieser Stelle, so meine Erfahrung, erübrigt sich eine weitre Diskussion. Alles, was gesagt werden sollte, ist gesagt. Und so geht der Hike weiter. Das erste Stück, das sich zunächst wieder durch die geliebte Wash führt, lässt sich recht angenehm angehen, da die Sonne mit uns Mitleid hat.

Der Weg führt weiter über eine sandige Piste, die unsere Rückwege in der prallen Sonne schon mehrmals zur Qual hat werden lassen. Aber jetzt haben wir erst Mal den Hinweg. Am Wegesrand entdecken wir, dass wir in der vergangenen Nacht wohl doch Wölfe gehört haben müssen: Wir finden den Vorderlauf eines frisch geschlagenen Tieres.

In der Registrierungsbox sehen wir, dass die Österreicher von gestern nur knapp eine halbe Stunde vor uns sind, allerdings nur zu zweit. Wir hoffen nur, dass die die nicht benötigten Permits zurück gegeben haben. Ich empfinde es als eine Unverschämtheit, Plätze zu blockieren und sie dann nicht in Anspruch zu nehmen.

 

Gutes Beispiel !!!

An dieser Stelle möchte ich als gutes und hervorragendes Beispiel Anita und mich nennen: Wir haben vor Jahren einmal für zwei aufeinander folgende Tage zwei Permits beantragt, weil wir unbedingt schönes Wetter benötigten. Da wir den Hike dann am ersten Tag gemacht haben und die Permits für den zweiten Tag nicht mehr benötigten, haben wir sie an der Ranger-Station mit dem Hinweis abgegeben, dass sie ein anderer kostenlos in Anspruch nehmen kann.

 

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Aber nun zurück in die harte Gegenwart: Der an die Sandpiste folgende Aufstieg über den Bergkamm erweist sich für Anita ungewöhnlich anstrengend. Über den Kamm geschoren, will sagen geklettert, verlieren wir etwas an Höhe und gehen trotz besseren Wissens auf dem Weg Richtung Wave zu tief ins Tal. Das liegt nur daran, wenn man auf andre hört. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von "Steinmännchen", also jene Wegmarkierungen. Diese sind jedoch ziemlich willkürlich gesetzt und führen und auf eine falsche Fährte. Hätten wir nur auf uns und unsere Erfahrung gehört. Diese falsche Fährte kostet einen Umweg und damit verbunden Zeit, Weg und Anstrengung.

 

ANKLICKEN: Immer noch unser schönstes Stück Erde

 

Doch nach weniger als zwei Stunden erreichen wir auch diesmal wieder unser schönstes Stück Land. Als ich in die Wave einkehre, falle ich fast um. Einer der Österreicher sitzt dort in der Wave mit seine Laptop(!), einem Navigationssystem und spricht in das Gerät hinein. Viel verrücktes habe ich schon gesehen und selbst praktiziert, aber das ist schon eine Nummer für sich...

Kaum betreten wir unser Stück Land, verziehen sich die anderen, und meine Wave steht mir für ein hemmungsloses Shooting zu Verfügung. Ich schieße Fotos, was Batterien und Microdrive nur so verkraften.

ANKLICKEN: Neue Eindrücke in der 2nd Wave, nur wenige Hundert Meter von der ersten Wave entfernt

Unsere Planung für heute sah wie folgt aus: Wir wollten die Wave digital mitnehmen und anschließend die "Second Wave" versuchen zu finden. Sie soll in unmittelbarer Nähe sein. Auf sie aufmerksam geworden sind wir durch Berichte aus dem Internet, wir selbst haben sie noch nie gesehen (aber auch noch nie gesucht). Da diese ihre Schönheit erst am Nachmittag so richtig zeigen soll, beabsichtigten wir, bis zum späten Mittag bei der Wave I zu bleiben um dann später Wave II anzugehen. Doch das Wetter meint es nicht gut mit uns und es fängt an ein wenig zu regnen. Da keine Besserung in Sicht ist, ändern wir unsere Planung mal wieder spontan. Wir gehen sofort zur Suche nach der Wave II und werden nach ca. 10 bis 15 Minuten auch fündig. Aus dm Internet runtergeladene GPS-Koordinaten helfen dabei.

Wir sind etwas enttäuscht. Der Name "2nd Wave" trifft es genau,  sie ist ganz nett und interessant, bleibt aber deutlich hinter der ersten zurück. Das hält mich natürlich nicht zurück, den Auslöser wieder glühen zu lassen...

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Nach wenigen Minuten (früher hätte ich fortgeführt: ..."und einigen Filmen...".) gehen wir noch einmal kurz zurück für ein letztes Foto. Dann  machen wir uns auf den beschwerlichen Rückweg, der mit seiner Härte heute nicht geizt und zur Unterstützung nochmals das Wetter zu Hilfe ruft. Was die pralle Sonne allein nicht vermag, schafft ein kräftiger Regen, der uns über einen weiten Teil des Rückweges begleitet. Der Regn ist so stark, dass ich beide Kameras lieber in den Taschen geschützt versteckt halte, man weiß ja leider nicht, was mit dieser modernen HiTec-Elektronik sonst passiert. 

Schade eigentlich, denn gerne hätte ich vom Regen ein paar Aufnahmen gemacht, zeigt er uns doch sehr plastisch, wie sich eine richtige flashflood wohl entwickelt.

Der Regen perlt förmlich auf dem Fels aber auch auf dem ausgetrockneten Sandboden ab, läuft bergab, sammelt sich mit anderen kleinen Rinnsalen und wird am unteren Ende bereits zu richtigen kleinen Bächen. Wir können uns gut vorstellen, dass ein stärkerer und länger anhaltender Regen dramatische Folgen verursachen kann.

 

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Trotz widriger Umstände erreichen wir den Trailhead nach knapp zwei Stunden. Auf dem Weg erkennen wir in einiger Entfernung ein verendetes Rind, das offensichtlich im Schlamm stecken geblieben ist. Ein penetranter Geruch umgibt uns (und der kommt nicht von uns !)

Hinter uns lassen wir ein Pärchen, das ebenfalls in der Wave fotografiert hat. Beim "Auschecken" aus dem Register lesen wir, dass es Deutsch sind und aus Hennef kommen. Quasi Nachbarn sind!!!

Wir stellen fest: Die ganze (deutsche) Welt trifft sich in der Wave!

 

"Ouuups, war ja gar keine Urlaubsbräune..."

 

Zurück auf dem Campground kommt uns eine gute Idee: Da unsere Mehrschichtenlackierung unserer Haut es wieder nötig hat, einmal abgekratzt zu werden, duschen wir improvisiert auf unserer einsamen Site.

 

Anita mit Süppchen

Aber kurz danach erleben wir, dass Camping-Abende ganz anders als erwartet verlaufen können: Zunächst gibt es heute für mich eine BBQ-Delikatesse, ein Filet-Mignon. Aufmerksame Leser wissen, dass dies meine Lieblingsspeise im Salon von Stovepipe-Wells im Death-Valley ist und ich es immer wieder als bestes Stück Fleisch der Welt bezeichne. Da sich Anita, entgegen der ursprünglichen Planung, lieber mit einer amerikanischen Suppe beschäftigt, fallen mir ("Ach, wie unangenehm...!") zwei Stücke Fleisch ab.Filet Mignon

Kaum habe ich den letzten Bissen dieses Fleischgenusses unten, erschrecken wir beide plötzlich durch eine markante Stimme, die um Hilfe bittet. Ein Mann und eine recht leicht bekleidete Frau kommen auf unsere Campsite zu und fragen uns, ob wir ihnen helfen können. Sie hatten ca. 3 bis 4 Meilen entfernt einen Unfall mit ihrem Jeep und benötigen nun Hilfe. Während sich Anita um das Mädel kümmert, fahre ich mit ihm in das ca. 50 Meilen entfernte Kanab. Er ist bei der Armee und verbringt seinen Urlaub mit seiner Freundin hier in Arizona. Auf seiner Tour durch das "Backcountry" war er wohl einen Moment unkonzentriert und hat damit seinen Jeep auf die Seite gelegt.

Während der Fahrt wurde mir ja doch ein wenig mulmig. Da ich den verunfallten Wagen nicht gesehen habe, konnte dies ja auch ein raffinierte Falle des Pärchens sein, uns über den Tisch zu ziehen. Von noch schlimmeren Absichten mal ganz abgesehen. Doch dies erwies sich zum Glück als Irrtum.

In Kanab angekommen versucht er zunächst ein Seil oder eine Kette zu besorgen, damit wir den Wagen wieder aufrichten können. Doch leider muss ich feststellen, dass unser Jeep weder vorn noch hinten die Möglichkeit hat, ein Abschleppseil oder ähnliches zu befestigen.

Von daher bleibt ihm doch nur die teurerer Variante des Abschleppen lassen. Mittlerweile erscheint auch der Sheriff auf der Bildfläche und nach längeren Diskussionen fahre ich allein im Wagen zurück zum Campground, begleitet vom Fahrzeug des Sherrifs.

Und so vereint sich das Pärchen wieder und freut sich riesig, dass wir ihnen geholfen haben und das Geld für den Sprit ablehnen. Uns hat das ganze knapp drei Stunden gekostet, etwas Sprit aber auch einige Erfahrungen sammeln lassen. Und jetzt können wir mit dem Gefühl eines Robin Hoods im Zelt verschwinden....

So long!

 

15. Tag: 

Arizona Trailhead, Zion,UT

 

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Wir öffnen unsere Äuglein und das erste Sonnenlicht lässt und feststellen, dass es wohl einen  schönen Tag geben wird. Zügig setzen wir uns mit der Morgenhygiene auseinander und verpacken unser Equipment im Auto um alsbald loszufahren. An der Parkranger-Station entledigen wir uns noch schnell unseres Abfalls und beginnen dann, den Weg zum Cobra-Arch zu suchen. Die Wegbeschreibungen haben wir aus dem Internet entnommen.

 

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Kurz hinter er Rangerstation geht es in Richtung Kanab fahrend links hinter der Paria-Brücke an einem Restaurant vorbei in die absolute Abgeschiedenheit.

Wieder Erwarten finden wir den Trailhead sofort, ohne uns auch nur einmal zu verfahren nach genau 7,5 Meilen. Wir rüsten uns auf und wandern nach GPS und den Wegbeschreibungen Richtung Cobra Arch.

 

ANKLICKEN: Abstieg ins Tal

 

Die ersten beiden Absätze, die es runterzukriechen gilt, schaffen wir noch erstaunlich gut. Doch Anitas Kondition ist aufgrund ihrer Erkältung immer noch ein wenig hinter dem Normalstand zurück und so läuft uns die Zeit weg. Aufgrund der erbärmlichen Hitze kommen wir wesentlich langsamer voran als geplant. Spätestens vier Uhr wollen wir im Zion sein um eine nette Campsite zu erhaschen und auch noch die Permit für unseren zweiten Anlauf zur Subway (siehe Bericht aus Juli 2003) abzuholen. Wir müssen uns konkret entscheiden, ob wir den Hike zum Cobra-Arch weiter fortführen und dafür auf die morgige Subway verzichten oder umgekehrt.

Wir entscheiden uns für die Subway, die wir wegen des zu erwatenden Wassers auf dem Hike gerne im Sommer machen möchten und gegen den Cobra-Arch, den wir dann stattdessen voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres zu einer etwas kühleren Jahreszeit angehen werden.

Was Karsten Rau geschafft, und ich gerne ihm gleichgetan hätte, ist für uns also heute nicht zu machen. Laut GPS etwa auf der Hälfte der Strecke kehren wir unverrichteter Dinge aber mit der Gewissheit, wenigstens den ersten Anlauf schon einmal geschafft zu haben, um.

 

Schöne Kühle durch die Aircondition

 

Platt und erschöpft kehren wir zum Auto zurück und kühlen unseren "Frust" an der auf "Hi" stehenden Klimaanlage des Jeeps ein wenig ab. So haben wir ja auch für die kommenden Reisen hierher noch Ziele, wobei es an denen in diesem großen Land nun wirklich nicht fehlt.

 

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Während wir weiter auf der 89 Richtung Kanab "fliegen", fällt mir das neue Schild "Paria Townsite " auf, das auf das ehemalige Paria Movie Set hinweist. Zuletzt waren wir im Winter 2002 / 2003 dort (siehe entsprechenden Bereicht) und nun entscheiden wir uns spontan, einmal nachzusehen, was sich dort zwichenzeitlich getan hat.

 

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Die ursprünglichen Gebäude dienten einer ganzen Reihe von Filmen, beginnend in den 60er Jahren. Die ursprünglichen Gebäude haben wir auf unserer Tour 1996 sogar noch gesehen. Eine riesige Flashflood in 2000 hat die Gebäude dermaßen beschädigt, dass sie anschließend abgerissen wurden und von einer Vielzahl von Freiwilligen wieder rekonstruiert wurden.

 

ANKLICKEN: Defekte Salontür

 

Obwohl die Gebäue erst in 2002 fertiggestellt wurden, sind bereits im Detail (mutwillige?) Beschädigungen festzustellen. (siehe Salontür)

 

ANKLICKEN: Eine Vielzahl von Filmen wurde an dieser historischen Stätte gedreht...

 

 

Neu für uns sind auch die Schautafeln, die ich einmal etwas ausführlicher dokumentiere.  

 

Anita auf den Spuren von Miss Kitty aus "Rauchende Colts"

 

Im Saloon macht sich nicht nur Anita breit, schwungvoll über die Brüstung wie einst Miss Kitty in Rauchende Colts (Na ja, die Kleidung stimmt nicht ganz)

 

Interessanter Fund

 

sondern auch (andere) Schlangen:

Die ist platt !

 

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Nach einem letzten Showdown, das ich Gott sei Dank schadlos überstehe, fahren wir wieder hoch zur 89 um unsere Fahrt fortzuführen. In Kanab nutzen wir alles was auf der Streck liegt: Tankstelle und ein Drive-Thru von Mc.Donald`s. Vorbei an Kanab erreichen wir alsbald den Zion N.P., nicht jedoch um noch unsere Vorräte an Grillgut, Getränken und Eis aufzufüllen.

 

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Wir steuern den South Campground an und zu unserer Überraschung ist die Anzahl der noch freien Sites beängstigen klein. Und in der Tat: Von den für uns interessanten Sites (außen liegend, zur Flussseite und nicht zur Straße) nehmen wir uns den vorletzten freien Platz. Bereits nach einer Stunde sind sämtliche Plätze besetzt und das Schild "FULL" ziert den Campground.

 

Cool down !

 

Die restliche Zeit des voranschreitenden Abends nutzen wir zur Vorbereitung unseres Hike-Equipments für morgen, zum BBQ, zum kurzen erfrischenden Bad im River, zum Überspielen der Bilder auf den Laptop und zum Aufbau unsren großen(!) Zeltes. Übrigens habe ich heute, abweichend von der Bedienungsanleitung, das Zelt schweißgebadet allein(!) aufgebaut. Gebe jedoch zu, das ist nicht ratsam, nur anstrengend.

 

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Allmählich bricht Dunkelheit über den Platz und so verkriechen wir uns in das Zelt, um uns für unsere morgige Tour auszuruhen. Bis dann!

16. Tag: 

Zion N.P. / Subway

 

ANKLICKEN: Das gleiche Bild gab es auch schon im Vorjahr

 

Gegen 4:45Uhr sausen unsere Wecker hemmungs- und gnadenlos los. Trotzdem wird es kurz vor sechs, bis wir die Campsite in aller Stille verlasen, da bis sechs Uhr die sogenannte Quiet Hours sind, also jene Stunden, in denen Ruhe herrscht. Unser Nachbar auf der neben uns liegenden Campsite hatte damit gestern wenig "am Hut". Erst ließ er einen Stromgenerator seines Camping-Schiffes, ein riesiges Wohnmobil, stundenlang laufe, um es dann irgendwann gegen sechs Uhr Abends abzustellen. Mit Beginn der Quiet Hours um 22Uhr hat er ihn dann wieder angeworfen und bis kurz vor 23 Uhr durchlaufen lassen. Wir als Nachbarn waren begeistert!!! 

Aber nun zu jetzt:

In aller Stille verlassen wir, wie bereits erwähnt, den Campground und fahren aus dem Park. Unterwegs muss ich den Wagen stark abbremsen, weil zwei Waschbären ohne zu scheuen über die Straße laufen.

Außerhalb des Parks biegen wir ab um nach einigen Meilen wieder in den Park zu gelangen. Ohne Posten, sozusagen eine "grüne Grenze".

Nach weiteren 8 Meilen gelangen wir auf einen Trailhead namens "Left Fork", also dem Beginn der Folter.

 

ANKLICKEN: Blich nach oben auf das, was hinter uns liegt...

 

Um 7.05Uhr begeben wir uns aufgerüstet mit Getränken, Verpflegung, Fotoequipment und jeweils einem Wanderstock auf jene Tour, die wir ziemlich genau vor einem Jahr zusammen mit Michael aus Gründen der Erschöpfung und mangels Wasser unverrichteter Dinge abbrechen mussten.

Nach einem kurzen "Easy Walk" durch den Wald, an dessen Ende man einen herrlichen Blick auf die zu erwartende "Grüne Hölle" zulässt, geht es recht schnell ziemlich stark steil ab, was zum vorsichtigen Abstieg verpflichtet. Obwohl der Abstieg sehr steil ist, bilden wir uns beide ein, dass er  entweder zwischenzeitlich etwas entschärft wurde oder wir letzten Jahr einen anderen Weg eingeschlagen haben.

Unten sieht man dann eindrucksvoll das, was man schon geleistet hat, aber leider auch wieder auf dem Rückweg vor sich hat.

Unten am Fluss angekommen führt der Weg jeweils links oder rechts vom Fluss Richtung Quelle. Weg ist grundsätzlich verkehrt. Es gibt keinen richtigen Weg, vielmehr schlägt man sich durch die Büsche und wechselt, je nach Bedarf, das Ufer. Trotz dieser Hemmnisse haben wir auch jetzt das Gefühl, besser und etwas leichter voran  zu kommen als im letzten Jahr, unabhängig von unserem damaligen Begleiter. Entweder sind auch hier die Wege etwas entschärft, besser ausgetreten oder wir haben nur mehr Glück mit unserer Wegwahl.

 

ANKLICKEN: Hike durchs Wasser

 

Während ich mir die Schneisen schlage, da das Dickicht zunimmt, zucke ich plötzlich beim Anblick eines schwarzen sich bewegenden Seiles zusammen, was sich als Schlange herausstellt.

Während ich wild nach Anita zwecks Rettung aus der Not und besonders zwecks "in Anschauung nehmen" rufe, kommt sie um sie zu verscheuchen, bevor ich auch nur den Fotoapparat zucken kann. Die Welt eines engagierten Fotoamateurs bricht innerhalb weniger Sekunden zusammen.

 

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Mit dem Gefühl, vergleichbar etwa mit "Die Situation des Lebens aber kein Film in der Kamera" schlagen wir uns weiter durch den Dschungel. Derzeit noch wohlbedacht, bei jedem Überqueren des reißenden Baches, die Schühchen nicht nass werden zu lassen.

Die Wege (wollen wir sie einfach mal so nennen) links und rechts  des rauschenden Wildbaches kosten ihren Preis. Die einfach zu laufenden Passagen sind höchstens mal zwanzig Meter, schon kommt wieder ein Baum, Felsen oder unpassierbare Sträucher, die ein Überklettern oder Umlaufen erfordern. Die Strecke vom Betreten des Flusses bis zur "Subway" soll angeblich nur so um die vier Kilometer lang sein, unser Pedometer zeigt bereits nach einer Stunde schon an, dass wir laut Streckenlänge fast da sein sollten. So viele zusätzlich Schritte sind demnach notwendig.

 

 

Konsequenz aus Erschöpfung: Ab sofort geht es nur noch durchs Wasser !

 

Nach längerem Schneisenschlagen und unzähligen Überquerungen vom Fluss kommt dann doch jeder Zustand, an dem einem so ziemlich alles egal ist. Und damit beschließen wir, nicht mehr allzu viele Anstrengungen zu unternehmen, jene Schühchen trocken zu belassen. Und damit überqueren wir den Amazonas nicht nur quer sondern gelegentlich auch in der Länge.

 

 

ANKLICKEN: Wir erreichen die Kskaden...

 

Erschreckend ist die Tatsache, dass wir nach der langen Zeit des Hikes immer noch nicht die Stelle erreicht haben, an der wir letztes Jahr mit Michael die Tour abgebrochen haben. Nach langer Zeit erreichen wir doch die Stelle und allmählich kommen Zweifel, ob wir  letztes Jahr wie heuer überhaupt den richtigen Weg eingeschlagen haben.

Irgendwann erreichen wir eine Quelle. Wenn wir auf dem rechten Wege sind und die kleine Karte, die wir mit uns führen, uns nicht trügt, dann haben wir jetzt erst etwa zwei Drittel unseres Walks am Fluss geschafft.

Unsere Zeitplanung ist dahin. Auf einer Internetseite hatten wir gelesen, dass man die Strecke mit einem Roundwalk und vier Stunden angibt. Entweder ist er geflogen oder wir haben uns erlesen. Vier Stunden scheint realistisch für eine Richtung zu sein (wenn wir denn auf dem richtigen Wege sind).

Das Tal wird sukzessiv enger und es erscheit in erste Kaskade. Dies spricht dafür, dass wir vielleicht doch richtig aber noch ein gutes Stück entfernt sind.

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Während wir mittlerweile die meiste Zeit im Wasser gehen, zwingt uns eine weitere Stufe im Wasser wieder etwas außerhalb zu gehen. Plötzlich zucken wir gemeinsam zusammen und zurück, als eine Schlange nur etwa einen Meter vor uns mit ihrer Rassel  auf sich aufmerksam macht.

Zunächst erscheint sie nicht weniger überrascht über dieses Treffen zu sein als wir zwei und verkriecht sich. Jetzt aber kommt meine bzw. unsere Foto-Wut durch: Da wir der Nachwelt (oder im Falle eines Bisses der Schlange zumindest unseren Erben) ein Foto hinterlassen wollen, pirschen wir ihr ein Stück nach und schießen sie auf Bits and Bytes.

Als ihr das zuviel wird und sie anfängt, sich darüber aufzuregen, rollt sie sich zusammen und geht in die Vorstufe zur Angriffshaltung.

Hier wiederum setzt bei Anita und mir doch wieder der Verstand zum Nachteil der Speicherkarten ein und wir entfernen uns vorsichtig aber zügig vom bevorstehenden Kriegsschauplatz.

 

ANKLICKEN: Die weiteren Kaskaden

 

Nach weiteren Kaskaden tut sich nach genau 4,5h für uns eine Welt auf. Angekündigt wird es wenige Minuten vorher mit einem Riss im Boden durch den Wasser läuft. Offensichtlich haben Tausende von Jahren einen schmalen aber tiefen Schlitz gegraben, den man maschinell kaum besser und genauer konstruieren könnte. Laut unseren Recherchen im Internet ist dies ein Indiz, dass wir nun vor der Tür der ersehnten Zieles stehen.

Und tatsächlich: Die Subway liegt vor uns und alles was wir darüber gelesen, gehört oder gesehen haben gibt nicht diese Faszination wieder, die wir in diesem Moment erleben dürfen.

 

ANKLICKEN: Eingang zur Subway

 

Ein enger Canyon, der durch den darin fließenden Fluss soweit ausgespült wurde, dass er, je nach Perspektive, die Form einer Röhre angenommen hat. Eben wie die Röhre einer U-Bahn, einer Subway. Statt der Züge spuckt er den ...River aus. Wir gehen hinein in diese faszinierende und fast schon ein wenig beängstigende Welt. In annähernd voller Breite ist die Subway mit nur etwa 2-3 cm tiefem, fließenden  Wasser bedeckt. Gelegentlich halbmannsgroße Pools, die sich im Laufe der Millionen gebildet haben, lassen zur Vorsicht raten. Nach der leichte Kurve drehen wir uns um und nun sehen wir genau, weshalb die Subway Subway heißt.

 

ANKLICKEN und eintreten in eine andere Welt...

 

Die nächste halbe Stundegehört allein und mir und der Fotografie. Die Begeisterung für diese Welt kostet ihren Preis. Mit der Kamera und einem kleinen Stativ in der Hand "sause" ich durch den Tunnel und werde unvorsichtig. Schwupp, ist es passiert, ich rutsche auf dem teilweise klitschigen Boden aus. Allerdings setze ich umgehend Prioritäten und drehe ich mich im Umfallen und rolle mich über den Rücken so ab, dass Kamera geschützt vor meinem Bauch wie bei einem Airbag und im Trocknen bleibt. Leichtere Blessuren am Finger sind schnell vergessen, die Kamera funktioniert noch!!!

 

Nach langer und zugleich viel zu kurzer Zeit geht es zurück auf den anstrengenden Weg...

 

Nachdem annähernd alle Winkel fotografiert und jegliche Zeit-/Blendenkombination ausprobiert sind, kehren wir allmählich um. Ein langsamer Rückzug, da wir uns immer wieder umdrehen und noch einmal der U-Bahn Tschüß zu sagen.

 

Rückweg

 

Der Rückweg zeigt sich kaum weniger anstrengend als der Hinweg und allmählich schmerzen die Füße vom permanenten Klettern. Allerdings benutzen wir nun häufiger den Fluss und nicht immer die Seitenwege am Ufer. Das erfrischt und verhindert gelegentlich das anstrengende Überklettern von Hindernissen.

 

 

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Während wir uns wieder einmal am rechten Ufer durch das Dickicht schlagen, dürfen wir heute zum dritten Mal zusammenzucken. Wieder eine Schlange, jedoch keine der Gattung der rasselnden. Sie kreuzt unseren Weg aber auch sie ist daran interessiert, möglicht schnell das Weite zu suchen.

Drei Schlangen an einem Tag, das haben wir auch noch nie erlebt.

 

ANKLICKEN um zu sehen, was Anita Angst macht...

 

Der Weg zieht sich aber endlich erreichen wir jene Stelle, die uns nun auf den folgenden Aufstieg vorbereitet. Der Weg ist nicht steil, er ist verdammt steil. Langsam aber zielstrebig setzen wir Fuß vor Fuß und bewältigen somit Stufe für Stufe und Kurve für Kurve.

 

Erschöpft aber glücklich: Die Tour ist geschafft!

 

Nach einer Gesamtlaufzeit von zehn Stunden (ohne Pausen: 8Stunden) erreichen wir den Trailhead, wo wir uns zunächst von unseren Strapazen 

 

Erholung auch für die Füße

 

und Schuhen erholen. Alles ist nass: Schuhe, Strümpfe, Füße, Kleidung. Trotz aller Anstrengungen überwiegt das einzigartige Gefühl nach einer erfolgreichen und vollendeten Wanderung:

Yessssss, we did it !!!

 

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Nach einer kurzen Erholungsphase fahren wir zurück  Auf dem Rückweg entdecken wir einen hungrigen Esel, der sich mit viel Mühe durch den Zaun quetscht, nur um etwas Gras zu fressen.

 

Eines unserer Lieblingsrestaurants: Das Golden Hill

 

Apropos "Gras essen". Wir fahren Richtung Golden Hill, jenem Motel und Restaurant, das die besten "Scones" der Welt hat. Wir sind uns sicher, uns diese heut verdient zu haben.

Auf dem Weg dorthin begegnen wir wieder den beiden Waschbären. Leider überfahrend am Straßenrand liegend. Offensichtlich gab es Autofahrer, die weniger vorsichtig unterwegs sind als wir...

Im Golden Hill Restaurant gibt es heute als "Special of the day": Waschbären-Steak. Nein, ein geschmackloser Gag: Wir nehmen beide das Special: Southwest-Steak, Corn on the cob, choice of Potatoes. Und  natürlich Suppe, Salat-Bar und......

 

ANKLICKEN um zu sehen, was Anita isst...

 

Scones.

Das Essen schmeckt hervorragend. Wir bereits mehrmals erwähnt sollte man, wenn man hier in der Näh ist, unbedingt mal reinschauen und die Scones probieren. Aber auch die Suppen, von denen es immer zwei zur Auswahl gibt, schmecken fantastisch. Wir sind uns sicher, dass sie selbstgemacht sind.

 

 

Nach dem üppigen Mal fahren wir zurück zu unserer Campsite. Im Zelt liegend, bestätigen wir uns noch einmal, wie toll der heutige Tag war und erzählen aufgeregt über das erlebte: Wasser, Wege, die keine Wege sind, anstrengende Aufstiege, Schlangen und natürlich...die Subway. Und planen wir auch noch die weitere Vorgehensweise: Morgen fahren wir ins Death Valley. Geplant ist die Übernachtung auf dem Campground Wildrose. Also dann, bis dorthin...

17. Tag: Zion,UT-

Wildrose,CA

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In der Frühe klingeln wieder einmal unsere Wecker, gnadenlos! Wir stehen gegen sieben Uhr auf, weil wir uns aufgrund der "Quiet Hours" nicht getraut haben, bereits früher mit dem Zusammenbau unseres Zeltes zu beginnen. Überraschend stellen wir fest, dass bereits einige fleißig mit dem Zusammenbau beschäftigt sind. Was sind denn dann die "Quiet Hours"? Unser Nachbar mit dem dezenten Haus auf Rädern hat sich diese Nacht strikt daran gehalten und nicht wieder den Generator angeworfen.

Wir erledigen schnell die Morgentoilette und beginnen zügig mit dem Rückbau unseres Anwesens. Als alles unter Haube und auf dem Dach ist, zeigt die Uhr gut 8,30Uhr und wir verlassen vollbepackt den Parkplatz und sagen "Tschüß" zum Zion.

 

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Unser Weg führt wieder einmal durch Las Vegas, diesmal jedoch ohne den Wagen zu wechseln oder am Storage zu halten. Vorbei an Vegas halten wir kurz in Pharump, die Stadt, die, seit wir sie kennen, Jahr für Jahr ein paar Meter wächst, um bei KFC (Kentucky Fried Chicken) einen dieser unbeschreibbar guten Honey-BBQ-Burger zu essen. Anita setzt auf ihr KFC-Standard-Gericht den Twister. Ihr Kommentar, und den gibt sie bei jedem KFC-Besuch in den Staaten ab: Die sind einfach riesig im Vergleich zu den deutschen Twistern.

 

Die neuen Automaten im Death Valley

 

Nach dieser Feststellung fahren wir den Hunger gestillt aber nicht pappsatt weiter ins Death Valley. An den Eingängen funktionieren mittlerweile die Automaten, an denen man den Eintritt entrichten kann bzw. muss. Allerdings nicht für die Inhaber des National-Passes, also müssen wir doch zum Visitor-Center. Aber das macht nichts, wir wären ohnehin dort hin, weil wir ein paar Fragen an die Ranger haben. Denn mittlerweile haben wir überlegt, ob es denn noch eine Alternative zu dem von uns ins Auge gefassten Campground "Wildrose" gibt.

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Am Visitor-Center erkundige wir uns danach. Man empfiehlt uns den Mesquite Spring Campground. Weil wir ihn nicht kennen, werfe ich Wildrose ein und der Ranger bestätigt umgehend, dass dies auch eine sehr gute Wahl ist.

Da wir morgen gerne in das weit entfernte Saline Valley zu den Warmer Springs fahren würden, erkunigen wir uns noch nach den dortigen Campgrounds. Der Ranger rät uns kräftig davon ab, da annähernd die gleichen Temperaturen wie im eigentlichen Death Valley vorherrschen, und das sind zwischen 40 und 50Grad. Sein Sohn war im vergangenen Jahr dort im Rahmen eines Projektes und berichtete darüber, dass er aufgrund der Hitze dies nie wieder machen wird. Also ist diese Idee für uns passee. Trotzdem schauen wir uns auf der Karte schon mal den Weg an.

 

46 Grad Celsius

 

So gehen wir -traditionsgemäß- zum General Store von Furnace Creek, erwerben die von uns geschätzten "Bear Claws" und......Nein! Diesmal setzen wir uns nicht auf unsere Bank (siehe Vielzahl von Berichten aus den Vorjahren) sondern fahren sofort weiter. Jedoch nicht, ohne auf unser Thermometer zu schauen. Zu unserer Freude gibt es ein neues Thermometer, jetzt auch wieder mit der Celsius-Einheit.

 

Joggerin im Death Valley bei weit über 40 Grad

 

In Stovepipe Wells machen wir einen kurzen Zwischenstopp. Im Raum steht immer noch die Frage, ob wie evtl. eine Nacht in Stovepipe Wells im Motel übernachten wollen. (Material sortieren, Geräte aufladen und.......DUSCHEN!!!) Wir entscheiden uns für ein "JEIN". Wenn Stovepipe Wells einen Deluxe-Room frei hat, nehmen wir ihn. Ansonsten werden wir auch die letzte Nacht in Death Valley campen.

Zu unserer Überraschung ist ein Raum frei, und sogar bei den von uns favorisierten "Roadrunners". Dies ist umso erstaunlicher, da wir vor einigen Wochen bereits von Deutschland aus per Internet vorbuchen wollten und damals keine Zimmer frei waren. Allerdings  gibt es dennoch einen Wermutstropfen: Der Saloon hat diese Sommer wieder das eingeschränkte Menü-Angebt und somit kein Filet-Mignon. Gut, dass wir bereits eines selbst gegrillt haben.

Es geht weiter zum Campground Wildrose, rund 30 Meilen noch von Stovepipe Wells entfernt. Unterwegs beobachten wir eine Joggerin, die bei den vorherrschenden 46-48Grad Celsium stramm bergauf (!) durch die Gegend läuft. Wir glauben kaum unseren Augen trauen zu können. Ich muss einfach anhalten und dies dokumentieren. Im Vorbeilaufen rufe ich ihr noch ein "Great" und "I like it !" zu, was sie aufmuntert und sicherlich motiviert.

Mit Gewalt hält mich Anita jedoch davon ab sie hilfsbereit zu fragen, ob wir sie ein Stück mitnehmen sollen...

 

Kritische Überprüfung der Verhältnisse zwecks optimierten Aufbau unserer Behausung...

 

Wir erreichen etwa gegen 18.00Uhr den auf ca. 1800m gelegenen Campground Wildrose  und finden hier auf dem ganzen Platz nur ein verlassenes Zelt vor sowie einen Camper, der oben ohne auf dem Tisch liegt. Tot? Oder nur schlafend?

 

ANKLICKEN: Studie über den Zeltaufbau

 

Wir bauen unser Zelt in einer Fotostudie auf und mittlerweile hat sich auf der Camper gerührt. Hurra, er lebt noch!

 

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Das verlassene Zelt wird im Laufe des Abends von einer französischen Familie bewohnt. Wir genießen unser BBQ und legen uns zu einer Lagebesprechung in das Zelt.

Wir beschließen, morgen  zu einer Tagestour nach Saine Valey zu fahren und abends eben wieder zurück auf unserem Campground zu sein. So ist es beschlossen und so schlafen wir ein.....

Nein, nicht ganz. Das Einschlafen fäll recht schwer,   da es in und über unserem Zelt eine Vielzahl von Geräuschen gibt: Wir tippen auf Squirls, Hasen (gibt es hier Tausende), Coyoten oder, wie Anita beängstigt vermutet, Taranteln.          

 

Nach längerer Untersuchung geben wir Entwarnung: Es ist in der Tat nur unser Zelt, was gar seltsame Geräusche von sich gibt. Der Wind lässt Innenzelt und Außenzelt miteinander kommunizieren.

18. Tag: 

Saline Valley,CA

 

Fertigmachen zum Abmarsch

 

Wir erwachen mit den ersten Sonnenstrahlen und wissen, heute geht es also im dritten Anlauf zu den Pools von Saline Valley. Der erste Anlauf scheiterte im vergangnen Sommer an der Tatsache, dass wir unseren Hike zum Telescope Peak verschoben haben und dadurch keine Zeit mehr für die Fahrt ins Saline Valley hatten.

Der zweite Anlauf im vergangnen Winter wiederum wurde uns durch Schnee und den dadurch gesperrten Pass zum Saline Valley vereitelt.

Doch nun sollte es doch funktionieren, oder ?

 

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Wir fahren also zunächst vom Campground über eine kurvenreiche Abkürzung Richtung 190, um dort in Panamint zu tanken und unseren Kaffee zu ordern. Erstgenanntes gelingt in der Tat: An den Tanksäulen kann man rund um die Uhr per "Pay at the pump" tanken, den billigsten Sprit (Regular) für $2,99 per Gallone, das ist der teuerste Sprit, den wir in den 13 Jahren USA je getankt haben.

Der Food-Laden, der letztes Jahr gebaut worden ist, hat zu unserer großen Überraschung immer noch nicht geöffnet (oder ist über den Sommer zu) und so ist es mit unserem Kaffee Essig.

 

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Nach wenigen Meilen auf der 190 verlassen wir selbige schon wieder um in Richtung Saline Valley abzubiegen. Zu unserer Überraschung ist die Strecke ausgeschildert, zumindest bis hier hin.

Denn nun bricht die Beschilderung abrupt ab. Wir folgen der unpaved Road und halten uns an die im Visitor-Center erhaltene Karte. Doch allmählich wird die Straße immer "improvisierter" so dass bald schon keine exakte Wegführung möglich ist.

 

Mittels Sateliten-Navigation suchen wir den Weg...

 

Wir rufen unser Equipment hinzu: Laptop, E-Maps, GPS und siehe da, in Sekunden sehen wir sofort, wo wir sind und wo wir hinwollen.

Von hier aus sind es nach unserer Berechnung noch rund 35 Meilen bis zu den Quellen. Für amerikanische Verhältnisse eigentlich gar keine Entfernung. Allerdings geht die Strecke nur über sog. Unpaved Roads bzw. Dirt Roads. Und das kostet Kraft, Nerven und Zeit. Wir beschließen daher, dass wir soweit fahren, bis wir keine Lust mehr haben oder die Strecke es uns zu schwer macht.

 

 

 

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Aufmerksam beobachten uns zwei einige Esel, wie wir die Esel beobachten...

 

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Die Strecke ist eigentlich nicht schwer zu fahren, setzt also keine "Off Road-Erfahrungen" voraus, ist jedoch lang und anstrengend, weil über weite Strecken sog. Washboards uns das Leben erschweren. Das sind kleine "Hubbel" in der ansonst glatten Fahrbahn. Bisher ist uns auch noch schleierhaft, ob diese beabsichtigt oder technisch bedingt "eingebaut" sind. Auf jeden Fall verursachen sie beim Fahren ein wahnsinns lautes Geräusch und verhindert ein schnelles Fahren. Allerdings nimmt auch die Bodenhaftung drastisch ab. Ab ca. 20 Meilen/h verliert der Wagen sogar mit Allradantrieb an Haftung und tänzelt wie eine Ballerina zwischen der Straße und uns. Vielleicht liest ja mal ein Straßenbauer diese Zeilen und kann uns hierüber Auskunft geben.

Dennoch scheint die Strecke auch nicht völlig unkompliziert zu sein, wie uns ein am Straßenrand stehender Stoßdämpfer verrät.

 

ANKLICKEN:  Grün inmitten der Wüste...

 

Irgendwann passieren wir eine Plantage üppig wachsender und sattgrüner Pflanzen. Mitten in der Wüste? Diese Plantage ist stark eingezäunt, überall stehen Schilder "Keep off" usw. und ein Hinweis, auf eine Versuchsanlage.

Weiß der Kuckuck, was hier ausprobiert wird...

Vielleicht liest ja ein Biologe......

 

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Nach vielen Meilen, langer Zeit und unendlich vielen Hopsern unter uns biegen wir nach rechts ab und plötzlich erkenne ich in der weiten Ferne eine Oase, eine Vielzahl von Palmen mitten in der Wüste. Dieses Bild kenne ich aus dem Internet. Wir sind also gleich da.

Dachte ich, denn bis zum Erreichen vergehen nochmals gute 10km.

 

Warnung vor Nackten, die den Weg kreuzen...

 

Wir erreichen die Lower Springs, eine Oase inmitten in der Wüste. Im unter den Palmen im Schatten liegenden Pool aalt sich ein Paar pudelnackt. Diese Anlage war bis vor einiger Zeit "Clothing Optional", vor einiger Zeit hat ein Ranger dieses Schild abmontiert. Seither wird das Nacktbaden eher toleriert als dass es erlaubt ist. Die Anlage ist traumhaft schön. Das junge Paar ermuntert uns, uns einmal in diesem Paradies umzusehen und weist darauf hin, dass es etwa eine knappe Meile weiter oben auch noch die Palm Hot Springs mit ihren Pools gibt.

Das alte Schild. ANKLICKEN zum Vergrößern

Das neue Schild. ANKLICKEN zum vergrößern.

 

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Wir fahren daher zunächst weiter, um dort in einem der Pools ein erfrischendes Bad zu nehmen. Erfrischend? Ich steige hinein und stell fest, dass ich im Winter Zuhause kaum so heiß bade, wie das Wasser hier heiß ist. Von daher nehme ich die "Erfrischung" wieder zurück.

Die Temperatur ist unabhängig von der Jahreszeit 42Grad ! Wenn man jetzt auch noch die Tatsache hinzu rechnet, dass der Pool in der Sonne liegt.....

 

ANKLICKEN: Eindrücke von Warm Springs

 

Nach diesem erlebnisreichen Bad fahren wir wieder zurück, um uns dort bei den  Lower Spings noch einmal umzusehen. Das nackte Pärchen ist mittlerweile verschwunden, und so kann ich in Ruhe ohne sie zu stören diese unbeschreibbaren Eindrücke festhalten.

Anita kann ich nicht ermuntern, ein Bad zu nehmen. Sie verweigert sich mit dem Hinweis: "Bei dieser Wassertemperatur bekomme ich einen Schlag..."

 

Rückfahrt ins Death Valley

 

Und tatsächlich, sie bekommt einen. Voller Begeisterung stöbert sie durch Lower Springs und tritt dabei auf einen Ast, den sie gleichzeitig an ihr anderes Bein katapultiert. Humpelnd verlässt sie Eden und betritt zwecks Operation unseren Jeep.

Nach der, leider überwiegend vergeblichen, OP machen wir uns wieder auf den Weg zurück Richtung Campground. Die Rückstrecke ist weder besser noch kürzer und so benötigen wir wiederum drei Stunden und rund vierzig Meilen. In Stovepipe Wells halten wir kurz zum Tanken (der Sprit ist hier rund 45 Cent/Gallone billiger als in Panamint) und um Fleisch für das BBQ einzukaufen. Doch leider gibt es kein Fleisch, das uns zusagt und so steht fest, dass wir heute mal Reste vertilgen.

 

Letztmaige Abenteuerstimmung

Bei Sonnenuntergang erreichen wir den Campground, der heute um zwei Nachbarn besser belegt ist als gestern. Es ist angenehm, dass das Zelt in unserem "Basis-Lager" bereits steht. Beim Eintreffen stellen wir jedoch leider fest, dass unsere Camping-Leuchte durch Wind oder Tiere umgefallen ist und das Glas zerstört ist. Also werden wir übermorgen erst Mal wieder ein Glas besorgen müssen.

Wir machen heute unser BBQ ohne Fleisch, stattdessen gibt es Bohnen, Salate und Brot. Schmeckt dennoch. Ziemlich müde geht es dann in unsere letzte Zeltnacht für diesen Urlaub, denn ab morgen werden wir, wie in alten Zeiten, in einem Bett schlafen. So mit Bettdecke statt Schlafsack, Türklinke statt Reißverschluss und Klimaanlage statt Kopf aus dem Zelt stecken.

Richtiger Komfort, aber traurig sind wir trotzdem!

19. Tag: 

Death Valley,CA

 

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Heute haben wir keinen Urlaubsstress, da wir keinen festen Plan  haben. Dementsprechend lassen wir es langsam angehen, als wir endlich gegen 8Uhr unser Zelt zum vorläufig letzten Mal verlassen.

Wir bauen langsam unser Zelt ab und verstauen es ordentlich für den "Winterschlaf". Die restlichen Wasservorräte, die wir nun nicht mehr benötigen, werden trocken gelegt und gegen 9Uhr ist alles abmarschbereit.

 

 

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Von unserem Campground in Wildrose fahren wir zu Badwater, um uns ein Bild vom Stand der Umbaumaßnahmen zu machen, die wir im letzten Sommer- und Winterurlaub in den Anfängen gesehen haben. Beim gegenseitigen "Touristen-Shooting" verliere ich beim Wechsel der Batterien einen Akku, der durch die neuen Holzplanken am Besuchersteg durchfällt. Sch..... Umbau, das wäre mir vorher nicht passiert. Um an den Akku ranzukommen müsste man eine Art große, flache Zange haben, der Leatherman passt leider nicht.

Aber wer läuft als Tourist schon mit einem Werkzeugkasten durch die Gegend.

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Um einen Akku ärmer und mit der Fragestellung im Kopf "Wo kriegt man denn hier einen Werkzeugkasten?" fahren wir weiter zum Zabriskie-Point um dort eine schöne Panorama-Aufnahme zu machen. Nach dem Shooting beobachten wir mit großem Interesse all jene Touristen, die offensichtlich erstmalig hier sind und nun emsig bestrebt sind, innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Aussichtspunkte von Death Valley abzuklappern um möglichst viel von hier zu sehen.

Wir bestätigen uns gegenseitig glücklich darüber zu sein, dass wir diese Phase der USA-Erkundung schon einige Jahre hinter uns haben, mittlerweile so viel von Death Valley gesehen zu haben, dass wir uns für weitere Ziele stressfrei Zeit lassen können.

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Kurz darauf sind wir aber schon wieder unterwegs, diesmal in Richtung Furnace Creek. Einserseits sind wir auf der Suche nach Erlkönigen, also neuentwickelten Autos, die noch nicht der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Und hiervon gibt es im Sommer häufig welche zu sehen, da die Autofirmen Death Valley im Sommer gerne als Teststrecke nutzen, da es keine Stelle auf der Welt gibt, an der es heißer ist.

Echte Erlkönige erwischen wir zwar nicht, dennoch haben wir Glück und treffen auf ein BMW-Geschwader, das hier unter er glühenden Hitze erprobt wird.

Und heute haben wir 49Grad, also eine gute Testbedingung für die Wagen.

 

Anita auf "unserer Bank"

 

Und andererseits müssen wir natürlich unser traditionelles "auf der Bank vor dem Generstore sitzen" nachholen, was wir vorgestern versäumt haben.

Wir testen auf der Bank zwei für uns neue Getränke: Anita probiert Iced Green Tea und ich Hershey`s Milk with Chunky Choclate.

Na, ja.....

 

 

Wieder weit über 40 Grad

 

Währenddessen zeigt unser Thermometer wieder, was es kann....

 

ANKLICKEN: Rhyolite

 

Anita holt im benachbarten Visitor-Center noch schnell ihren obligatorischen Stempel für den Nationalpass ab. Danach fahren wir nach Rhyolite, einer Geisterstadt.

Irgendwann hat ein eher unbakannter Künstler damit begonnen, geheimnisvolle fast gespenstische Skulpturen in die Wüste zu setzen.

Wir driven zurück nach Stovepipe Wells ins Motel.

 

Und wieder umräumen...

 

Diesmal laden wir bereits vor Las Vegas unseren Wagen komplett aus, um die Utensilien zu sortieren.

 

ANKLICKEN: Stovepipe Wells bei Nacht

 

Im Pool lassen wir es uns, ebenfalls traditionsgemäß, gut gehen. Nachdem der Saloon derzeit nicht mein Filet Mignon hat, werden wir heute nicht essen gehen und stattdessen im Zimmer Reste plündern.

 

 

 

Unsere kleine Ladestation

 

Anschließend geht es noch eine Runde fotografieren, nochmals bei Nacht in den Pool und anschließend die restlichen  Utensilien vorsortieren. Und außerdem benötigen einige unserer Geräte unbedingt Power, weshalb wir eine Ecke des Motelzimmers zum Kraftwerk erklären.

20. Tag: 

Death Valley,CA - Las Vegas,NV

 

Anita unter Wasser

 

Wieder wecken uns die Wecker (Schließlich sind sie ja nun mal dafür da). Wir beladen den Jeep mit unseren Kisten und Taschen und machen das, was wir noch niemals am Abreisetag gemacht haben: Wir gehen noch einmal an den Pool und drehen unsere Runden. Nachdem wir getrocknet sind tanken wir noch einmal, evtl. unser letztes Tanken in diesem Urlaub.

 

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Über Badwater (meinem verschollenen Akku "Tschüß" sagen) und Shoeshone fahren wir nach Pahrump. Die Temperaturen sind konstant: HEIß !

Beim KFC essen wir gut zu Mittag. Beim Walmart wollen wir eigentlich unsere Urlaubsbilder printen lassen, stellen jedoch fest, dass der Preis 5 Cent/Bild teurer ist als beim Walmart in Las Vegas. Bei gut 500 Bildern, die ich auf CD gebrannt habe, macht das schon einiges aus, weshalb wir diese Idee begraben. Stattdessen kaufen wir bei Smith noch einige Mitbringsel ein.

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Wir fahren weiter nach Las Vegas und kommen dort gegen Nachmittag an. Am Storage (wieder mal) halten wir, um die Kisten abzuladen, die definitiv in Las Vegas bleiben. Anschließend fahren wir beim Walmart vorbei, um die Bilder ausdrucken zu lassen. Mittlerweile ist es kurz nach 8Uhr und die Bilder können daher erst am nächsten Tag abgeholt werden. Und dann passiert auch noch etwas anderes: Offensichtlich ist das Programm nur für eine bestimmte Anzahl von Bildern vorgesehen. Er zählt die Dateien auf der CD-ROM und beendet das Laden nach 400 Bildern. Die restlichen bleiben auf der Strecke.

Nach diesem Zwischenfall fahren wir weiter zum Frontier und laden den Rest aus. Wir sind auf der selben Etage (10. Etage), wie vor zwei Wochen, nur einige Zimmer weiter, mit einem schönen Blick Richtung "Pool-Side". Eins haben beide Zimmer gemeinsam: Die Fenster sollten unbedingt wieder einmal geputzt werden!

 

 

Wir packen unsere Koffer, was durch das Vorsortieren deutlich schneller geht als sonst. Trotzdem wird es langsam schon Mitternacht, so dass der Abend vorüber geht.

21. Tag: 

Las Vegas,NV

 

Hin-und Herbrennen unserer Bilder

 

Wir erwachen, machen uns ausgehfertig, teilen uns einer der letzte Bearclaws und fahren wieder zum Storage zum Hin-und Herräumen. Danach geht es zum Walmart, die Bilder abholen. Man erinnert sich leicht an uns, wir sind die, mit dem "kleinen" Paket  an Bildern.

Im Hotel zurück machen wir uns über sie her. Insgesamt sind die Bilder recht gut, geben aber natürlich nur bedingt die Faszination der Realität wieder.

Dabei habe ich die leidige Aufgabe, die Dateien auf dem Rechner zu sortieren und zu überprüfen, welche Bilder bereits geprintet wurden und welche nicht. Von letztgenannten brenne ich erneut eine CD, die wir morgen abgeben werden.

 

Und schon wieder im und unter Wasser

 

Mit den Eindrücken im Kopf und den Handtüchern unter dem Arm  gehen wir zum Pool und machen die Art des Urlaubs, die uns eigentlich nicht liegt: Pool, sonnen, Drinks "drinken" und faulenzen. Auf diese Art des Urlaubs freue mich mich nur, wenn ich bei knapp 50 Grad und ebenso vielen Kilo Gepäck auf dem Rücken die 100 Meilen und zum Havasupai gehe. Dann denke ich daran: Einmal Urlaub machen wie.......viele andere. Diese Anfälle des Schwachsinnes vergehen jedoch in der Regel sehr schnell, spätestens nach Erreichen des Etappenzieles.

 

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Nach dem Urlaub im Urlaub machen wir Siesta auf dem Zimmer, schließlich muss man  ja vom Stress des Entspannens abspannen.

Nach dieser Phase fahren wir ins Rio zum Buffett, das wir letztes Jahr erstmalig gemacht haben. Das Schlangestehen von rund einer halben Stunde lohnt sich: Das Essen ist hervorragend , vielfältig und nicht überschaubar.

Ich vergehe mich an Sushi und anderem Seafood, erstmalig esse ich auch die langen roten Beine.

 

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Anita hingegen liebt es exotisch und ist sich satt an....Nudeln! Eine Sünde, bei dieser ausgefallen und vielfältigen Auswahl nur Nudeln zu nehmen.

 

ANKLICKEN: Über den Köpfen am Himmel des Spielcasinos im Rio

 

Und weil wir schon mal hier sind, gehen wir uns natürlich nochmals die nette Masqourade Parade am Himmel über dem Casino an.

 

Der Whirlpool ist nunmehr 24 Stunden am Tag geöffnet

 

Wohlgenährt, kugelrund und erstmalig im Urlaub bis zum Rand voll kehren wir zurück um im Frontier nachts in den Pool zu gehen. Das ist neu: Der Spa ist rund um die Uhr geöffnet, der normale Pool immerhin bis Mitternacht. Ganz nett hier, leider unterliegen wir der Invasion deutscher Touristen. Eine Reisegruppe nutzt die Möglichkeit des nächtlichen Schwimmens in annähernd geschlossener Formation. Wir sind still und outen uns nicht als Deutsche.

22. Tag: 

Las Vegas,NV

 

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Nach dem Erwachen vor einem bezauberndem Panorama hinter schmutzigen Scheiben müssen wir nun doch zum Flughafen. Leider klappt die telefonische Reconfirmation unserer morgigen Flüge nicht, weshalb wir persönlich vorsprechen müssen. Auf dem Weg dorthin geben wir bei Walmart die CD ab und kaufen noch ein paar Mitbringsel für Familie, Freunde und Mitarbeiter.

Mein neues ZIPPO

Das Reconfirmen geht für mich ziemlich locker vonstatten. Während Anita unsere Flüge reconfirmt, sitze ich im Flughafen im Auto und betrachte den zweiten Schwung Bilder, allerdings unter Qualen. Es ist so heiß, dass mir er Schweiß nur so runterläuft. Überhaupt erscheint es uns dieses Jahr ganz besonders heiß zu sein. Das gelegentliche Starten des Fahrzeugs und Laufen lassen der Klimaanlage erleichtert das Warten.

Nach längerem Warten und mehrmaligem Nachschmeißen von Quarters (25-Cent-Stücke) in die Parkuhr kommt Anita und wir fahren weiter zum Beltz-Outlet-Center, das seit dem Winder nun nur noch "Las Vegas - Outlet-Center" heißt. Ich erwerbe ein Zippo-Feuerzeug und als kulinarische Höhepunkte: Pretzel sowie ein Eis (Strawberry Cheese Cake & Coconut/Pineapple). Köstlich aber zu viel!

Beim K-Mart haben wir noch ein par Jeans für Anita erworben sowie ein Ersatzglas für unsere Camping-Leuchte, die ja leider umgestürzt war. Diese ist interessanterweise nicht "Made in Germany" sondern "Made in Mexiko". außerdem kaufen wir wieder "Butterfinger" für meinen Schwager.

 

ANKLICKEN: Die Sirenen im Treasue Island

 

Zurück im Hotel machen wir kurz Siesta, bevor wir zum Hotel Treasure Island gehen, um uns die neue Show anzusehen, die seit diesem Jahr dort läuft. Man hat das Image verändert, nun handelt die Szenerie nicht  mehr von Piraten sondern von den Sirenen von Odysseus. Die Geschichte bleibt die selbe, statt der Piraten hüpfen jetzt attraktive und nur leicht bekleidete Sirenen über das Deck des einen Schiffes. Statt Schreien und Gefluche nun mehr Disco-Gestampfe. Aber die Special EFX sind geblieben. Es kracht und scheppert und explodiert an jeder Ecke und Bohle.

Die letzten Sonnestrahlen brennen immer noch erbärmlich und wir ärgern uns, keine Getränke mitgenommen zu haben.

Nach Show-Ende holen wir das nach und bestellen eine Pina-Colada. Beim Bezahlen stelle ich fest, dass es kaum einen Unterschied gibt zwischen "Nicht trinken" und hier eine Pina-Colada zu bestellen. Bei $7,50 haut beides um.

Heute wollen wir aber noch etwas ganz besonderes machen: Im Hotel gibt es einen Saloon, wo wir essen gehen wollen. Außerdem findet um 10Uhr Schlammringen statt. Um 9Uhr kommen wir dort an und erfahren, dass es wegen des Ringens kein Abendessen mehr gibt. Stattdessen $15 Eintritt und dafür soviel Bier trinken bis man umfällt. Ausgerechnet Bier!

Mein letztes Glas Bier habe ich 1988 getrunken. Also entscheiden wir uns um und beschließen, den "In n`Outburger" auszuprobieren, den uns ein Kollege von Anita dringendst empfohlen hat.

 

Neue Erfahrungen für Harry....

Somit fahren wir wieder einmal über den Strip und erreichen nach einiger Zeit den ersehnten Fastfoodler. Die Empfehlung war angemessen: Die Ham- und Cheesenburger sind dick belegt, saftig und frisch. Außerdem fällt die Wahl der Mahlzeit relativ leicht, weil es im Vergleich zu den anderen Fastfoodlern eine eher schlichte Auswahl gibt. Uns kommt das jedoch entgegen.

...und Anita im In `n Outburger

 

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Zurück über den Strip erreichen wir gegen Mitternacht unser Hotel und beschließen nun, nichts mehr zu machen. Wir sehen uns noch kurz einige von Anitas Videosequenzen an und schlummern bald ein.

24.Tag: 

Las Vegas,NV - Köln,NRW

 

Unser Storage wird dicht gemacht

 

Gegen sieben Uhr weckt uns der Wecker letztmalig in diesem Urlaub. Wir sehen die lokalen Nachrichten und hören, dass unser Eindruck richtig ist, dass es momentan besonders heiß ist in Las Vegas. Man klagt über die Heat-Wave" und ist erstaunt, dass einige Touristen bei dieser Hitze ohne Wasser rumlaufen. (Hat man uns gestern etwa beobachtet?) Außerdem erwartet man in Las  Vegas heute gegen Mittag Mister President George W. Bush. Es wird darauf hingewiesen, dass sich dadurch der Flugverkehr ggf. einschränken kann.Wir machen uns daher fertig, beladen letztmalig den Wagen und fahren am Storage vorbei (ebenfalls letztmalig) um den letzten Rest abzulegen.

Entnommen: www.boeng.com

 

Bei der Anfahrt zu Alamo müssen wir feststellen, dass bereits einige Wege gesperrt sind. Die Strecke wird stark patrouliert. Wir geben das Auto ab und der Shuttle fährt uns in einem niegekannten Umweg zum Flughafen. Am Flughafen vorbei fahrend erkennen wir die ausrollende "Airforce One", also die "kleine" Boing 747  des Präsidenten.

Ich frage mich bei der Gelegenheit, warum es eigentlich ein Jumbo-Jet sein muss. Ich verstehe, dass er eine eigene Maschine benötigt. Ich verstehe auch, dass seine ganze "Gefolgschaft" mitfliegt und er es auch bequem haben möchte. Ich räume ihm ja auch deutlich mehr als eine Cessna ein, aber gleich ein Jumbo???

Vor Jahren haben wir einmal eine alte Airforce One aus Kennedys Zeiten von außen und innen besichtigt. Jene Maschine war seinerzeit deutlich kleiner.

Die Tickets für den Zubringer-Flug Las Vegas -Los Angeles

Das Einchecken geht ungewöhnlich schnell. Während eine  Warteschlange sich Kurve für Kurve windet, stehen wir in der daneben liegenden "Schlange" sofort als Kopf an und sind auch sogleich dran. Für den Transatlantikflug erhalten wir eine Zweier-Reihe und das Gate ist B2, also nur ein sehr kurzer Weg.

Das macht mich stutzig, denn  bisher haben wir immer das Glück gehabt, die letzten und am weitesten entfernten Gates zu bekommen.

 

 

m Boden sitzend werden die letzten Eindrüche eingetippt

 

Unser Flug von Las Vegas hat über eine Stunde Verspätung und dadurch ändert sich auch das Gate. (Na also!) Nun ist es B9, das hinterste Gate. (Dann stimmt die Gesetzmäßigkeit ja wieder). Und jetzt sitze ich hier auf dem Boden, tippe fleißig vor mich hin und bin einmal gespannt, ob wir unsere tollen Plätze im Transatlantikflug überhaupt noch bekommen, weil die Connecting-Zeit arg eng wird!

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Wir boarden in die Maschine und die Zeit läuft. Wir haben schon fast die Startbahn erreicht, da tönt der Captain durch die Lautprecher, dass der Flug wegen eines Unwetters zwischen Las Vegas und Los Angeles zunächst verschoben wird, dass er zur vollen Stunde ein update erhalten wird über den weiteren Verlauf.

Wenn wir unmittelbar zur vollen Stunde starten, könnten wir es noch schaffen, in L.A. unseren Ancchlußflug zu bekommen. Doch die Zeit wird knapp.

Zur vollen Stunde erhalten wir die Nachricht, dass der Flug weiterhin verschoben wird und damit ist unser Schicksal über den weiteren Verlauf des Fluges gefällt: Ein Weiterflug ist aufgrund unserer Erfahrungen erst am nächsten Tag möglich.

Nach einer weiteren halben Stunde beschließt der Kapitän, wieder an das Gate zu fahren. wir erkundign uns beim Personal, ob es nun günstiger ist, auf den Weiterflug nach L.A. zu warten und dort "hängen zu bleiben" oder direkt hier in Vegas, was uns persönlich fast lieber wäre.

Die Crew empfiehlt uns das Flugzeug zu verlassen und am Desk nachzufragen. Unser Handgepäck lassen wir jedoch zunächst an Board.

Am Desk schickt man uns zum Customer Service. Dort angekommen stoßen wir auf andere Fluggäste und eine Warteschlange. Nach einigen Minuten habe ich doch Bedenken bezüglich unseres Handgepäckes, da schließlich alle unsere Papiere dort sind. Also gehe ich schnell zurück, um alles zu holen. Zunächst habe ich Schwierigkeiten, wieder in die Maschine zu kommen, weil meine Boardkarte Anita am Schalter in der Hand hält. Der Steward erkennt mich jedoch wieder und lässt mich so rein. Das Flugzeug ist bis auf etwa vier oder fünf Fluggäste fast ausgestorben.

Am Schalter zurück verhandelt Anita gerade mit den Mitarbeiterinnen. Sie stellen fest, dass British Airways uns bereits automatisch auf zwei andere Flüge am selben Tag umgebucht haben. Donnerwetter, das ist ein prima Service!

Entspannt und beruhigt gehen wir zurück Richtung Gate  und stellen erschrocken fest, dass niemand mehr draußen sitzt und das Gate zu ist. Wir rennen schnellstmöglich dort hin, ein Mitarbeiter öffnet uns noch einmal die Tür und unten an der Maschine war man grade dabei, die Tür zu schließen.

Das war verdammt knapp! Bei unsrem Sitznachbarn entschuldigen wir uns höflichst, dass er nun schon wieder alles umräumen muss. In Erwartung, das wir nicht mehr erscheinen, hatte er bereits seine Hamburger auf unseren Sitzen verteilt. Er antwortet brav: "Oh, no problem", wobei ihm bei den Explosivlauten "P" und "B" ein paar McDonald`s-Reste aus dem Mund geschossen kommen.

Alles geht nun zügig... hatte ich erwartet. Stattdessen reihen wir uns in eine fast nicht endend wollende Schlange startwilliger Flugzeuge ein. Offensichtlich hat die Kombination Thunderstorm und Bush den Flughafen flächenartig dicht gemacht.

Nach ca. einer dreiviertel Stunde des Schlangestehens starten wir und erleben etwas völlig neues: Die Passagiere applaudieren und grölen, dass wir nun doch endlich gestartet sind.

Nach gut einer Stunde landen wir erfreut in Los Angeles. Zunächst suchen wir uns wieder den Weg durch den Dschungel "Los Angeles International Airport". Wir stellen gemeinsam fest, dass L.A. den unübersichtlichten und schlecht ausgeschildertsten Flughafen hat, den wir wir kennen. Dennoch erreichen wir den Schalter von British Airways. Vorsichtshalber melden wir uns am Check-In-Schalter statt direkt zum Gate zu gehen, da wir ja neue Boarding-Pässe benötigen.

Nach etwa 20 Minuten des Wartens in der Schlange (die "Schlange" scheint ein Synonym für unseren diesjährigen Urlaub gewesen zu sein). Wir sind dran und werden zum "Fast Drop off/World Traveler"-Schlater gerufen. Ein sehr freundlicher Mitarbeiter der BA bedient uns. Was jetzt geschieht würde ich nicht glauben, hätte ich es nicht selbst erlebt. Ich weise jetzt schon drauf hin, dass nichts in den folgende Zeilen verfälscht oder übertrieben ist. Ich garantiere, dass alles genau so passiert ist:

Wir schildern ihm zunächst unsere Situation. Er erfasst sie, erkundigt sich bei uns, wann wir gelandet sind (warum???) und rennt augenblicklich weg, um alles in die Wege zu leiten. Wir rufen ihm noch nach, ob er denn den von BA erstellten Ausdruck über unsere Umbuchung oder unsere Gepäckabschnitte benötigt.  Er sagt nur, dass er das erst später benötigt.

Damit stehen wir zunächst längere Zeit vereinsamt vor dem Schalter des "Fast-Drop-offs". Wir überlegen, ob das damit gemeint ist. "Drop off und weg!"

Irgendwann kommt er wieder, nun aus einer anderen Richtung als er vorher verschwand, und wies darauf hin, dass er einen Transatlantikflug für uns hat, jedoch noch keinen von London nach Köln.

Wir weisen ihn auf den vorhin erwähnten Ausdruck der BA hin, auf dem unsere Flüge gelistet sind. "Aaah", kommt es ihm aus seiner Kehle. Mit der Bemerkung, dass das ein wichtiger Hinweis ist, will er wieder verschwinden, um was für uns zu tun. Ich frage ihn- bevor er wieder türmt, ob wir denn auch zusammen sitzen können. Das kann er uns nicht garantieren aber er wird sehen, was er für uns tun kann. Mit diesen Worten ist er auch schon weg und wir wieder allein.

Uns beruhigt, dass auch andere Mitarbeiter gelegentlich nach hinten verschwinden, doch diese erscheinen immer wieder nach kurzer Zeit.

Unser Man scheint mit uns einen Rundlauf zu veranstalten. Nach einiger Zeit erscheint er wieder, jedoch abermals aus einer anderen Richtung. Er bedauert, dass wir warten müssen und erzählt, dass es für diesen Vorgang nur eine Mitarbeiterin gibt und diese ist momentan noch mit anderen Dingen beschäftigt. Er beruhigt uns jedoch, sich nun um unsere Plätze zu kümmern.

Und mit diesen Worten druckt er zu unserer Verwunderung neue Tags (Gepäckanhänger) aus. Er sagt, dass die alten nun ihre Gültigkeit verloren haben und wir die neuen benutzen müssen. Auf den Hinweis, dass wir doch gar kein Gepäck im Moment haben, beantwortet er mit "Oh". Wieder verschwindet er.

Nach einiger Zeit kommt er wieder zurück, zerreist die eben ausgedruckten Tags und druckt neue. Er weist drauf hin, dass diese ab London ihre Gültigkeit haben. Mit diesen Worten zerreist er auch ein eben erst neu ausgedruckten Tag. Er klebt zwei der drei Tags auf unsere Tickets und sucht dann verzweifelt den dritten, welchen er ja eben akribisch zerrissen hat.

Er druckt einen neuen aus, zerreist ihn aber im Eifer des Gefechts wieder. Wir sehen uns beide nur noch an und beißen uns auf die Backen, um nicht laut loszulachen. Nochmals hier der Hinweis: Diese Geschichte ist kein Joke, es ist REALITÄT !!!

Endlich jedoch hat er drei korrekte Tags fertig und..... richtig, er verschwindet wieder, mit den Worten, dass er sich gleich um unsere Sitzplätze kümmert.

Mittlerweile bin ich mir sicher, das dies ein Joke für Candit Camera ist. Ich suche nach den versteckten Kameras, werde aber nicht fündig.

Unser Entertainer kommt nach einiger Zeit zurück mit einem kleinen Karton in der Hand. In diesen steckt er unsere Tags mit einem Begleitzettel. Wir überlegen parallel zueinander, was nun passiert. Sollen wir den Karton mitnehmen? Schickt er ihn mit? Wann outet sich die TV-Gesellschaft?

Nichts von dem. Er faltet des Karton und die Frage, wie er in jetzt zukleben soll, steht ihm im Gesicht geschrieben. Nach einiger Überlegung nimmt er die Blanko-Tag Rolle heraus und klebt den Karton willig aber unprofessionell zu.

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende!

Abermals verdrückt er sich und Anita fängt an zu lachen. Sie lacht und lacht und lacht und ist nicht in der Lage, mir den Grund zu nennen. Jedesmal wenn sie zu erzählen beginnt, verfällt sie in dieses ansteckende Lachen.

Am Ende des Schalters taucht unser Freund auf. Während sich Anita förmlich die Backen durchbeißt erklärt er uns, dass nun fast alles geklärt sei. Die Flüge sind gebucht, die Tags gedruckt und nun wartet er nur noch darauf, dass der Flug offiziell geschlossen wird. Dann wird er für uns gute Plätze versuchen zu bekommen. Sagt es und verschwindet!

Anita hingegen ist endlich in der Lage, ihre Geschichte zu erzählen:

"Ich habe mir gerade folgende Geschichte vorgestellt: Wir stehen in Köln am Gepäckband. Statt unserer drei riesigen Taschen läuft dieser kleine Pappkarton vom Band...

Am Gemächermittlungsschalter wird man uns dann anschließend gönnerhaft darauf hinweisen, dass wir den Karton doch als Handgepäck hätten mitnehmen können...."

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Doch Schluss mit Lustig! Die Sache wird ernst. Anita múss immer noch aufs Klo und mein Magen knurrt auch noch. Also verlasse ich diese Stätte der Komik und besorge uns beim Mc.Donald`s eine Portion Burger. Zurück am Counter diskutiert Anita wieder mit unserem Freund.

Er hat Plätze für uns, gleichwohl weist er uns darauf hin, dass wir zwar noch unsere Tüte Burger essen können uns dann aber möglichst schnell zum Gate aufmachen müssen, da in wenigen Minuten mit dem Boarding gerechnet werden muss.

Super !

 

Bequemes Sitzen

 

Wir verstauen unsere Burger im Mund und in den Jackentaschen und durchlaufen die weiteren Kontrollen bis wir das Gate erreichen, wo das Boarding beginnt.

Und wieder ist es unser Freund vom Counter, der das Boarding übernimmt. Doch zur Freude bleibt er diesmal am Gate und verdrückt sich nicht mehr.

Wir besteigen das Flugzeug und erkennen erst jetzt, dass wir upgegradet wurden, d.h. wir sitzen in der World-Traveller-Plus-Class. Gleichbedeutend mit Platz satt !!!

 

"Voll der Platz hier!"

 

Als Anita dann kurz nach dem Start den Steward fragt, ob wir unsere Plätze gegen eine Zweier-Bank tauschen können, ist der Flug perfekt.

Ich nicke kurz nach dem Essen gegen Mitternacht "kurz" ein und wache gegen 6 Uhr ausgeruht auf. Und sogar Anita hat diesmal ein wenig geschlafen. Diese Klasse ist schon eine Klasse für sich !

Sarkastisch bemerke ich, dass ich es gut finde, dass man durch den Vorhang von der "Prolli-Klasse" etwas Abstand hält. Anita hält mich in diesem Zusammenhang davon ab, einmal nach hinten zu gehen und wohlwollend zu fragen, ob es denn etwas eng dort ist...

In London gut angekommen wechseln wir nach etwa zwei Stunden Aufenthalt und fliegen weiter nach Köln. Bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, dass ich es durchaus eng finde in meiner Prolli-Klasse. Und außerdem empfinde ich es als ganz schön arrogant, dass sich die Prommis da vorne mittels eines Vorhanges von uns abtrennen...

 

Flughafen Köln-Bonn

 

Wir landen gut bei schlechtem Wetter in Köln. Erwartungsvoll stehen wir am Gepäckband und grinsen wieder bei der Vorstellung, jeden Moment den kleinen Pappkarton entgegen zu nehmen.

Von wegen !  Nach wenigen Minuten spuckt das Band unsere drei Taschen aus. Wir haben ernsthaft nicht damit gerechnet, sie hier und jetzt anzutreffen. Um so größer ist unsere Freude! 

 

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An dieser Stelle gilt unser Dank unserem kleinen Freund vom "Fast Drop Off-Schalter" in Los Angeles für seine ordentliche Arbeit bezüglich unserer Koffer und noch mehr für die gute Wahl unserer Plätze.

 

Sollte ein Leser unserer Homepage einmal in Los Angeles sein, so möge er unseren Dank doch an ihn weitergeben. Er wird ihn leicht erkennen können: Unser Freund ist klein, emsig, ausgesprochen freundlich und......immer ganz schnell wieder verschwunden....

Mit dieser Bitte endet leider auch unser Tagebuch "The 2nd Dozen" und unser Urlaub. Traumhaft schöne drei Wochen, die gespickt waren mit
Hiken und Trecking
Zelt und Motel
Relaxen und am Ende der Kräfte
BBQ und Fast Food
Chevrolet und Jeep
Beans und Filet Mignon

Massen in Las Vegas und tagelanger Einsamkeit auf dem Rest,

Hitze und Wahnsinns-Hitze

Und was hat uns nicht gefallen ?

Es waren nur drei Wochen, viel zu kurz, um all das zu sehen,

was wir gerne gesehen hätten. Auf der Strecke geblieben sind:

somit der Antelope Canyon, 

mehrere Tage auf der Cottonwood-Road,
der Cobra Arch,
Zaco-Bell,
Mignon-Steak im Saloon
und einige Attraktionen in Vegas.
Aber man ist ja nicht aus der Welt, und in
  Tagen
geht es ja vielleicht schon wieder los.
Also, auf ein Wiederlesen in
Die 25. :

The Silver Tour

Und hier noch unsere Statistiken:

(bitte anklicken...)

WANDERN

FAHREN

TANKEN