Stand: 20.04.2025 (Version 3)
Reisebericht unserer 58. USA-Tour![]() "The Last One" - The Last One? |
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Es wird bald wieder neue YouTube-Clips
geben. Schaut dann einfach mal hier rein |
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Der Untertitel verrät bereits, dass wir uns derzeit in einem für uns
sehr schwierigen Entscheidungsprozess befinden. Ist es vielleicht für uns tatsächlich endgültig oder nur übergangsweise "The Last One"? Die nächsten drei Wochen werden es zeigen. Geplant sind im Gegensatz zu früher eher kleine State Parks. Heute hat uns Bärbel geschrieben, die wir vor ein paar Jahren mit ihrem Mann kennenlernen durften, und die berichtet, dass sie für den Herbst die Westküste geplant haben. Aber es ist schwierig, in den Parks freie Campingplätze zu finden, alles muss vorreserviert werden und im Zion müssen sie für drei Tage jeden Tag ihre Campsite wechseln. Das bestätigt genau unseren Eindruck in den letzten Jahren. Die größeren Parcs sind überlaufen und mit Wehmut denke ich an die Zeiten, als wir Anfang der 2000er noch am frühen Nachmittag über den Campground fahren konnten um uns die schönste Campsite auszusuchen. Aber nun ist es halt so: Wo es schön ist, da sind eben auch viele Leute. Lasst uns aber zunächst eintauchen in die diesjährige USA-Tour und damit verbunden in die verschiedenen Sphären, die wir erleben wollen. |
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Schnellnavigation: 26.03.2025: Köln - Frankfurt 27.03.2025: FRA - LAX - Barstow 28.03.2025: Barstow - Las Vegas - Death Valley 29.03.2025: Death Valley 30.03.2025: Death Valley - Pahrump - Boulder Beach Campground 31.03.2025: Boulder Beach Campground (Owl Canyon Trail) 01.04.2025: Boulder Beach Campground - River Island State Park (Wedge Hill Trail) 02.04.2025 River Island State Park / Buckskin Trail u. Market Trail Loop 03.04.2025: River Island State Park - Tucson, Gilbert Ray Campground 04.04.2025: Let´s Go West - bitte nicht wirklich (Old Tucson) 05.04.2025: River Island State Park - Elephant Butte Lake State Park (NM) 06.04.2025: Elephant Butte Lake State Park /nur eine Runde 07.04.2025: Elephant Butte Lake State Park - City of Rocks State Park 08.04.2025: City Of Rocks State Park (Ein Hike) 09.04.2025: City of Rocks State Park - Grand Canyon 10.04.2025: Grand Canyon - Fotoshooting 11.04.2025: Grand Canyon - Valley of Fire 12.04.2025: Valley of Fire (Hike and Bike) 13.04.2025: Valley Of Fire - Las Vegas (KOA-Campground) 14.04.2025: Las Vegas - Like "The Hangover" 15.04.2025: Las Vegas, auf zu neuen Sphären 16.04.2025: Las Vegas - Redondo Beach (Los Angeles) 17.04.2025: Redondo Beach - An die Beach 18.04.2025 Redondo Beach - LAX - MUC - FRA 19.04.2025: München - Frankfurt 20.04.2025: Frankfurt - Köln - Fazit |
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26.03.2025: Köln - Frankfurt Zunächst müssen wir uns, und insbesondere Anita, mit der Arbeitsatmosphäre auseinander setzen, denn während ich den Luxus genießen darf, lediglich die letzten Utensilien zu packen, muss Anita noch fleißig arbeiten. Wie immer sind wir nicht nur pünktlich sondern ein gutes Stück zu früh am Bahnhof. Der zeitliche Puffer verlängert sich, fast schon wie immer, um eine knappe halbe Stunde, denn der Zug hat wegen Personen im Gleis entsprechende Verspätung in Köln. Wie immer haben wir Platzreservierungen und das ist gut so, denn der Zug ist gut ausgelastet sogar in der ersten Klasse. Gegen 18:20Uhr erreichen wir Frankfurt und sogleich checken wir im Marriott ein. Das Einchecken zu unserem morgigen Flug im Terminal folgt einem kurzen Besuch zum Abendessen in der Lounge. Gefolgt vor einem kurzen Saunagang und einem weiteren Absacker in der Lounge. Und bald schon geht es wieder auf das Zimmer in der neunten Etage. Interessant ist bzw. war, dass man uns beim Einchecken im Hotel sagte, man hätte uns ein Upgrade gegeben, das wir aber nicht nachvollziehen können. Denn wir hatten ja sowieso ein Clubzimmer mit Lounge-Zugang gebucht. Vielleicht ist es, dass wir nun in der neunten Etage sind, dort , wo es auch die Lounge und die Privat-Sauna gibt. Dann schauen wir jetzt mal, was uns alles erwarten wird. Einen Clip über unseren Flug findest du hier |
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27.03.2025: FRA - LAX -
Barstow Nun steht also ein langer Reisetag bevor und wieder einmal sind wir gespannt, was uns erwarten wird. Frühstück Um 5:00Uhr klingelt der Wecker ("Oh Gott, das ist wie bei uns daheim, wenn wir keinen Urlaub haben") und um 6:30Uhr frühstücken wir in der Lounge auf unserer Etage. Alternativ hätten wir auch unten im Restaurant Flavor des Sheratons frühstücken können. Hier ist die Auswahl im Vergleich zur Lounge gigantisch, gilt als ein Vorzeige-Buffet und ist, je nachdem, wie viel man zu Essen vermag, seine gut 30€ auch wert. Allerdings ist es dort je nach Wochentag und Tageszeit ziemlich quirlig und so favorisieren wir die kleine und zu dieser Uhrzeit fast ausgestorbene Lounge. Außer uns genießen gerade mal drei Personen diese angenehme Ruhe. Sicherheitskontrolle Danach steuern wir das Terminal an und während die ersten 300 Meter identisch sind mit den Wegen der letzten Jahre geht es dann für uns schlagartig nach links und nicht nach rechts zum First Class Terminal sondern zum ganz "normalen" Terminal. Denn jetzt ist es vorbei für uns mit First Class. Die von uns meist als sehr aufregend empfundene Sicherheitskontrolle verläuft so angenehm wie selten zuvor. Wieder sind wir bestens vorbereitet und haben alle mitzuführenden Gegenstände in den Westen oder im Handgepäck. Sämtliche oft als gefährlich eingeschätzte Gegenstände dürfen in den Taschen oder Westen verbleiben: Laptops, Flüssigkeiten und sogar die Schuhe müssen nicht ausgezogen werden. Lediglich Anita muss einen ihrer Koffer öffnen und zeigen, dass es sich bei der kleinen mitgeführten Tüte lediglich um Badesalz und nicht um eine gefährliche Substanz handelt. Es gibt auch keine Wartezeit, so dass das Anziehen der Westen den längsten Teil der Kontrolle in Anspruch nimmt. Business Lounge Sofort geht es in die Business- und Senator-Lounge der Lufthansa, wo wir knapp zwei Stunden verbringen. ![]() Beim Verlassen staunen wir nicht schlecht: Während wir beim Eingang keine zwei Minuten Wartezeit hatten und uns einen freien Platz aus der Vielzahl der Möglichkeiten aussuchen konnten, sucht man jetzt vergebens einen und vor dem Eingang hat sich eine sehr lange Schlange gebildet. Tipp daher von uns: Seit sehr früh dort. Boarding Gate Z25 startet unsere Maschine und wir haben sechs Minuten Gehzeit von der Lounge aus. Bei den letzten beiden Flügen hätte uns die Fahrzeit über den Flughafen beim Limousinen-Service gar nicht lange genug dauern können. ![]() Statt vom Service in die Maschine begleitet zu werden müssen wir uns jetzt in der Schlange einreihen, aber dennoch empfinden wir das bevorzugte Boarding in der Group 2 als sehr zügig und angenehm. Kurios ist, dass zunächst eine Durchsage erfolgt, das sich das Boarding um ca. 20 Minuten verzögern wird, weil die Reinigungsarbeiten in der Kabine noch nicht abgeschlossen sind, gefolgt von einer weiteren Durchsage nach etwa 2 Minuten, dass es nun doch abgeschlossen ist. Din 747-8, in die wir gleich einsteigen, ist neben dem Airbus A380 unser Favorit, weshalb wir u.a. immer wieder bei der Lufthansa landen. ![]() Fast schon Stratosphäre Wo sitzen wir? Natürlich im Oberdeck. Warum? Das Oberdeck ist schmaler, sodass nur eine 2 + 2 Bestuhlung möglich ist. Und da das Oberdeck nur wenige Reihen bietet, hat es schon fast den Flair eines Privatjets. Und noch ein Punkt: Neben den Fensterplätzen gibt es Stauraum und der ist deutlich größer bzw. breiter nals im darunter liegenden Hauptdeck. Für mich ein Volltreffer, denn mein Rucksack mit all den Kameras findet hier bequem Platz. Natürlich filme ich alles für den späteren YouTube-Clip allerdings wird mir das Filmen während ich die Treppe zum Oberdeck gehe, verwehrt. Ah, jetzt kennen wir den Unterschied zwischen der First-Class und den anderen Klassen ;.) P.S. Im Laufe des Fluges habe ich unter ziemlichem Lachen unserer Flugbegleiterinnen den Treppenaufgang nachgedreht. Der Flug Wir starten mit nur fünf Minuten Verspätung und erreichen da Ziel Los Angeles nach knapp 11 Stunden rund 20 Minuten früher als erwartet. Zum Flug nun: Wer die vier Klassen der Lufthansa erflogen ist muss einräumen, dass es kaum etwas gibt, was die First Class noch besser machen kann. Aus unserer Sicht auch nicht die neue Allegris-Kabine, auch wenn wir da vermutlich auf einem einsamen Weg sind. Dazu gleich noch etwas. Aber wir haben unsere Business-Flüge in bester Erinnerung und erwarten auch heute wieder ein tolles Flugerlebnis und gleich vorweg: Es ist so. Die Flugbegleiterin stellt sich uns persönlich vor, spricht uns mit Namen an, erinnert sich auch nach einiger Zeit, welche Getränke wir bevorzugen und auch die Speisenauswahl ist vielfältig und sehr delikat. Es gibt mehrere Vor- und drei Hauptspeisen zur Auswahl. Anita hat bereits einige Tage vorab sich für ein Gericht entschieden und ja, sie bekommt es auch. Grundsätzlich kann es einem schon passieren, dass genau das Gericht, das man haben möchte, bereits ausgegangen ist. Uns ist das m.E. noch nie passiert aber es ist möglich. Da wir flexibel sind und uns mit fast allem anfreunden können, wäre das auch kein Problem. Warum macht Anita das dann? Um auszuprobieren, ob es funktioniert. Ich habe so getan, als würde mir nichts von der Karte schmecken und daher habe ich ein paar Tage vorher diese drei Hauptgerichte abgewählt und stattdessen ein anderes Gericht für diesen Flug gewählt. Rinderbäckchen. Es bestand die Möglichkeit, als Sonderwunsch aus drei weiteren Gerichten zu wählen. Und warum habe ich das gemacht? Passte mit die normale Karte nicht? Doch, aber ich wollte auch diesen Service ausprobieren und es funktioniert ebenfalls. Schon bei dem Verteilen der Menükarten war unsere Flugbegleiterin darüber im Bilde. ![]() Rinderbäckchen Gleich vorab: Das war ein Versuch und wir haben keinen Anlass, diesen Aufwand noch einmal in die Wege zu leiten. Der Flug verläuft hervorragend, keinerlei Turbulenzen und die alte Business-Bestuhlung ist immer noch bequem und luxuriös. Und jetzt komme ich zur Allegris, das neue Produkt der Lufthansa, das sukzessiv in ihren Maschinen Einzug nehmen wird. Es wird nichts mehr mit der jetzigen Bestuhlung gemein haben. Sie ist luxuriöser, fast schon ein Hauch von First Class, ein Hingucker und sie gewährt eine Intimität, weil man einzeln, voneinander getrennt sitzt. Und das ist genau der Punkt, weshalb uns diese Zukunft nicht gefällt: Wir sitzen gerne nebeneinander, quatschen ein wenig, machen unsere YouTube-Clips im Dialog usw. Und das wird mit Allegris schwierig. Von daher hoffen wir, dass die Umsetzung noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen wird. Fazit Für unseren kommenden YouTube-Clip stelle ich Anita wieder die Frage, wie es ihr gefallen hat, und sie bestätigt meine Meinung: alles bestens! Und im Vergleich zu unseren letzten Flügen? Natürlich musste ich mir diesmal mein Bett selbst machen, es gab keinen Kaviar und die hier betreuen 2 Flugbegleiterinnen nicht maximal acht Passagiere sondern eben 30. Und zum Flugzeug mussten wir laufen und wurden nicht gefahren. Aber dieser ganze Schnick-Schnack kostet dann auch eben das dreifache und wir ziehen das Fazit: Wer in der Business meckert, dem ist nicht zu helfen. Das wäre Schimpfen auf hohem, ganz hohem Niveau. Den Clip zu diesem Flug findest du hier Imigration Nach der Landung stehen wir einer weiteren für uns eher unangenehmen Situation gegenüber: Der Imigration. Die Halle ist erwartungsgemäß sehr voll und wir benötigen genau 65 Minuten vom Ende der Schlange bis zum Officer. Und genau hier fühlen wir uns immer unwohl, denn hier reicht die Spannweite der Mitarbeiter von unerwartet freundlich und lustig bis hin zu wortkarg, reservieret und streng. Und heute? Aus der Presse haben wir erfahren, dass die Einreise seit dem Amtswechsel des Präsidenten deutlich länger dauert und strenger kontrolliert wird. Und heute erleben wir abermals ein Novum: Neben den üblichen Fragen, weshalb wir und für wie lange wir einreisen werden wir überrascht mit: Welche Reisroute werden wir machen? Was kostet das Wohnmobil? Weshalb wechseln wir die Fahrzeuge? Und wir müssen sogar die Reservierungsunterlagen für das Wohnmobil vorzeigen. Auf nach Barstow Dies Hürde hinter uns gebracht geht es nun mit dem Shuttle zum Hertz Autoverleiher, wo der Wagen uns bereits erwartet. Es ist sehr gut ausgestatteter SUV (FORD Explorer). Da wir noch unsere mehr als achtstündige Fahrt von Los Angeles nach Las Vegas vor zwei Jahren in schlimmster Erinnerung haben, sind wie diesmal clever und haben in Barstow für einen Zwischenstopp ein Motel reserviert. In gut zwei Stunden sollten wir Barstow erreicht haben. Nach gut einer Stunde Fahrt haben wir tatsächlich schon 12 Meilen(!) von 136 geschafft. Heute staut es sich genauso wie damals. Wir haben uns das vor zwei Jahren so erklärt, dass wir damals an einem verlängerten Wochenende gelandet sind, an dem viele Amerikaner einen Kurztrip unternehmen. Heute ist kein verlängertes Wochenende, es ist noch nicht einmal überhaupt ein Wochenende. Wir brauchen für die Strecke 4,5 Stunden und schlafen fast im Auto ein. Nach vielem Fluchen steht für uns fest, sollten wir noch einmal in die Staaten reisen und wieder in Los Angeles landen, dann werden wir alles anders machen. Wie? Darüber denken wir noch nach. Route 66 Motel In Barstow fahren wir nur noch eine Tankstelle für etwas Essen und Trinken an und erreichen dann unser "Route 66 Motel". Es ist ein kleines, einstöckiges Motel, wie es für die 50er, 60er und 70er Jahre typisch war und die wir in den ersten 20 Jahren unserer Reisen stets favorisiert haben. Bloß keine Ketten-Motels. Wir wollten stets "das echte Amerika" erleben, so wie das Bates-Motel aus Hitchcocks "Psycho" :-) Nach kurzem Klingeln betreten wir die Rezeption und die ist so klein, dass wir zu zweit kaum reinpassen. Die Rezeptionistin ist sehr freundlich und nur wenige Minuten später betreten wir unsere Vergangenheit. Ein typisches Zimmer der damaligen Zeit, wobei die Inneneinrichtung für ein Motel schon eher moderner und ungewöhnlicher ist. Das Zimmer ist grundsätzlich in einem recht guten Zustand aber dennoch sind Staubsauger und Wischlappen eindeutig nicht in jede Ecke gelangt. Wir erleben, dass wir mit dem Alter doch etwas anspruchsvoller geworden sind. Aus dem damaligen "Ist doch nett und super" ist mittlerweile ein "Für eine Nacht geht es doch" geworden. Aber das wichtigste: Die Betten sind sauber und man liegt gut. Wir schwätzen noch ein wenig bis uns dann plötzlich die Müdigkeit überkommt, insbesondere mich. Anita wird mir morgen berichten, dass sie sich noch mit mir unterhalten hat und dann feststellen musste, dass ich schon eingeschlafen war. Ich kann nicht bestätigen aber werde auch nicht widersprechen, dass dies wahr ist. |
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28.03.2025: Barstow - Las Vegas - Death Valley | |
In der Tat haben wir im Bett "unserer Vergangenheit" gut geschlafen
und starten so gegen 7 Uhr Richtung Las Vegas. ![]() Die Interstate ist frei und kein Vergleich mit gestern. Bei diesen Straßenbedingungen wären wir sogar bis Las Vegas entspannt gefahren. Die 170 Meilen vergehen schnell. Im Storage entledigen wir uns unseres Gepäcks und fahren zu unserem Dennys zum Frühstück. Denny´s goes expensive Wir nehmen übliche Standardgerichte und sind doch von der Menge aber auch vom Preis überrascht. $42 plus $8 Trinkgeld. Mir fehlen oft die Vergleichswerte aber Anita ist überzeugt, dass wir vor paar Jahren noch so knapp über $30 bezahlt haben. Dass Amerika in der letzten Zeit sehr teuer geworden ist, scheint sich zu bestätigen. Rückgabe light Unseren Wagen geben wir an der Car Rental Station ab, wo es personell etwas rar zu sein scheint. Wir stellen den Wagen am Ende der Schlange ab und ein Mitarbeiter ruft uns nur zu, ob wir einen Unfall oder einen Schaden am Wagen hatten, was wir zum Glück verneinen können und schon können wir ohne irgendeine Kontrolle gehen. Quittung usw. werden wir per Mail erhalten. Hallo Taxi Nun bestellen wir einen Uber zwecks Transfer zu unserem Wohnmobil-Vermieter. In fünf Minuten soll es da sein. Doch jetzt wird es schwierig. Zuerst gehen wir zum üblichen Pickup-Punkt, dann zeigt uns die Uber-App an, dass der Abholort ca. 300 Meter entfernt ist. Wir sehen weder die avisierte Tracey noch ihren Wagen. Ein Mitarbeiter der Rental Station erklärt uns, wo die Pickup-Stelle ist, was wir ja selbst wissen. Ganz brav gehen wir dahin zurück aber auch hier ist weder Tracey noch der Wagen. Tracey ruft uns an und erklärt, wo sie steht. Nämlich genau dort, wo uns die App vor paar Minuten hinführte. Aber auch dort finden wir zunächst nicht zueinander. Anita und ich teilen uns auf und plötzlich fährt Tracey an Anita vorbei und pickt uns beide auf. So ganz verstanden haben wir nicht, weshalb sie nicht zum eigentlichen Treffpunkt gekommen ist aber auch egal, wir sitzen bei ihr im Wagen. Sie ist lustig und nach etwa 20 Minuten entlässt sie uns bei El Monte. Für uns ungewöhnlich: Es ist zeitlich doch etwas knapp geworden, zumindest für unsere Verhältnisse. Die Wagenübergabe ist für 13 Uhr vereinbart und wir sind erst 12:45Uhr vor Ort. Die Übernahme Die Hektik hätten wir uns sparen können, den ärgerlich ist, dass wir erst um 13:30Uhr dran kommen. Und die Übergabe zieht sich, weil erst falsche Versicherungen in unserem Vertrag hinterlegt sind, dann spinnt der Computer und letztlich müssen noch zwei Mängel am Wagen repariert werden. Und das, obwohl die Mitarbeiterin die Einführung in den Wagen so kurz gestaltet, wie wir es noch nie hatten. Wir hatten ihr gesagt, dass wir dieses Modell bereits mehrmals hatten und daraufhin scheint sie die Abkürzung im Prozedere gewählt zu haben. Infos zu unserem jetzigen Wohnmobil im Vergleich zu dem aus dem letzten Jahr seht ihr hier Der nächste Stopp erfolgt an unserem Storage. Für unseren späteren Film/Diashow haben wir uns einen kleinen Gag überlegt und stellen alles, was wir mitnehmen, vor den Camper und räumen es dann mit einem Stopp-Trick ein. ![]() Was eigentlich nur als Gag gedacht war entpuppt sich später als eine pfiffige Idee, oder wie die heutige Jugend sagt: Ein Lifehack. Doch dazu später. Shopping light Die Zeit wird knapp, so dass wir beim Walmart nur die nötigsten Dinge für die nächsten zwei Tage einkaufen bevor es dann noch 150 Meilen bis zu Stovepipe Wells im Death Valley geht. Bereits auf der Hälfte der Strecke wird es langsam dunkler und in Stovepipe Wells angekommen ist finstere Nacht. Ankommen bei Nacht Es ist für uns ein Novum, im Stockdüsteren auf den Campground zu fahren und den Wagen aufzubocken und alles anzuschließen. Aber innen haben wir viel Licht und müssen feststellen, dass wir selten einen Camper hatten, der innen und außen so wenige Macken hatte. Aber wie in unserem gestrigen Motel ist es auch hier so, dass der Wischmop wohl sehr zügig durch den Wagen getanzt ist. Vielleicht sind wir da ja sehr kritisch aber wir können von uns sagen, dass wir die Camper meist sauberer abgegeben als übernommen haben und das wird auch diesmal so sein. Aber diesmal ist das wirklich nicht schwer. Es bleibt bei einem Snack (wieder die leckeren Hühnerteile vom Walmart) und ein kleiner Umtrunk in unserer Lounge, also die Vordersitze zu dem kleinen Bistrotisch umgedreht. Lifehack Und jetzt zu dem Lifehack: Nachdem wir heute Nachmittag ja sämtliches Equipment vor das Auto aufgebaut hatten, haben wir fast alle Utensilien schon an die richtigen Stellen geräumt. Sonst haben wir mehr oder weniger immer nur alles einfach in den Wagen geschmissen und haben es dann abends auf dem ersten Campground eingeräumt und umsortiert. Heute haben wir durch das Vorgehen, was ja wirklich nur als Filmgag gedacht war, wirklich viel Zeit gespart denn jetzt müssen wir nur ein paar Kleinigkeiten noch einsortieren. Gut so, denn so platt wie wir sind, hätten wir jetzt gar keine Lust mehr. Und das Putzen werden wir auch erst morgen machen. |
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29.03.2025: Death Valley Viel Blödsinn! Unser erstes Camper-Frühstück sind natürlich wieder Knack & Back Croissants, etwas Saft und selbstverständlich Kaffee. Alles verdrückt und den Rest verpackt führt uns der heutige Tag gleich zum Visitor Center, um ganz brav unseren Parkausweis vorzuzeigen. Entgegen vorheriger Zeiten erhält man jetzt keinen Zettel, der in die Windschutzscheibe geklebt werden soll sondern lediglich -und damit im Grunde nachhaltiger- einen transparenten Halter für den Ausweis. Der wiederum wird dann ins Auto gehängt. Eigentlich am Innenspiegel, den unserer Camper natürlich nicht hat. Wie immer -andere würden uns nachsagen "zwanghaft"- schauen wir uns auch die Preise der Tankstelle bei Furnace Creek an. ![]() Hier sind die Preise ja stets exorbitant hoch, doch im vergleich vor drei Jahren eher moderat. Damals kostete der billigste Sprit fast $10 pro Gallone. Übrigens auch heute: Während hier Unleaded Fuel $6 kostet, ist der Preis bei unserer Tankstelle in Stovepipe Wells bei $4,71. Dieser große Preisunterschied, beide Tankstellen nur einige Meilen voneinander entfernt, können wir bis heute noch nicht nachvollziehen. Wir würden uns gerne etwas bewegen und einen kleinen Spaziergang machen. Doch die meisten Trailheads sind entweder aufgrund des damaligen Sturms Hillary am 20. August 2023 immer noch gesperrt oder aber mit unserem Wohnmobil nicht zu erreichen. So bequem unser fahrendes Haus auch ist, es bringt auch Handicaps mit sich, was wir noch sehen werden. Und allzulange soll der Hike auch nicht sein, denn wir haben zwar "nur" 28 Grad aber die Kraft der Sonne ist nicht zu untersachätzen und brennt ganz schön. Daher entscheiden wir uns für den Golden Canyon, dessen Trailhead gut zu erreichen ist und auf dem man jederzeit wieder umkehren kann. Wir müssen nur einen Parkplatz finden. Und daran scheitert es. Der Parkplatz ist voll und bietet allenfalls noch für einen SMART Platz, aber auf keinen Fall für unseren Wagen. Nun ist die Sache so: Einfach mal schnell wenden auf der Badwater Road funktioniert mit einem normalen PKW ohne Weiteres, nicht aber für uns. Und so sehen wir uns schon gezwungen, bis zu Badwater zu fahren und dort über den Parkplatz zu wenden. Wenden in drei Zügen Aber es gibt einen Abzweiger zum Devil Golf Course, wo wir mit unserem Wagen mit Sicherheit nicht fahren werden, weil es eine Staubstraße ist. Aber wir nutzen den Abzweiger zum Wenden. Einmal über die Kreuzung hinweg, dann rückwärts in den Devils Golf Course Abzweiger und anschließend wieder links in Richtung des Ausgangspunktes einbiegen. Unterstützt werden wir dabei von einem für dieses Fahrzeug eher kleinen Wendekreis. Das wird uns jetzt wieder bewusst. Die Class C-Wohnmobile sind Camper, deren Behausung quasi auf die Plattform eines FORD montiert werden. Unser Class A-Wohnmobil ist ein sog. Vollintegrierter und obwohl er ebenfalls auf einem FORD basiert ist er deutlich wendiger. Der Radeinschlag ist deutlich größer. Weshalb? Absolut keine Ahnung aber wir nehmen diesen Umstand freudig entgegen. Kiosk der Blödeleien Wie immer stoppen wir an unserem Kiosk, die vermutlich häufigst genutzte Location für unsere Filme etc. Dieser Platz, der lediglich aus einem überdachten Picknicktisch und einer Toilette besteht, eignet sich für uns hervorragend, um bestimmte Aufnahmen zu machen. Er ist insgesamt wenig frequentiert und wenn, dann immer nur für ein paar Minuten. Und so können wir hier recht ungestört allerlei Blödeleien filmen und fotografieren. Übrigens hält dann doch mal ein junges Pärchen mit ihrem Beatle an und fotografieren sich in unterschiedlichsten Posen. Mein übliches Angebot, ob ich ein Foto für sie machen soll, wird wieder gerne angenommen und schon plane ich, wie ich das immer mach, gleich ein paar verschiedene Bilder. Doch das geht nicht so einfach, denn nach bestimmt 20 Jahren halte ich wieder eine Analog-Kamera in der Hand. Ihr kennt das noch? So mit Filmmaterial und Verschluss spannen? Ich bin perplex und reduziere mich in diesem Falle aufgrund der Kosten auf zwei Bilder. Ganz cool an den Pool Zurück auf dem Campground packen wir die Badesachen ein und gehen ausgiebig Duschen und dann an den Pool. Das Duschen im Camper reduzieren wir meist auf das Nötigste, denn obwohl der Camper groß ist, sind die Duschen stets klein und eng. Zumindest für uns. Natürlich machen wir auch hier am Pool unsere Blödeleien. Kopfüber springe ich in das erfrischende Nass, während Anita meinen mehr oder eher weniger eleganten Kopfsprung in starker Zeitlupe festhält. ![]() Ein älteres Ehepaar (mittlerweile erkenne ich, dass ich das anders formulieren muss) Also, ein Ehepaar in unserem Alter applaudiert und kommentiert, dass Anita einen tapferen Mann hat. Mir liegt auf der Zunge zu erwidern: Ich muss tapfer sein, ich bin verheiratet.... Aber lassen wir das. Auf jeden Fall scheint unsere Aktion Eindruck gemacht zu haben, denn beide tun es uns nach, schmeißen sich in die Fluten während der andere jeweils filmt. Let´s go Saloon Ich glaube, es dauert keine Stunde, da reicht es uns schon wieder und nach einer Tasse Kaffee im Camper betreten wir den Saloon. Ich erinnere: Den haben wir vor genau 25 Jahren erstmalig betreten und dort gab es das für mich beste Stück Fleisch auf Erden, nämlich das Filet Mignon. Der Preis lag damals so um die $30, was für die damalige Zeit und unsere Verhältnisse schon recht sportlich war. Aber kein weiterer Besuch des Saloons ohne ein weiteres Filet Mignon, bis es dann zu meinem Leidwesen irgendwann aus der Karte gestrichen wurde. Der Saloon hat eine nette Atmosphäre, die dem Namen Saloon gerecht wird. Die Bedienung, wir kennen sie schon aus den Vorjahren, bedient uns wieder mit einer fast schon überdrehten Freundlichkeit und einer unverwechselbaren Stimme, die an die Comedian Gayle Tufts erinnert. Ihr Lippen-Piercing ist aber neu oder wir haben es nicht mehr auf dem Schirm. Wir konzentrieren uns halt auf die tolle Stimme. Anita entscheidet sich für einen Cheeseburger, ich wähle den Blue Cheese Bison Burger. Zusammen mit Fritten zahlen wir $15 bzw. $24. Das klingt zunächst recht viel, aber es ist zu beachten, dass alles, aber auch wirklich alles hier her in die Wüste gebracht werden muss. Und wenn man dann vergleicht, dass wir vor 25 Jahren deutlich mehr bezahlt haben, dann geht das. Natürlich hinkt der Vergleich, denn zu meinem Pech lässt sich ein Hamburger natürlich nicht mit einem Filet Mignon vergleichen. Das aber nur so nebenher. Fine Dining vs. Family Restaurant Wir sind sehr zufrieden mit dem Essen und dem Service, erkennen aber auch, wie sehr sich die Ambiente des Lokals mit den Jahren verändert hat. Damals erlangte man -zumindest in den Abendstunden- nur mit einer Reservierung Zugang zum Lokal, die Kellner/innen trugen feinen Zwirn, der Tisch war mit einer Tischdeck eingedeckt und man speiste auf Porzellan. Das ist vorbei. Stattdessen werden die Speisen nun in den Plastikkörbchen serviert, die man aus vielen amerikanischen Family-Restaurants her kennt. Dieser Wandel ist nicht schlimm, aber doch ein wenig schade. Beim Absacken* in unserer Lounge im Camper sinnieren wir ein wenig über die alten Zeiten, wie schön sie doch waren aber wie viel bequemer es doch auch heute ist. * Das ist kein Tippfehler. Beim Absacker sind wir irgendwann so müde geworden, dass es quasi zum Absacker wurde. |
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30.03.2025 Death Valley - Pahrump - Boulder Beach Campground | |
Um 5 Uhr gehen die Wecker und nach den Backofen Croissants und dem
Kaffee wird aufgerüstet: Wagen vom Strom abschließen, die beiden Slider reinfahren und die Jacks (das sind die Stelzen unter dem Wagen, die ein- und ausgefahren werden, um den Wagen zu nivellieren) hochgefahren. Um 8 Uhr verlassen wie den Campground und unser erstes Ziel ist Pahrump. Zunächst tanken wir an Tankstelle A: Nach sieben Gallonen geben wir auf, denn die Tanksäulen scheinen defekt zu sein und der Sprit tröpfelt eher in den Tank als dass er sich ergießen würde. Und bei dem Durst und Fassungsvermögen unseres Campers würden wir vermutlich noch heute Abend hier stehen. Tankstelle B: Bei $100 schaltet sich die Säule ab und wir tanken noch einmal paar Gallonen nach, bis nichts mehr rein geht. Power-Shopping Nächste Station: Walmart. Heute ist Shopping-Day, denn wir kaufen alles, was wir vorgestern aus Zeitgründen nicht in den Einkaufswagen gelegt haben. Wir staunen nicht schlecht, als die Kasse $308 fordert, der bisher teuerste Einkauf von uns hier in den USA. Ist alles so teuer geworden? Vermutlich auch aber fairerweise muss man sagen, dass wir nun alles haben, was wir in der kommenden Zeit brauchen (Hoffentlich). Außerdem haben wir meist noch einige nicht verbrauchte Vorräte aus dem Vorjahr, doch diesmal war der Storage fast komplett aufgebraucht. Um 15:03Uhr (bitte nicht denken, dass wir alles so haarklein notieren. Ich weiß es nur, weil der Check Inn ab 15 Uhr möglich ist und wir fast auf den Punkt genau hier angekommen sind) befahren wir die Campsite D82 und sie begeistert uns noch mehr als erwartet. Wir stehen in der ersten Reihe zum Lake Mead, auch wenn doch noch einige Meter entfernt ist. Hier sind wir beide vor zwei Jahren sowas von auf die Nase gefallen. Wir hatten uns im Vorfeld eine besonders schöne Campsite per Internet reserviert, doch bei der Ankunft mussten wir feststellen, dass es zwischenzeitlich Umbauten gegeben hat und die Realität vom Plan im Internet abwich. Wir haben uns damals sehr schnell wieder aus dem Staub gemacht. Jetzt passt alles, außer, dass der Platz besetzt ist und wir ins Grübeln kommen, wo denn jetzt Campsite D82 liegt. Die Schilder sind für einen Campground ungewöhnlich und nicht eindeutig angebracht. Doch dann steht fest, dass ein Ehepaar "in unserem Alter" ein Picknick macht. Aber schnell räumen sie das Feld und überlassen uns dieses Eldorado. Endlich wieder Fahrrad Ich bastle die Räder zusammen. Lange Zeit standen sie einfach so im Storage und diesmal wage ich wieder das Abenteuer. Weit über zwei Jahre bin ich wegen meines damaligen Unfalls nicht mehr auf dem Rad gesessen und jetzt drehe ich mit jedem der beiden Räder eine Runde über den Platz. Nicht viel, aber es ist schon was Besonderes für mich. BBQ Nach einer Runde über den Platz beginnen wir mit dem....Grillen(!). Endlich wieder den Duft der frischen Holzkohle in der Nase, das Brutzeln des Grillgutes und das anschließende zünftige Essen. Ein Genuss! Ein Erlebnis! Das Leben ist schön! Abgerundet wird das Ganze mit einem kleinen aber durchaus netten Lagerfeuer, dessen Ende wir bequem wie in einer Loge von unserer Lounge aus beobachten können. Übrigens ist es von der Temperatur her noch so angenehm, dass wir alle Fenster und die Tür noch lange auflassen können. Die Idee, irgendwann doch noch einmal mit einem Zelt unterwegs zu sein, so toll es für uns auch stets war, schwindet sukzessiv. |
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31.03.2025 Boulder Beach Campground (Owl Canyon Trail) |
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Um 6:47 Uhr soll die Sonne über dem Wasser aufgehen, ab 6:00 Uhr
stehe bzw. sitze ich in den Startlöchern. Coffee and sun Anita schläft noch. Würde ich auch noch gerne tun aber ich brauche endlich nach langer Zeit mal wieder einen Sonnenaufgang oder -untergang und da wir in Richtung Osten auf das Wasser sehen, ist es eben der Aufgang. Das Frühjahr und noch mehr der Winter haben diesbezüglich gravierende Vorteile. Die Sonnenaufgänge sind spürbar später und somit kann man etwas länger schlafen. Sie ist pünktlich und ergießt langsam ihr warmes Licht über das Wasser und unseren Campingplatz. Gekrönt wird das mit einer Tasse heißen Kaffee, die mir Anita zu meiner Überraschung nach draußen bringt. Wir frühstücken, lassen Grill, Fahrräder und Stühle stehen und fahren zum Visitor Center um uns nach dem Owl Canyon Trail zu erkundigen. Den kennen wir zwar schon, wissen auch, wo man ihn startet aber wir wollen sicher gehen, ob er auch geöffnet und zugänglich ist. Das ist er. Visitor Center Wir sehen uns hier ein wenig um und sind angenehm über die Exponate und Informationen überrascht und fragen uns, ob wir damals überhaupt im Visitor Center waren. ![]() Auf jeden Fall waren wir damals vor Ort, denn nur allzu gut können wir uns an die Hinfahrt erinnern. Wir sind vom Campingplatz hingeradelt und haben ein wenig geflucht, dass die Räder so schlecht laufen. Das Rückradeln ging sowas von flott und wir haben erst jetzt gemerkt, dass die zunächst völlig eben erscheinende Strecke tatsächlich zum Visitor Center eine langgezogene Steigung ist. Es ist nicht so, wonach es aussieht. ![]() Der Trailhead ist etwa 10 Meilen entfernt und wir erinnern uns ebenfalls, dass wir damals eine Alternative zum Einstieg suchen mussten. Anita hatte ja damals die Bänderüberdehnung, wollte sich aber davon nicht abhalten lassen zu wandern. Doch hier geht es über einen sehr steilen geröllhaltigen Weg ca. 12 Meter runter und das wäre für sie nicht möglich gewesen. Die alternative Einstiegsstelle wissen wir aber heute nicht mehr. ![]() Leider zeigt das Bild nur unzureichend die Steilheit des Trails am Anfang Aber auch heute überlegen wir uns, ob wir und hier runterhangeln sollen, überlegen ein paar Minuten und planen, ein Pärchen zu beobachten, wie sie absteigen. Leider haben sie selbiges im Sinn und warten, dass wir starten. Wir tun es und unten angekommen geht uns der Klassiker durch den Kopf: "Es ist nicht so, wonach es aussieht", denn der Abstieg ist zwar etwas rutschig aber mit angemessener Vorsicht ist er recht gut zu schaffen. Der Trail führt nach der ersten Senke gleich wieder leicht hoch und nach wenigen Minuten erreichen wir schon das Highlight, den Owl Canyon. Der Owl Canyon ist im wahrsten Sinne des Wortes wieder aufgetaucht. Denn der Lake Mead ist das aufgestaute Becken des Hoover Dams und der Pegelstand sinkt seit vielen Jahren. Ein Bild im Visitor Center visualisiert das hervorragend: ![]() Wir wandern daher also im Moment über den ehemaligen Grund des Lake Meads, der sich weitgehend zurückgezogen hat. ![]() Rund 15 Meter Wasser wären vor 30 oder 40 Jahren noch über uns gewesen und die Millionen von Muscheln auf dem Weg sind Zeugnis dieser Epoche. Owls vs. Raven Der Canyon verdankt seinen Namen der Eulen, die hier gelegentlich nisten. Damals wie heute bekommen wir leider nicht zu Gesicht, stattdessen nistet ein Raben-Paar in einem der verlassenen Nester. Die erkennt man recht gut an den Hinterlassenschaften der Eulen unterhalb ihrer Nester. ![]() Der Canyon ist zwar kein echter Slot Canyon und dennoch fasziniert er. Es geht mehrmals links und rechts um die Ecke bis wir dann durch den ersten und ein paar Minuten später durch zwei Parallel-Tunnel kommen. Diese unterqueren jeweils Straßen und sorgen dafür, dass die Wassermassen in einer Flashflood mehr oder weniger ungehindert durch den Canyon rasen können. Kurz nach den beiden zweiten Tunneln endet dann auch schon der Hike und wir gehen zurück. Alles in allem hat der Trail eine Länge von 3,5 km und ist gut zu erlaufen, auch wenn der feine Kies am Boden die Gehgeschwindigkeit bremst. Zurück auf dem Campground sind wir doch ein wenig platt und legen uns hin, werden dann aber von allen Handys geweckt, weil ein regionaler Notruf durch das Netz gejagt wird. Gesucht wird in unserem Gebiet eine Mutter, die mit ihrem Wagen ihr Kind entführt hat. BBQ II Selbstredend, dass wieder gegrillt wird, was wir schon fast als standardisiertes Prozedere bezeichnen können. Neben dem üblichen Käse-Mais-Salat gibt es im Sinne einer Abwechslung heute Bratwürstchen und nicht Steaks wie gestern. Und bald schon endet ein weiterer Tag. Ein kleines Desaster hält der Tag uns noch bereitet. Wie in den letzten Jahren auch haben wir für das Handy eine Datenkarte bestellt. mit unbegrenzter Datenmenge. Außerdem sind 10GB Hotspot inkludiert und nun kommt die Nachricht, dass bereits 80% davongenutzt wurden. Des Rätsels Lösung (nach langem Grübeln): Im Hintergrund des Laptops läuft ein Backup, was uns leider sehr viel Traffic geklaut hat. Ach ja, es gibt viel Schlimmeres. Gute Nacht. |
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01.04.2025 Boulder Beach Campground - River Island State Park |
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Etwa 170 bis 180 Meilen stehen heuten auf dem Programm von hier nach
River Island State Park, wo wir bisher noch nie waren. Schön soll es
dort sein aber das liegt ja immer im Auge des Betrachters. Wir sind
mal gespannt. Der River Island State Park liegt am Ufer des Colorados in der Nähe des Städtchens Parker / Arizona. Da wir dort erst gegen 14 Uhr einchecken können und wir für die Strecke etwas mehr als drei Stunden kalkulieren, beginnen wir auch erst gegen 9 Uhr mit dem Aufrüsten. Den Grill bauen wir erst ab und auch die Fahrräder werden nun erst "Huckepack" genommen. Ich betone das so, weil wir sonst bereits alles am Vorabend reisefertig machen. Für die Räder haben wir jetzt auch eine bessere Verzurrung vorgenommen, denn bei der alten Vorgehensweise wurden jeweils die Bremslichter etwas verdeckt. Navi Welch Glück man doch heute mit einem Navi hat, denn es warnt frühzeitig vor möglichen Staus und Gefahrenstellen, in die man sich sonst brav eingereiht hätte. Sogar vor Blitzern wird gewarnt, was ja bei uns in Deutschland verboten ist, wobei diese Warnfunktion für uns überflüssig ist. Einerseits halten wir uns in der Regel schon konsequent an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und hier mit dem Wohnmobil hat man außerorts kaum eine Möglichkeit, zu schnell zu fahren. Sehr zügiges Fahren wird gebremst durch das Gewicht des Fahrzeuges, der fehlenden Agilität und den Nerven, denn Wagen und Lenkung haben schon manchmal ihr Eigenleben, besonders bei Seitenwind. Walmart, die Dritte Kurz vor unserem Ziel machen wir dann doch nochmals einen Stopp beim Walmart aber diesmal zeigt die Kasse gerade mal $15 an. ![]() River Island State Park Gegen 14 Uhr fahren wir auf den Campground und sind doch etwas erschrocken, denn er gleicht zunächst genau jenen Campgrounds, wie wir sie nicht wollen. Asphaltiert und Wagen neben Wagen, wie auf einem Parkplatz. Spoiler-Alarm: "Es ist nicht das, wonach es aussieht". Wir fahren auf unserer Campsite 28 zunächst nur die Jacks aus, wobei die Campsite so eben angelegt ist, dass hier nichts ausgeglichen werden muss, genau wie am Boulder Beach. Wir nutzen sie nur, damit der Wagen beim Gehen nicht zu sehr wackelt. Alles Weitere verschieben wir auf nachher, denn zunächst wollen wir uns etwas bewegen. Bei genauerer Betrachtung müssen wir einräumen, dass der Campground doch nicht so schlimm ist wie befürchtet, denn die Zwischenräume zwischen den Campsites sind größer als gedacht. Eigentlich ist er gar nicht so schlecht auch wenn er niemals im Ranking unserer besten Campgrounds eine Chance bekommen wird, sehr weit nach oben zu rücken. Wir begeben uns auf einen wahnsinnslangen Hike, dem Wedge Hill Trail, der mit seiner imposanten Länge von etwa einer Meile uns fordern wird. Hochmut kommt vor dem Fall, doch dazu etwas später. ![]() Am Trailhead orientieren wir uns an der Tafel ein wenig über die möglichen Trails für morgen als uns eine Amerikanerin anspricht. Den Wedge Trail begeht sie nach eigener Aussage jeden Morgen und betont seine Schönheit. Man steigt weit hinaus und hat einen beeindruckenden Blick auf den Colorado. Und dann erwähnt sie noch einen Trail, den sie gestern erwandert ist und der für uns auf jeden Fall zum morgigen Programm gehören wird. Eine Kombination aus mehreren Trails mit einer Gesamtlänge von knapp sieben Meilen. Aber jetzt steht der Easy Walk des Wedge Trails bevor und jetzt komme ich zurück auf den Hochmut, der vor dem Fall kommt. Naivität Voller Arroganz und Überheblichkeit haben wir uns wegen seiner Kürze nur mit dem Notwendigsten ausgestattet, unter anderem laufen wir mit nackten Füßen in unseren Crocs. Wir haben jahrzehntelange Wandererfahrung und müssten doch genau wissen, dass man den Schwierigkeitsgrad eines Trails nicht nach seiner Länge sondern seiner Beschaffenheit beurteilen sollte. Und der Trail ist steil und Untergrund sehr instabil. Überall liegt Schotter, der den kurzen Auf- und Abstieg erschwert. Und je lockerer der Boden desto unsicherer werden wir. Wir ziehen den Trail durch und versprechen, uns zukünftig auch bei ganz kurzen Trails ordentlich auszustatten. Ein kleines Netz von kurzen Seitentrails erwartet uns und an jedem Ende gibt es eine Bank zum Verschnaufen und zum Schauen. ![]() Wir sehen von hier aus nicht nur unseren Campground, ![]() auch unser Camper ist hervorragend zu erkennen. ![]() Zurück auf dem Campground wird heute nicht gegrillt, was nicht heißt, dass die Küche kalt bleibt. Es gibt nochmal Steak mit den typischen Beilagen und Spargel. Aber gegessen wird draußen. Und dann endet doch schon wieder ein weiterer Tag. |
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02.04.2025 River Island State Park / Buckskin Trail u. Market Trail Loop | |
Der Blick nach draußen in den bewölkten Himmel sowie auf unsere
Wetterapp erlauben es uns, etwas länger im Bett zu bleiben. Doch irgendwann ruft uns der Frühstückstisch und bald schon darauf erhellt sich der Himmel etwas, so dass wir aufrüsten. Annähernd komplettiert, von den noch fehlenden Wanderschuhen einmal abgesehen, verlassen wir den Camper um uns umgehend wieder umzudrehen. Denkste! Jetzt regnet es und das müssen und wollen wir uns nicht antun. Dann verschieben wir den Hike eben nochmal um eine halbe oder ganze Stunde aber letztlich werden es dann fast zwei Stunden, bis es nun wirklich richtig hell wird. Auch die App gibt uns nun grünes Licht. Wir wandern rückwärts Der Trailhead ist eigentlich das Trailende, denn er startet im knapp vier Meilen entfernten Buckskin Mountain State Park. Zunächst müssen wird den Trailhead oder -ende ausmachen. ![]() Zum Glück hatte uns die Amerikanerin gestern einen guten Anhaltspunkt gegeben. Zwei kleine Pilone zeigen den gesuchten Punkt an. Nicht zu übersehen, wenn man weiß, was sie zu bedeuten haben. Er beginnt auf der anderen Seite der 95 und mit viel Vorsicht überqueren wir den Highway. Nun sagen Komoot und Anitas Protreck „Go“ und schon geht es los. ![]() Am Trailhead steht die Markierung 3.4 Miles. Gehen wir den Weg hin und zurück (leider ist es keine Loop), dann hätten wir 6,8 Meilen und gut 10 km hinter uns, aber wir planen ja, über eine Kombination mit dem Market Trail den Hike etwas abwechslungreicher zu gestalten. Die Amerikanerin erwähnte gestern noch, dass der Trail nicht zu verfehlen ist und wir fragen uns gerade, ob wir überhaupt mal einen Trail erlaufen haben, der so intensiv und gut ausgeschildert ist. Alle 0.2 Meilen begegnet uns ein Pöller mit dem Trailverlauf und der Meilenangabe. Da wir ja, wie eben erwähnt, vom offiziellen Trailende gestartet sind, nehmen die Meilenangaben natürlich kontinuierlich ab. Der Trail - vorläufiges Fazit Während Anita den Trail als ganz okay einstuft, tendiere ich zu „super“. ![]() Er verläuft Kurve für Kurve und permanent abwechselnd hoch und runter. Jede Kurve verspricht etwas Neues dahinter. Anita bemängelt die fehlende Abwechslung, während bei mir die Neugier überwiegt, wie es wohl hinter der nächsten Ecke aussieht. Angenehm ist auch, dass die immer wiederkehrenden Anstiege bis auf wenige Ausnahmen gemäßigt und kurz sind. Eine Vielzahl von Bänken zieren den Trail und bieten die Möglichkeit des Pausierens. |
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Dangerous Mit dem Wetter haben wir Glück: Mit 14 Grad ist der Weg gut zu laufen, nur auf die Windböen, die uns immer wieder erwischen, würden wir gerne verzichten. Lediglich drei Wanderer begegnen uns und berichten, dass es hier letzte Woche eine ungewöhnlich hohe Hitzewelle um diese Jahreszeit mit 102 Grad Fahrenheit gab, das sind 38Grad Celsius. Eins wissen wir: Bei dieser Temperatur ist dieser Trail lebensgefährlich, weil einige Passagen in Senken verlaufen, wo sich die Wärme zur Heißglut entwickeln kann. Und dann wissen wir noch, dass wir ihn auch nicht bei Regengefahr erlaufen würden, denn lebensgefährliche Flashfloods sind hier vorprogrammiert. Und dann kommt noch die letzte Gefahrenquelle: Es wird vor Klapperschlangen gewarnt, aber das sehen wir eher gelassen. Dafür sind wir ihnen schon viel zu oft und zum Glück folgenlos begegnet. ![]() Zwei große Infotafeln zeigen uns, wo wir jeweils sind und wie es weitergeht. Trail 2 Etwa bei 0.3 Meilen, also nach gut drei Meilen, kreuzt sich der Weg mit dem Market Trail, auf den wir abzweigen. Während der erste Trail sich in völliger Abgeschiedenheit zwischen den Hügeln durchschlängelte, verläuft der Market Trail in Sicht- und vor allem in Hörweite des Highways, was wir bedauern Kurz vor dem Ende des Trails werden wir dann noch von skurril ausschauenden Steinen überrascht. Das farbenfrohe und mächtige Gestein liegt scheinbar planlos auf und neben unserem Weg. Es könnte sich um abgebrochenes Geröll handeln, aber wir entdecken nirgends Abbruchkanten über uns. ![]() In den Disney Studios hätten wir uns an dieser interessanten Deko erfreut aber hier wundern wir uns nur. Erich von Däneken würde vermutlich zu Hochtouren laufen. Der schöne Teil unserer Wanderung endet nun abrupt und wir gehen die letzte halbe Meile den Highway entlang und gelangen nach gut vier Stunden und 8 Kilometern gegen 16 Uhr zum Camper. Wie schön, dass der Campground ordentliche Duschen hat, denn trotz der gemäßigten Temperaturen und dem frischen Wind sind wir ganz schön durchgeschwitzt. Das Wetter am Abend lässt uns das Kochen und das Essen in den Camper verlegen. Okay, wir hätten auch evtl. draußen essen können, aber im Gegensatz zum Zelten können wir es mit einem Wohnmobil auch etwas bequemer haben. Es gibt Hamburger und das übliche by the side. Die Vögel Bevor wir morgen Vormittag weiterziehen, müssen wir unbedingt noch etwas über die Ornis berichten. ![]() Noch nie im Leben haben wir so viele Vögel an einer Stelle gesehen. Hunderte von kleinen schwarzen Vögel, die Anitas Meinung nach zu den Staren gehören könnten, belagern mit eine unbeschreibbaren Lautstärke mehrere Bäume auf dem Campground. Stundenlang hören wir das laute Gezwitscher, immer wieder mal unterbrochen von einer schlagartigen und beängstigenden Stille. Eine fast schon gespenstische Atmosphäre Von eine auf die andere Sekunde hört man plötzlich keinen einzigen Vogel mehr, um nach wenigen Sekunden ebenso schlagartig wieder mit brachialer Gewalt erschlagen zu werden. Ab und zu verlassen dann sämtliche Vögel die Bäume, picken irgendetwas vom Boden um anschließend wieder gleichzeitig in die Bäume zurück zu fliegen. Interessant ist zudem, dass die Vögel nur auf den Bäumen auf dem Campground sitzen und wir sie auf unsere Wanderung nicht gesehen und gehört haben. Alfred Hitchcock hätte hier ein Eldorado für seinen Film "Die Vögel" gehabt. So, das war es mal wieder, jetzt genießen wir die Ruhe, denn gegen Abend werden die Stare wohl irgendwie abgeschaltet. |
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03.04.2025: River Island State Park - Tucson, Gilbert Ray Campground Heute liegen knapp 300 Meilen vor uns, (genauer gesagt 286) und sie führen uns nach Tucson, weil wir gerne (genauer gesagt: ich) nach vielen Jahren noch einmal in die Old Tucson Studios möchten. Das ist für mich (genauer gesagt für uns) als Filmfans ein El Dorado. Irgendwo auf der Strecke tanken wir und ansonsten gibt es zur Fahrt nichts zu sagen (genauer gesagt: Oh, doch!) Beinahe Katastrophe Beinahe hätte es einen katastrophalen Unfall gegeben. Die ganze Strecke fährt Anita und immer wieder werden wir von Motorradfahrern in Gruppenformationen überholt. Wir vermuten, dass es irgendwo bei Phönix vermutlich ein Biker-Treff geben wird. In den USA darf man auf den Highways ja durchaus rechts schneller fahren als links und somit auch rechts überholen. Anita gibt mir schon immer ein Zeichen, wenn Motorräder im Anflug sind, da ich die Vorbeifahrt gerne filme. Irgendwann überholt Anita in einem langen Zug einen Truck und gibt mir schon ein Zeichen, dass wieder eine wilde Horde im Anflug zu sein scheint. Sofort setze ich mich auf die linke Seite am Tisch und halte die Kamera raus. Zu unserem Schrecken beginnt die Gruppe rechts von uns zu überholen, also durch die enge Gasse zwischen dem Truck und uns. Anita beginnt den Überholvorgang abzubrechen, verlangsamt und möchte wieder auf die rechte Spur. Aber da hätte sie fast völlig unschuldig einige Biker zerquetscht oder über die rechte Straßenseite in die Äcker katapultiert. Etwa ein Dutzend Maschinen überholt uns auf diese wahnsinnige Art. Der letzte Biker wäre fast noch gegen den mittlerweile wieder vor uns fahrenden Truck aufgefahren. ![]() Unsere Gesichter nahmen vor Schreck die Farbe unseres Campers an, nämlich kreideweiß. Es dauert einen Moment bis wir wieder klar Denken und Reden können. Uns ist in den letzten Tagen schon mehrmals eine unverantwortliche Fahrweise bei Bikers aufgefallen, gerade im Großraum Los Angeles haben wir immer wieder feststellen müssen, dass sie sich recht flott durch die Autoschlangen mogeln. Teilweise scheint das hier aber so akzeptiert zu werden, denn mehrmals ist uns aufgefallen, dass Autofahrer zur Seite fahren um den Bikern eine Gasse zu bilden. Back to the Slides? Nach einigen Stunden erreichen wir dran Dunstkreis von Tucson und auch die Nähe unseres heutigen Ziels, den Gilbert Ray Campground, der im Saguaro National Park liegt. Doch die erste Station ist das Visitor Center, damit Anita ihren üblichen Park-Stempel bekommt, wir den Rangern unseren Annual Park Pass zeigen können und wir schauen uns noch den viertelstündigen Film über den Park an. Ein kleines Metallschild am Eingang zum Theater erinnert mich an alte Zeiten, als es in den Visitor Centern noch richtige und oftmals hervorragende Dia-Shows gab. Hier steht noch, dass alle halbe Stunde eine "Slide Show" präsentiert wird, also eine Dia Show. Doch die Zeiten sind längst vorbei. Überall in den Parks begegnen uns nur noch Videofilme. Das Theater fasst 200 Zuschauer und wir sind natürlich die ersten und freuen uns -trotz Video- auf die Vorführung. Mit ein paar Minuten Verspätung startet die Show vor ca. 50 Besuchern und wir staunen: Auf der riesigen Leinwand erstrahlen ausschließlich Bilder, hervorragend fotografiert und einem beeindruckenden Sound. Es kommt zwar alles aus dem Beamer aber es sind wirklich nur einzelne Fotos in einer schön montierten Überblendung. Schön, dass wir das nicht verpasst haben. Und zum Schluss kommt das, was uns bereits vor 32 Jahren bei unserem ersten Besuch fasziniert hat. Die Leinwand fährt hoch, der dahinterliegende Vorhang öffnet sich und der Blick wird frei auf die Sonora Wüste. Wenn es hier niemanden den Atem verschlägt, dann wissen wir es nicht. Kommunikation Frau - Mann Völlig beeindruckt machen wir uns auf den Weg zu unserem nur wenige Meilen noch entfernten Campground und finden auf Anhieb die Campsite A59. Sie ist umgeben von den riesigen Kakteen, den Saguaros und bietet genügend Platz, auch wenn das Rangieren etwas kompliziert ist. Manchmal gibt es eben auch heute noch unterschiedliche Auffassung über die aus meiner Sicht eindeutigen Zeichen beim Rangieren. Und so bewegt sich unser Bus gleich mehrmals nach vorne, nach hinten, mal nach links und mal weiter nach rechts. Aber nach zwei Minuten lachen wir über uns selbst. Ein ausgefallenes Grillen Es ist etwas bewölkt, nicht allzu warm und windig, weshalb wie heute wieder drinnen essen. Es gibt heute....ein Fertiggericht. Wir kaufen ja immer zu Beginn des Urlaubs das Fleisch für die Tour ein, portionieren und frieren es ein (genauer gesagt: Anita!) und entscheiden uns morgens dann, was wir abends essen möchten. Doch leider kommt es vor, dass wir morgens vergessen, das Essen saus dem Gefrierfach zu holen. Heute ist es uns erst spät eingefallen und so gibt es die Steaks eben morgen. In völliger Ruhe und ohne jegliches Vogelgezwitscher geht es dann in die Federn, besser gesagt, in die Schlafsäcke. 04.04.2025: Let´s Go West - bitte nicht wirklich Es steht heute also der (filmische) Weste(r)n auf dem Programm aber wir hoffen nicht auf "Let`s Go West", denn der im Deutschen recht gebräuchliche Satz ist amerikanischer Slang und meint "Lass uns sterben / zum Sterben gehen". Old Tucson öffnet erst um 10:30 Uhr und Anita hat im Vorfeld einen spektakulären Campground rausgesucht. Luftlinie sind wir vielleicht gerade mal eine knappe Meile von den Studios entfernt. Zu Fuß oder mit dem Wagen sind es dann aber doch rund zwei Meilen, weil einfach ein Trampelpfad dorthin fehlt. Um den Wagen nicht extra für die kurze Strecke ausfahrfertig zu machen, werden wir die Strecke einfach radeln, so zumindest der Plan. Biking and Hiking Rund 12 Minuten sollen wir für die Strecke brauchen. Der Plan ist grundsätzlich ganz okay, allerdings merken wir am Ende des großen Campgrounds, dass wir jetzt schon etwas aus der Puste sind, was sich ja mit einer ganz kurzen Pause ändern ließe. Aber die Straße ist sehr eng, hat keine eigene Radspur und es kommen eine ganze Reihe Autos von vorne und hinten. Zurück zum Campground um die Räder zurückzubringen? Nö! Wir stellen sie auf einem kleinen Trailhead ab und gehen zu Fuß. Kurz nach der Öffnung der Studios sind wir auch schon vor Ort. Die Preise reichen von knapp $25 bis zu $39, jeweils plus Tax. Anita verzichtet auf den Streichelzoo und das Karussell und ich auf die Kutschfahrt, so dass wir dann doch nur die kleinen Tickets kaufen müssen. Der dreikommafünfte Besuch Das ist unser vierter Besuch bzw. dreikommafünfter. Denn bei unserem zweiten Besuch vor vielen Jahren kamen wir nur bis zum Giftshop, weil die Studios aufgrund eines Großbrandes, der ein Drittel der Fläche und der historischen Gebäude vernichtet hat, wegen Renovierung geschlossen war. Bei unserem dritten Besuch ein paar Jahre später waren die Studios wieder geöffnet aber natürlich stark verkleinert. Umso gespannter sind wir, was uns heute erwarten wird Erstaunt sind wir über eine Taschenkontrolle einschließlich eines Metallscanners. Wir haben Glück, dass wir mit unseren Rucksäcken, die wir ja wegen des Fahrradfahrens aufhaben, rein dürfen. Zum Glück hab ich auch meinen Leatherman, den ich sonst immer auf Fahrrad-Touren als Werkzeug mitführe, heute morgen im Camper vergessen. Sonst hätte ich umdrehen können. Wild wild West Wir betreten also mit Vorfreude den Wilden Westen. Schnell erkennen wir, dass das Gelände zwischenzeitlich nicht ausgebaut wurde, Im Gegenteil, es ist sogar gefühlt kleiner bzw. einzelne Bereiche sind gesperrt. Als Filmfan ist es trotzdem (zumindest für uns) ein erhabenes Gefühl, langsam und etwas breitbeinig mit einem zynischen Lächeln im Gesicht wie einst Clint Eastwood genau dort über die Straße zu laufen, auf der einst auch John Wayne und ganz viele andere Westernstars ihre Präsenz gezeigt haben. Über 500 Filme und Serien-Episoden wurden hier gedreht, teilweise vielleicht auch nur Teile davon. Als da wären: Bonanza, Unsere kleine Farm, High Chaparral, Big Valley, El Dorado, Rio Bravo, Schießerei am O.K. Corral, Tombstone...usw. Viele der Originalkleidung findet sich in dem kleinen Museum in Vitrinen wieder. Ansonsten wohnen wir heute einem tödlichen Duell bei, betrachten uns jedes Gebäude unter dem Aspekt, in welchem Film es bereits gesehen zu haben. ![]() Kulisse im mexikanischen Stil aus der Serie "High Chaparral", gedreht 1967 bis 1971 Silbermine Bei unserem ersten Besuch gab es sogar noch eine kleines Fahrgeschäft, die Einfahrt in die Silbermine. Also Phantasialand in ganz klein aber mit sehr viel Geschmack und wir beide fanden sie recht nett. Ein älterer Herr hatte uns damals gewarnt, wir sollen gut auf uns aufpassen und zusehen, dass wir wieder gesund raus kommen. Die Silbermine gibt es noch, allerdings fährt man nun nicht mehr mit einer Lore hindurch sondern erläuft sie. Hat den Vorteil, man kann das kleine Spektakel länger genießen. Wir haben Spaß daran und nach einigen Minuten verlassen wir auch diesmal wieder dieses kleine Abenteuer unbeschadet. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die einfach fotografiert werden müssen: ![]() ![]() ![]() Ein Badehaus könnten wir gut gebrauchen. Wir sind nämlich ohne Wasser, doch dazu später mehr. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sehen. Natürlich viele Schauspieler, die als tapfere Sheriffs, Bösewichte oder leichte Mädchen durch Old Tucson gehen. Stets bereit, einen mit einem verführerischen Lächeln in den Saloon zu verleiten, als Motiv zu dienen oder den Revolver an den unseren Hals zu legen. ![]() Und inmitten des quierligen Lebens auf der Straße von Dodge City, Walnut Groove oder wie immer Old Tucson in den einzelnen Filmen hieß, fährt die Postkutsche. Auffällig ist, wie viel Personal als Bewohner herumläuft, das haben wir so nicht in Erinnerung. Nach zwei Stunden sind wir durch. Wir hätten noch die eine oder andere Stuntshow erleben können aber das Wetter wird zunehmend windiger und kälter, weshalb wir uns auf den Rückweg begeben. Back to the bikes? Ob unsere Fahrräder wohl noch Trailhead stehen? Nicht nur das, sie haben sich sogar vermehrt, denn weitere haben sich dazugesellt. Auf den letzten Metern fängt es dann auch noch an etwas zu regnen. Die zehn Minuten hätte der Regen doch noch warten können. Zurück im Camper hört der Regen auf und wir machen eine kurze Siesta, denn irgendwie sind wir platt. Obwohl wir genau betrachtet gar nicht so viel gelaufen bzw. geradelt sind. Gegen Abend, pünktlich zu unseren gestrigen Steaks, reißt dann der Himmel doch noch etwas auf. Fazit vom Wilden Wersten Wer ein Freund der alten Western ist und im Schatten von John Wanyne vorsichtig und behutsam seine Hand an seinen virtuellen Revolverholster gelegt hat und an Karneval noch gegen Indianer gekämpft hat, sollte sich den Spaß ruhig ansehen. Leider hat es viel von dem verloren, was wir 1993 erstmalig erleben durften. Eigentlich haben wir jetzt mit Old Tucson abgeschlossen, wenn sich nicht noch etwas Spektakuläres ergeben sollte in den nächsten Jahren. Von daher kommen wir deswegen eher nicht noch einmal hier hin zurück. Was allerdings den Campground angeht, sieht das schon etwas anders aus. Den können wir nur empfehlen und werden ihn vermutlich irgendwann einmal wieder aufsuchen und dann schließen wir nicht aus, doch noch mal in den Wilden Westen einzutauchen. Sag daher niemals nie! |
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05.04.2025: River Island State Park - Elephant Butte Lake State Park (NM) | |
8:15 Uhr haben wir uns als Abfahrtszeit vorgenommen und bis auf paar
Minuten passt das auch, einschließlich Dumpen und Wasser auffüllen. Wasserknappheit, nicht nur im Staudamm, auch bei uns Letztgenanntes ist uns ja bereits nach knapp einer Woche ausgegangen, wie gestern berichtet. Wir haben im Camper eine undichte Stelle und Wasser tropft im Bad hinter einem festverbauten Schrank, also keine Möglichkeit, dass wir das ohne großen Aufwand reparieren. Leider ist uns das auch erst aufgefallen als wir komplett beladen Las Vegas verlassen haben. Seither legen wir halt Putztücher oder Handtücher an die Stelle. Allerdings haben wir nicht erwartet, dass der Wasserverbrauch so stark ansteigt. ![]() Mehrmals in den letzten Tagen hatten wir auf der Campsite einen Wasseranschluss, den wir nicht genutzt haben. Wir sind also recht früh unterwegs auf den gut 314 vor uns liegenden Meilen zum River Island Elephant Butte State Park in New Mexico. ![]() Der Wind, der Wind, das böse Kind... Von einem kurzen Tankstopp und Walmart-Shopping einmal abgesehen fährt Anita Non Stop die ganze Strecke und sie hat zu kämpfen: Es geht ein derartiger Wind, dass der seitenwindempfindliche Wagen immer wieder kleinere und größere Hüpfer zur Seite macht. Jeder Truck, der uns überholt oder an dem wir vorbeiziehen ist eine Herausforderung. Aber Anita lässt sich nicht ablösen, worüber ich zwar nicht wirklich böse bin, es aber sinnvoll erachte. Mit der Grenzüberschreitung nach New Mexico wird uns dann auch noch eine Stunde weggenommen, so dass wir sehr pünktlich gegen 16 Uhr im State Park eintreffen. Vorher hätten wir auch gar nicht einchecken können. Der Campground ist tatsächlich besser als vermutet bzw. befürchtet. Er liegt etwas oberhalb des Sees und wir sind aus Erfahrung davon ausgegangen, dass hier dicht gedrängt Wagen neben Wagen steht. ![]() Tatsächlich steht auch Wagen neben Wagen und ohne großen Sichtschutz allerdings mit etwas mehr Platz dazwischen als gedacht und vor allem: Wir stehen in der Campsite C92 am Ende einer Reihe. Ein Glückstreffer! ![]() Nur Knipsen Außer etwas Fotografieren machen wir wenig, weil es ist lausig kalt (wenige Grade über Null) und sehr windig. So experemntiere / repariere ich ein wenig an unserem Bericht, denn der Teufel steckt im Detail: In Deutschland gibt es keine technischen Probleme, wenn ich Bildern einen Titel mit Umlauten vergebe. Hier aber werden sie plötzlich nicht mehr geladen. Dann hatten wir kürzlich ein gaaaaanz langsames Netz und plötzlich hatte die Seite nur ein halbes Bild. (Danke an Michael für den Hinweis) Und plötzlich funktionierte auch nicht mehr der Link auf der Hauptseite zu diesem Bericht. (Hier ein Danke an Mischa) Langeweile haben wir nun tatsächlich nie! |
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06.04.2025: Elephante Butte Lake State Park /nur eine Runde | |
Am frühen Morgen ist es so, wie wir schon befürchtet hatten. Es ist
eisig kalt und wir sind müde. Let the sunshine in Dennoch gehe ich um 6:30Uhr bei 0Grad Celsius raus um den Sonnenaufgang festzuhalten. Bis eben hatte ich mich für die warmen Schlafsäcke und gegen die Kälte draußen entschieden aber bei der Lage des Campgrounds und des Campers wird es zur Pflicht, die Morgenröte mitzuerleben. ![]() Die tut sich etwas schwer, weil weiter hinten im Osten viele Wolken sind und so dauert es eine ganze Zeit länger, bis die Sonne uns begrüßen kann. Anita ist zwischenzeitlich auch rausgeklettert und verwöhnt mich mit einem heißen Kaffee. Wir versuchen vergeblich noch etwas Schlaf nachzuholen und machen uns dann auf eine kleine Runde zum Wasser. Im Gegensatz zu gestern ist kaum eine Wolke am Himmel und es windet auch nicht, so dass die Sonne trotz der kalten Luft uns angenehm wärmt. Mangelware: Wasser Man muss sich die Geschichte auf der Zunge zergehen lassen. Der Staudamm, der den Rio Grande aufstaut, wurde 1915 gebaut und das Wasserreservoir hatte 1944 seinen Höchststand oder anders ausgedrückt: Er was voll. Kontinuierlich geht der Pegelstand runter und ist jetzt (Pegelstand vom heutigen Tag lt. Behörde) zu etwas mehr als 14% gefüllt. Zeugen seiner Vergangenheit liegen auch hie zu Millionen auf dem Boden: Muscheln. Aus der Ferne kann man erahnen, wie hoch das Wasser einst stand. ![]() Die Campsites liegen in einer exponierten Lage über dem ehemaligen See aber offensichtlich darf hier wohl auch wild campiert werden, denn einige Wohnmobile stehen weiter unten am zunehmend größer werdenden Strand. ![]() Langsam geht es wieder zurück zur Campsite und obwohl der Hike eher ein kleines "Hikechen" war, sind wir doch angenehm platt, denn das Laufen im weichen Sand ist nun mal nicht leicht. Beim Vorbeigehen an den Campsites bestätigen wir uns nochmal gegenseitig, eine der besten Campsites hier vor Ort belegt zu haben. Sehr lecker, aber... Am Abend gibt es dann wieder ein leckeres Abendessen, aber ohne Grillen und auch nicht draußen. Es gibt amerikanische Westernbohnen und darin hineingeschnitten Jalapeno-Käse Würstchen. Es ist soviel, dass es heute auch keine Beilagen geben wird. Ich poste kein Bild, denn ganz ehrlich: Das Essen hat hervorragend geschmeckt aber irgendwie hat es wenig optische Überzeugungskraft. Und dann geht auch schon wieder ein Tag vorbei. |
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07.04.2025: Elephant Butte Lake State Park - City of Rocks State Park | |
Im Gegensatz zu unserer langen Fahrt vorgestern stehen heute
lediglich 120 Meilen auf dem Programm, weshalb wir auch erst gegen
10 Uhr losfahren. Unterbrochen von einem erneut sehr langem Tanken. Gefühlt tröpfeln die 54 Gallonen (über 200 Liter) nur in den Tank. Damit fahren wir daheim mit dem SMART etwa 4000km. Und wenn man bedenkt, dass die Spritanzeige vor dem Tanken noch 1/4 Füllung angezeigt hat. Wir haben weitere Unterbrechungen, nämlich Walmart und Walmart. Durch eine Ungeschicklichkeit ist die Datenmenge von 10GB Hot-Spot unserer SIM-Karte bereits zu 80% verbraucht. Um ins Internet zu gelangen müssen wir daher jedesmal die SIM-Karte aus dem Tablet in das Laptop verschieben und umgekehrt. Also hat Hartmuth die rettende Idee, beim Walmart eine Prepaid-Karte zu erwerben. Walmart 1 Neben kleineren Utensilien entwickelt sich der Kauf der SIM-Karte zu einer Glosse. In der Fachabteilung erkundige ich mich, ob ich diese SIM-Karte XY in einem europäischen Smartphone verwenden kann, wobei ich keinen Vertrag abschließen möchte sondern nur eine klassische Prepaid-Funktion suche. Dem Gesicht der Mitarbeiterin entnehme ich, dass ihr "Yes" nicht auf der Grundlage von Wissen sondern eher von "Keine Ahnung - könnte aber die richtige sein" basiert. Wir bilden uns jetzt mal ein, uns für die richtige Karte entschieden zu haben und blockieren dann die Kasse 1. am Ausgang. Der nette ältere Kassierer scannt die Karte mehrmals ein aber das System akzeptiert sie nicht. Die hinter uns stehende sehr freundliche Dame nimmt das mit Gelassenheit. Nachdem der Kassierer nicht weiterkommt, bittet er eine Kollegin um Hilfe, die daraufhin in die Fachabteilung geht um zwei weitere Karten zu holen. Kurzum: Auch diese funktionieren nicht, weshalb wir auf der weiteren Strecke einen weiteren Walmart anfahren und dort eine Karte zu erwerben. Walmart 2 Diesmal funktioniert es und jetzt Spoiler-Alarm: Die SIM funktioniert aber nicht in unseren Geräten mit dem Hinweis, dass 2G-Geräte nicht mehr unterstützt werden. Sie funktioniert weder im Tablet, in zwei verschiedenen Smartphones nicht und auch nicht im Laptop und dabei sind alle Geräte von uns 4G-Geräte und mehr. Also, für $45 Erfahrung gesammelt. Arrival Gegen 14:30Uhr erreichen wir City of Rocks State Park, wobei unsere reservierte Campsite noch besetzt ist. Eigentlich ist die Checkout-Time 14Uhr. Der Camper bittet noch um ein paar Minuten, er möchte nur noch Wasser auffüllen, was für uns überhaupt kein Problem ist und genauer gesagt, auch gar keins sein darf. Denn die Checkout-Time ist zwar 14:00Uhr, die Check in-Time aber erst um 16:00 Uhr. The Story of City of Rocks State Park Genug Zeit also zu berichten, weshalb wir hier sind, wo wir schon mal waren. Es muss das Jahr 2014 gewesen sein (Laut Anitas Aufzeichnungen und Recherchen) als wir hier in der Nähe vorbeikamen. Dieser Park stand überhaupt nicht auf unserem Plan, das Schild und der Name reizte uns jedoch, einmal kurz Halt zu machen. Wir haben in bester Erinnerung, dass wir dort im kleinen Visitor Center ein Ehepaar kennengelernt haben, die als Volontäre den Sommer über hier verbracht haben. Vom Park selber haben wir aufgrund der knappen Zeit nur sehr wenig gesehen. Jetzt kommen wir zu 2024, als Anita die Reiseroute für die jetzige Tour vorbereitet hat. Sie suchte lediglich einen vielleicht interessanten Zwischenstopp auf dem Weg zum Grand Canyon und stieß auf City of Rocks State Park, der ihr zunächst gar nichts sagte. Erst bei der genaueren Betrachtung per Internet fiel ihr ein, dass wir hier vor zig Jahren schon kurz waren und damit war dieser State Park quasi schon gesetzt. So, genau in diesem Moment verlassen die Camper gerade unsere Campsite und recht schnell besetzen wir sie. Campsite E9 ("Pluto") ![]() Gleich vorweg: Es gibt hier im Park deutlich schönere bzw. bessere Campsites und dennoch sind wir zufrieden. Wieso? Der Park liegt in einer großen Tiefebene und zeichnet sich dadurch aus, dass er seinem Namen entsprechend viele Felsformationen besitzt. ![]() Im Schatten dieser vielen, oft sehr skurrilen Felsen, gibt es traumhaft schöne Campsites und dennoch haben wir uns für eine andere Lage entschieden, nämlich Wagen neben Wagen. Aber...die einzigen Sites mit Strom- und Wasseranschluss sind diese, auf denen wir stehen. Und je nach Witterung werden wir sicherlich froh sein, die Klimaanlagen anschalten zu können. Außerdem haben wir die vorletzte Site in der Reihe und was wir erst jetzt feststellen. Die Campsites in den Felsnischen sind im Gegensatz zu unserer Site nicht eben. Also, alles richtig gemacht. Sofort geht es fußläufig zum nahegelegenen Visitor Center um die Lage zu peilen. Hier erhalten wir auch eine Info zu den möglichen Trails und einige Tipps vom Ranger. ![]() Natürlich gibt es hier auch einen Info-Film, wie in fast allen Parks, und dieser ist...na ja, es gibt halt einen. Da haben wir schon deutlich bessere Filme gesehen und dieser erscheint uns schon sehr amateurhaft und halbherzig. Aber, wie gesagt, es gibt halt einen. ![]() Was es hier auch gibt: Gute Sanitär-Anlagen und sogar jeweils eine Dusche, die eher etwas ungewöhnlich für State Parks etc. sind. Wir werden sie definitiv nutzen. Bevor man zu ihnen gelangt, sollte man aber Vorsicht walten lassen. Zunächst hatte ich nur an einen Witz gedacht, aber es ist ernst gemeint. ![]() Auf dem Abendprogramm stehen für uns heute: Grillen und Essen (Hamburger, Gemüsespieße, Salate) ![]() Und während die Abendsonne ihr Licht über uns ausschüttet, stehen bei uns an: Reparaturen: Netzteilkabel von einem Laptop löst sich. - Heißklebepistole hilft Fahrersitz quietscht fürchterlich. - WD40 hilft Klappstuhl von mir ist ausgerissen - Panzer-Tape hilft SIM-Karte ins Laufen bringen - Hier hilft nix P.S: Habe mal gelesen: Wenn man es mit WD40 und Panzer-Tape nicht reparieren kann, dann geht es auch nicht zu reparieren. |
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08.04.2025: City Of Rocks State Park (Ein Hike) Am frühen Morgen ist es mit 4 Grad noch ein wenig frisch und wir danken dem Autohersteller zutiefst, dass er uns eine Heizung eingebaut hat. Im Laufe des Tages sollen es aber noch 67 Grad Fahrenheit werden und der Himmel wird wolkenfrei sein. Und so starten wir um 10 Uhr auf einen der Hikes, die im Park möglich sind. Es sind nicht wirklich viele und alle Möglichkeiten zusammengerechnet kommt man auf gut 7,5 Meilen, also überschaubar. Der Höhepunkt wird für uns der Planet Walk sein, der uns in den Felsengarten führen wird. Der ist aber nur sehr kurz, vielleicht 200 Meter, weshalb wir uns nach einem längeren Trail umsehen und fündig werden. Hydra Trail In der Nähe des Visitor Centers startet der Hydra Trail, den man durch verschiedene Seitentrails ein wenig verlängern kann. ![]() Bereits nach nur einer Drittel Meile könnten wir einen Abstecher zum Observation Point einschlagen, der eine schöne Aussicht über die Landschaft verspricht. Wir tun es und er hat nicht zu viel versprochen. Aber um uns den Ausblick zu ermöglichen steigt er nunmal leicht an in die Höhe. ![]() Oben angekommen finden wir ein einfaches Toilettenhäuschen, eine Picknick Area und natürlich den versprochenen Ausblick. Es ist ja bekannt, dass in vielen Parks schöne Steine einfach so als Andenken mitgenommen werden. Wir tun das nicht, im Gegensatz, wir bringen etwas mit. Unsere Nichte hat uns im Weihnachtspaket einen Stein geschickt mit der Bitte, ihn in Amerika irgendwo zu deponieren. ![]() Sie kommt aus Süddeutschland und hier gibt es wohl so ein Spiel, Steine zu deponieren, damit sie andere finden und wiederum woanders deponieren. Das ganze wird dann über Facebook gepostet. Nu haben wir zwar kein Facebook aber wir machen das Spiel mit und deponieren ihren Stein an einer auffälligen Stelle. Wir gehen zurück zum Abzweiger und haben dadurch unseren Hike um genau eine Meile erweitert. Der Weg verläuft überwiegend in der Ebene und lässt sich gut laufen. Der Trail ist eindeutig und die Abzweiger recht gut beschildert. Nach einer dreiviertel Meile taucht ein weiterer Abzweiger auf und der Trail reizt uns beide. Dummerweise haben wir uns zwar gestern die Trails kurz angesehen, aber letztlich keine endgültige Entscheidung getroffen. Wäre klar gewesen, dass wir den nun kommenden Trail machen, dann hätten wir unsere Wanderstöcke mitgenommen. ![]() Auf den Tisch Aber der Reiz ist zu groß, den Table Mountain Trail zu erwandern, der uns über 1,5 Meilen und gut 230 Höhenmeter auf den Gipfel führen soll. Und wir machen es. Zunächst unterscheidet sich die Trailbeschaffenheit wenig vom Hydra Trail, er ist eben und verläuft weitgehend auf festem Boden. Doch nach einer halben Meile etwa fängt er an biestig zu werden: Viel Geröll liegt auf dem Weg und er nimmt zunehmend an Höhe auf. ![]() Nach etwa einer Meile pausieren wir kurz auf einer Bank um dann den restlichen Weg anzugehen. Und hier wird er nun wirklich recht steil und lässt sich durch den bröckeligen Untergrund nur erschwert erlaufen. Aber irgendwann sind wir oben und können von der kleinen Bank aus den Blick ins Tal genießen. Man kann sogar unseren Camper sehen. Die obere Atmosphäre ![]() Ein hervorragender Spot für allerlei Aufnahmen. ![]() Obwohl die Lufttemperatur nicht allzu hoch ist, brennt die Sonne auf der Haut. Zum Glück gibt es einen steten Wind, der eher angenehm als ärgerlich ist. Um 13:30Uhr starten wir den Rückweg, der von dem Geröll einmal abgesehen deutlich angenehmer zu laufen ist. Am Abzweiger angekommen sind doch etwas platt. Langsam lässt sich nicht mehr bestreiten, dass wir älter und die Kondition schlechter wird. Vor 20 Jahren hätten wir diesen Trail recht einfach empfunden und das sogar bei höheren Temperaturen. Apropos: Wir würden den Trail heute auf keinen Fall im Hochsommer machen, denn er ist geprägt von null Schatten, wirklich. Lediglich oben auf dem Gipfel gibt es einen kleinen Baum, der etwas Schatten bietet. Der Planet Walk, also der kleine Spaziergang zwischen den Felsen steht immer noch auf dem Programm aber wir beschließen die Runde etwas abzukürzen und ihn dann nach einer kurzen Pause im Camper anzugehen. Rund 1,5 Stunden benötigen wir vom Gipfel bis zum Camper, wo wir uns an eisgekühlten Getränken und einer bequemen Couch laben. Wir schreiben in unser Hiking-Buch: 10,3km, insgesamt 5 Stunden einschließlich langer Fotopausen. In den Sphären der Planeten Nach einer Stunde des Labens gehen wir dann über den Planet Walk, der noch kürzer ist als gedacht. Und dass wir ihn jetzt ohne Rucksäcke und in Crocs gehen stellt kein Problem da. ![]() Ich denke, nach 20 Minuten sind wir wieder zurück am Camper. Nichts desto trotz ist dieser kleine Walk zu empfehlen. Tatsächlich geht man und teileweise klettert man etwas zwischen den riesigen Felsen durch. Ein Eldorado für die Augen und die Kameras. Zurück am Camper schließen wir den Abend dann mit dem Essen ab. Heute gibt es Würstchen (Italian Sausage), die wir vor paar Jahren mal kennengelernt haben und die angenehm scharf sind. Dazu gibt es riesige Champion-Köpfe, die Anita gefüllt hat und die üblichen Beilagen. Gekocht wird im Bus, gegessen draußen. |
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09.04.2025: City of Rocks State Park - Grand Canyon Nach dem heute mit 440 Meilen die längste unserer Strecken vor uns liegt, hatten wir ursprünglich geplant, bereits um 6:00 Uhr zu starten. Gestern haben wir dann vernehmen müssen, dass die Besucher hier über Nacht eingeschlossen werden und der Campground erst um 7 Uhr am Morgen wieder aufschließt. Morgensphäre Dafür erleben wir den Sonnenaufgang noch auf der Campsite und nicht nirgendwo auf der Straße. ![]() Also geht es erst um 7:00 Uhr los und diesmal gibt es außer Tanken und Restrooms keine Pause. Wieder ist es Anita, die die ganze Strecke fährt. Chapeau! Meine Angebote, sie abzulösen verursachen eher Verlustängste bei ihr (ein kleiner Scherz). Aber Anita fährt im Gegensatz zu daheim, hier in den Staaten sehr gerne und ich genieße es, die lange Fahrt mit Fotos, Filmen, Fransen und Getränkeservice zu verbringen. Zur Indigenen Bevölkerung Der Weg führt uns an Holbrooks vorbei, wo es immer noch ein Motel gibt, dessen Zimmer Tipis sind. ![]() Na, ja, nicht wirklich, innen drin sind ganz normale Motelzimmer. Woher wir das wissen? Vor vielen Jahren fuhren wir hier am Ende eines Urlaubs vorbei und uns was beim Anblick sofort klar, hier müssen wir mal hin. Und das haben wir dann am Anfang des nächsten Urlaubs getan. Grenzüberschreitung Beim Grenzübergang zu Arizona bekommen wir die ausgeliehene Stunde wieder zurück und so erreichen wir das berühmte und oft fotografierte Eingangsschild zum Grand Canyon gegen 15 Uhr, also etwa 9 Stunden Fahrt. ![]() Ursprünglich hatte Anita unsere ganze Reiseroute anders rum geplant, dann hätten wir diese langen Fahrten am Anfang des Urlaubs gehabt. Das wäre sicherlich angenehmer gewesen aber dann viel uns ein, zwei Wochen später an den Grand Canyon zu kommen erhöht die Chance auf etwas wärmeres Wetter und diese Taktik geht auf. 24 Grad und nicht einen Hauch einer Wolke erwarten uns. Wir checken ein und entdecken einen Tisch, so ein Art Tauschregal. Hier kann man Equipment, das man nicht mehr braucht, hinstellen, und anderes, was man verwenden kann, entnehmen. Tauschregal Neben Schuhen, zwei Schlafsäcken steht sogar ein Fahrrad hier. Wir nehmen ein Campingstuhl mit, den meiner wird trotz meiner Reparatur sicherlich nicht mehr lange halten. Ab hier übernehme ich nun das Steuer für die nächste halbe Meile, weil mir Rangieren ja Spaß macht und ich sehen möchte, ob Anita nicht nur gut Fahren sondern auch Einweisen kann. Mather Campground Der Mather - Campground ist groß aber sehr eng angelegt und so muss ich genau schauen, ob nicht ein Baum oder paar Äste unseren Wagen kürzen wollen. Wir erreichen dann Site 172, und sie ist eine von fünf Campsites, die überhaupt unsere Fahrzeuglänge aufnehmen. Anita hatte bei der Buchung Glück, einen dieser begehrten Sites zu ergattern. Die Alternative wäre Trailer-Village gewesen, ein großer Platz in unmittelbarer Nähe, auf dem es jedoch auch Strom gibt. Einmal haben wir dort notgedrungen gestanden und es ist ja bekannt, dass diese Art der Campens überhaupt nicht nach unserem Geschmack ist. Hier, wo wir jetzt stehen, mitten im Wald, ist es idyllischer und macht Spaß, draußen zu grillen und zu essen. Nebeneffekt: Man kann auch Geld sparen. Denn ein Stellplatz auf dem Mather Campground kostet lediglich $18 auf Trailer Village hingegen über $80. Anitas Befürchtung, man könne uns evtl. vom Platz jagen, entpuppt sich zum Glück als überflüssig. Eigentlich sind die längsten Site-Größen für Fahrzeuge bis 30 Feet. Wenn man in den USA einen Camper Class A bucht, weiß man nicht, was man erhält. Der Camper im letzten Jahr hatte 30 Feet, der jetzige ist 32 Feet lang, es gibt aber auch ein Modell mit 34Feet. Aber auch der hätte genügend Platz gehabt, denn die Site ist größer als gedacht. Essen gehen statt Essen machen Nachdem wir den Camper aufgebockt und die Slider rausgefahren haben, drehen wir noch eine Runde und fahren mit dem Shuttle zur Bright Angel Lodge um dort essen zu gehen. Kennengelernt haben wir es vor Jahren, als unser übliches Canyon Café wegen Umbau geschlossen hatte und sich dieses Restaurant als Alternative anbot. Bis dahin trauten wir uns nie, dort hinzugehen, weil es sah so gediegen aus. Aber das ist es gar nicht, es ist nett und vor allem gibt es dort "meinen" Bluecheese-Burger. Linus von den Peanuts sagte einmal zu Charlie Brown: "Es gibt nichts Schlimmeres auf der Welt, als wenn man seinen Magen auf ein Erdnussbutter-Brot eingestellt hat und dann gibt es keine Erdnussbutter." Ich zitiere nun Linus und tausche lediglich Erdnussbutter gegen Bluecheese-Burger aus. Eine Schande. Da wir mit unserer Ernährung aber insgesamt doch recht flexibel sind, finden wir natürlich eine Alternative. Anita entcheidet sich für einen BBQ Pulled Pork Sandwich* und ich nehme einen Double Cheese Burger mit Bacon. *Weshalb es sich Sandwich nennt obwohl es auch Burger ist, verstehen wir nicht so ganz Die Portionen stillen den Hunger ganz klar, sind sogar ziemlich mächtig aber vorsichtig ausgedrückt: Wegen dieser Gerichte werden wir nicht mehr hier einkehren. Sie stehen ein gutes Stück hinter den Erwartungen. Zumal unser Essen einschl. ein Glas Wein und Tax und Tip über $70 kostet. Der Preis wäre in Ordnung, wenn wir rausgehen könnten mit dem Gefühl, dass das jetzt richtig toll war. Neben einigen Fotos am Rim geht es dann wieder zurück mit dem Shuttle auf unsere nette Campsite. Und ja, wieder ist ein toller Tag vorbei und wir sind ganz glücklich mit dem Wetter. Denn der Himmel zeigt auch jetzt noch keine Wolke, die Luft ist außergewöhnlich klar und so soll es wohl auch morgen wieder werden. Wir haben den Grand Canyon ja schon bei unterschiedlichstem Wetter erlebt aber so schön war es bisher selten. Und nicht zu vergessen: Um 22 Uhr telefonieren wir nach Deutschland, denn da wartet ein liebes Geburtstagskind. "Happy Birthday, Heike" |
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10.04.2025: Grand Canyon - Fotoshooting Was steht heute auf dem Programm? Natürlich Fotografieren, und das auf eine etwas andere Art. Nicht in 3D, nicht einfach so "ganz normal" sondern eben anders. Aber dazu später. Sag beim Abschied leise servus... Auf dem Weg zur Bushaltestelle kommen wir an dem besagten Tauschregal an und Anita nimmt tränenreich Abschied von ihren heiß geliebten Wanderschuhen. Obwohl die Schuhe schon so manchen Hike vollbracht und sogar tief unten im Canyon waren, sind die Sohlen noch in einem sehr guten Zustand. Und weshalb dann diese Trennung? Da ihr die Schuhe nicht mehr passten hat sie schon im Vorjahr neue gekauft, die aber nicht an ihre alten Meindls ran reichen. Und gestern hat sie die Schuhe noch einmal anprobieren wollen und da war klar, mit denen geht nichts mehr. Und jetzt nimmt sie also Abschied. ![]() Der Bus kommt. Insgesamt weht ein starker Wind bzw. Ton in den Bussen, das ist uns schon gestern aufgefallen. Anpfiff über Anpfiff Neu für uns ist, dass man in den Shuttles hier nur noch in der vorderen Tür einsteigen darf. Wer es trotz der Hinweisschilder dennoch an der hinteren Tür versucht: Anpfiff! Wer nicht gebrechlich ist und sich einfach auf die vorderen für die gehbehinderten Menschen einen Platz nimmt: Anpfiff! Wer beim Einsteigen vorne zu schnell ist bevor alle Aussteigenden durch die hintere Tür raus sind: Anpfiff! Wer nach dem Einstieg nicht weitgenug nach hinten durchgeht: Anpfiff! Keine Frage: Alle Anpfiffe mögen ihre Berechtigung haben, aber der Ton hat sich hier in drei Bussen, mit denen wir insgesamt gefahren sind, verschärft. Neu Am Visitor Center steigen wir aus, Anita holt ihren obligatorischen Stempel ab und dann staunen und wundern wir uns. Vor dem Visitor Center findet eine kleine Veranstaltung statt: Ein geschmücktes Mitglied einer indigenen Gruppe, die man früher einfach Indianer oder Natives nannte, animiert Besucher, ihn bei seinem Tanz zu unterstützen. Alle stellen sich im Kreis, bilden eine Menschenkette, die immer wieder aneinander vorbeizieht und sich dabei immer wieder Face to Face begegnet. Dabei steht dieses Face to Face für Brüderlichkeit, Gemeinsamkeit, Wir-Gefühl. Wir sind richtig begeistert und wir fotografieren. Und das ist der Grund, weshalb wir so erstraunt sind. Am Grand Canyon hat es früher auch schon vereinzelte Tänze dieser Gruppe gegeben, dabei war das Fotografieren aber absolut verboten. Ich weiß das genau, weil ich unwissend Fotos gemacht habe und da gab es...einen Anpfiff! Der zweite Punkt, der uns überrascht. Vor dem Visitor Center gibt es mehrere Stände, an denen die Natives Schmuck verkaufen. Das gab es zwar schon immer, aber nie im National Park und schon gar nicht hier vor dem Visitor Center. Wir haben keine Idee, warum diese Dinge, über die wir uns sehr freuen, nunmehr erlaubt sind. Das Fotoshooting kann beginnen Wir gehen vom Visitor Center zum Mather Point, einem der beliebtesten Aussichtspunkte. Es ist recht emsig hier aber kein Vergleich zu dem, was wir an anderen Besuchen erlebt haben. Unser Foto-Shooting geht von diesem ersten Aussichtspunkt bis hin zur Bright Angel Lodge. Das sind noch nicht mal fünf Kilometer und wir brauchen mehrere Stunden. Weshalb? Wegen des Fotografierens, mit dem ich leider für sehr viel Aufsehen sorge. ![]() Mit einem 3m langen Stativ schwenke ich eine 360Grad-Kamera über das Gelände und erhoffe mit dabei Aufnahmen, als wären sie mit einer Drohne gemacht. Zwangsläufig kommen wir mit einigen Interessierten ins Gespräch, offensichtlich ist diese Art der Fotografie hier noch nicht in der Fläche angekommen. Aber wir können auch normal. ![]() Immer wieder gelangen wir an Spots, die uns herrliche Blicke in unsere Vergangenheit geben, nämlich dort, wo wir vor vielen Jahren schon mal waren: Das 1,5Miles Resthouse, 3Miles Resthouse, Havasupai Gardends (ehemals Indian Garden), Plateau Point, Phantom Ranch, Colorado. ![]() Bright Angel Trail Erinnerungen werden wach, nur allzu gut können wir uns an die Blasen an den Füßen, Tränen in den Augen erinnern und an die regelmäßigen Schwure, diese Tour nie wieder zu machen und -kaum oben wieder angekommen- sofort neu geplant zu haben. Bei der Bright Angel Lodge ankommend reihen wir uns in die Schlange derjenigen, die in dem kleinen Laden unbedingt was Kaltes zu trinken haben wollen. Dabei beobachten wir das rege Treiben hier. Und natürlich sehen wir wieder auch die, die trotz aller Hinweisschilder doch die Squirls anlocken. Sie sehen ja so niedlich aus, sind kaum noch scheu aber können, wenn sie zubeißen, eine ernste Gefahr werden. In einem der Busse sehen wir ein Plakat mit einem Squirl drauf und der Überschrift: Unser gefährlichstes Tier im Park. Besuche Mit dem Bus geht es zurück, wobei wir bis zum Market Place fahren, dort durch den Giftshop und Market schlendern, uns noch einmal das umgebaute Café ansehen, wo wir so manchen Kaffee oder Abendessen zu uns genommen haben. Und dann geht es zu Fuß zur Campsite. Anitas Schuhe stehen erwartungsgemäß nicht mehr im Tauschregal. Heut wird wieder gegrillt (Hamburger) und endlich ein ordentliches Lagerfeuer entzündet. ![]() Besuche willkommen Dabei sprechen uns andere Camper an und wie sich nach paar Sätzen herausstellt: Es sind Deutsche. Sie sind mehrere Tage hier, haben aber keine durchgehende Campsite mehr bekommen und erkundigen sich nun, wann wir abreisen. Dadurch können sie morgen direkt die Campsite wechseln ohne erst rausfahren zu müssen. Und wir bekommen noch mehr unerwarteten Besuch. zwei Elks grasen nur vier oder fünf Meter von unserem Feuer entfernt und lassen sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. ![]() Und bald schon geht wieder ein Abend und der letzte am Grand Canyon zu Ende. |
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11.04.2025: Grand Canyon - Valley of Fire | |
Nachdem wir den Campnachbarn ja gestern berichtet haben, dass wir
ca. 8:00 Uhr die Campsite verlassen werden, tun wir dies natürlich
auch. Aber es ist schon 8:06Uhr ;-) Der Weg Es liegen heute 300 Meilen vor uns und ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, sie werden bestimmt abwechslungsreich und nicht nur langweilig. Denn wir haben uns für eine ca. 50 Meilen längere Strecke entschlossen, die uns ein Stück über die alte Route 66 führen wird und ja, natürlich über und durch Seligman. Ich jonn su unwahrscheinlich jähn met dir enn der Fresöhr-Salon Und ja, natürlich stoppen wir in Seligman und gehen in den mittlerweile wohl schon fast weltberühmten Barber-Shop von Angel und Vilma Delgadillo. Straße und Laden sind knüppeldick voll von Touristen. Fürchterlich (Sarkasmus!). Schließlich gehören wir dazu. Wir schlendern durch den Laden und schauen uns um, nutzen die Restrooms, die es erst seit ein paar Jahren gibt und deren Einbau zu Lasten unseres Fotos geht, das wir Angel einmal mitgebracht haben. ![]() ![]() Bilder sind von 2005-01 Viele Jahre stand es auf dem Tisch und später zierte es dann die Wand, wo jetzt die Toiletten sind. "Ist doch echt Sch....e" ;-) Ich traue mich sogar, mich für ein Foto auf den alten Friseurstuhl zu setzen, weil das fast alle tun. ![]() Der war über viele Jahre aktiv, denn Angels Haupteinnahmequelle ist seit vielen Jahren sein Souvenirladen, dennoch hat er bis vor zwei oder drei Jahre auch tatsächlich noch Haare geschnitten. Wir sind fast durch als uns ein Mitarbeiter anspricht und uns versichert, dass er sich freut, dass wir hier sind und wir uns gerne an ihn wenden können, falls wir Fragen haben. Und als wir ihm danken und sagen, dass wir diesen Laden schon seit ungefähr dreißig Jahren kennen, wird er neugierig und stellt sich uns als den Schwiegersohn von Angel vor. Und er war auch schon in Deutschland und kann ein paar Worte Deutsch. Wir erzählen ihm, dass wir Angel schon sehr lange kennen und ihm auch schon mal ein "Route 66-Eau de Toilette" mitgebracht haben. (Gibt es eigentlich diese Marke noch?) ![]() Und als wir ihm erzählen, dass wir Angel mal ein Bild eines McDonald's in Hannover mitgebracht haben, auf dem er und seine Frau als Wandposter zu sehen ist, ist er aus dem Häuschen. Denn er kennt dieses Bild sehr gut und ist sichtlich erfreut, uns kennen zu lernen. Sofort holt er seine Frau und berichtet, wer wir sind und auch sie scheint sehr erfreut zu sein. Anita and Hartmuth going Instagram Und dann geht es los: Er und seine Frau erstellen einen regelmäßigen Newsletter und postet interessante Geschichten per Instagram. Seine Bitte, ob er von uns ein Foto auf dem Friseurstuhl (schon wieder auf den Stuhl) machen darf sowie unsere Geschichte posten, stimmen wir gerne zu. Dafür halten wir ein Schild auf dem auf den 100. Geburtstag von Angel im kommenden Jahr hingewiesen wird. Das übergibt er uns anschließend auch noch als Geschenk. Und ja, neben dem digitalen Weihnachtsgruß, den alle bekommen, die sich eintragen, werden wir wohl zukünftig auch eine echte Karte erhalten. Wir sind alle sehr aufgekratzt und sind froh, heute wieder diese Strecke gewählt zu haben. Get your kicks at Hackberry Wir nehmen wieder Fahrt auf um etwa 60 Meilen später wieder einmal in Hackberry an der altenTankstelle anzuhalten. ![]() Wir kennen sie seit Jahren, haben vermutlich schon jedes Detail analog oder digital fotografiert auf unseren Festplatten und dennoch juckt mich jedes Mal wieder der linke (Auslöser-)Zeigefinger. Und der heutige Halt erweist sich als besonders schön, denn heute wird mit einigen Country-Songs an den schönen alten Westen erinnert und natürlich unter anderem mit "Get your kicks on Route 66". ![]() Viele Zuhörer hat er nicht, weil momentan nur zwei Fahrzeuge angehalten haben aber wir wissen, das kann sich von eine auf die andere Minute ändern. Im Laden kaufen wir von der Musik angetan noch ein Blechschild der Route 66. Keine Ahnung, was wir damit machen und wo wir es aufhängen werden, aber es muss einfach sein. Ach ja, die Toiletten haben sich verändert. Waren sie vorher mit den wildesten gutproportionierten und eher freizügig angezogenen Damen dekoriert so wurde hier fleißig reduziert. Also nicht die Kleidung, sondern die Poster. Feuer Gegen 15;00 Uhr in etwa erreichen wir den Campground im Valley of Fire und beziehen unsere elektrifizierte Campsite Nr. 35. Die für die USA geeignete SIM-Karte im Handy funktioniert hier nicht. Aber es gibt ja ein Hotspot, wo man Traffic kaufen kann. Aber die Reichweite ist so, dass ich zwar mit dem Laptop Netz habe, die Smartphones wollen jedoch, dass man nah an den Sender, also zu den Duschen und Toiletten geht. Die sanitäre Anlage für den Bereich der elektrifizierten Campsites funktionieren nicht, die Wasserleitungen sind defekt. Dabei ist das der Bereich, der erst vor wenigen Jahren gebaut wurde. Die Anlage im anderen Teil des Campgrounds funktionieren, die Wassermenge der Duschen ist jedoch so gering, dass man das Shampoo kaum auswaschen kann. Das wissen wir jetzt auch schon von dem unter der Dusche stehendem laut fluchendem Mädel. Es ist ziemlich heiß und die Sonne brennt und auf der Fahrt hatten wir bis zu 95 Grad Fahrenheit. Das sind 35 Grad Celsius. Woher wir das wissen? Lehrstunde Achtung Lehrstunde Hier die Formel zur Umrechnung von Fahrenheit in Celsius: 95° Fahrenheit = (95°F - 32) x 5 / 9 = 35°C Ende der Lehrstunde gegen Abend ziehen dann doch erste Wolken auf. Meist sind wir ja bei den Temperaturen froh über diese Schattenspender, doch jetzt vermasseln sie mir die nächtlichen Sternen-Aufnahmen, die ich geplant hatte. Und bevor sich nun die Wolken komplett über uns legen meinen es Sonne und Mond noch mal richtig gut mit uns. ![]() 12.04.2025: Valley of Fire (Hike and Bike) Die gestrigen Wolken haben sich nicht verzogen. Gegen 9:00Uhr machen wir dann unsere Räder parat und radeln über den Campground bis hin zum Beginn der Scenic Loop. Radeln und Keuchen Unterwegs halten wir kurz amArch Rock und sind erstaunt über paar Mädels, die dort mit den attraktiven roten Felsen im Hintergrund ein kleines Shooting machen. ![]() Und dann fällt uns auf, dass ein reger Betrieb herrscht, was sicherlich dem Wochenende geschuldet ist. Wir keuchen ganz schön als wir am Beginn der Scenic Loop ankommen und ärgern uns, dass uns diese recht eben erscheinende asphaltierte Straße so zu schaffen macht. Unsere Kondition ist eben sehr schlecht. Zu Fuß und keine Lust Wir gehen ein Stück zu Fuß und merken beide, dass wir etwas platt sind und beide eigentlich gar keine große Lust haben auf diese Loop, die wir schon oft gegangen und gefahren sind. Und ich denke, dass ich jeden attraktiven Stein bereits digital erfasst habe. Also kehren wir zu unseren Rädern zurück, setzen uns gemütlich auf eine noch frei Campsite, trinken viel frisches aber leider nicht wirklich kaltes Wasser und radeln dann zurück. Und jetzt merken wir, weshalb wir auf der Hinfahrt so gekeucht haben: Die Straße hat eine ziemliche Neigung, die auf dem Hinweg gar nicht so erkennbar war und jetzt sausen wir ziemlich flott ohne überhaupt zu treten runter zu unserem Campground. Entgegen früher fahre ich jedoch durchaus besonnener und bremse immer wieder ab. Man hat ja da so seine Erfahrung machen müssen. Zurück auf der Campsite machen wir noch ein paar nette Aufnahmen fürs Album, wie man früher gerne sagte und dann beginnen wir auch schon damit, etwas vorzuräumen. Denn morgen geht es ja nach Las Vegas. Aber noch einmal wollen wir draußen essen. Das Grillen "Out of the RV" haben wir wegen des aufkommenden Windes schon nach drinnen verlegt aber gegessen wird draußen. So der Plan. Doch auf die Sekunde genau nachdem wir schon alles rausgetragen haben und gerad mit dem Essen beginnen wollten, wird der Wind so stark, dass wir befürchten, uns haut es die Würstchen vom Teller. Also, alles wieder reintragen. Dafür entschuldigt sich das Wetter mit einem schönen Vollmond, langsam wegwehenden Wolken und einem atemberaubenden Sonnenuntergang. ![]() Aber zum Mond können sie Ich muss noch was zum gestrigen Tag ergänzen. Unerwartet früh signalisierte uns das Kontrollpanel, dass der Frischwasser-Tank nur noch zu einem Drittel gefüllt ist und viel schlimmer, dass der Blackwater-Tank (der Tank mit dem Schmutzwasser aus der Toilette) voll ist. Wir können uns das aufgrund unseres "Toiletten-Verhaltens" überhaupt nicht erklären. Wir spekulieren ganz wild, ob vielleicht die undichte Frischwasser-Leitung Wasser in den Black Water -Tank spült. Eigentlich undenkbar. Auf mein Drängen hin fahren wir dann zur Dumpstation, entleeren Grey- und Blackwater und füllen Frischwasser auf. Resultat: Wir stehen auf unserer Campsite mit leeren Tanks und das Display des Blackwater-Tanks warnt mit einem zu zwei Dritteln gefüllten Stand. Wirklich, wir haben in den Jahren noch kein Wohnmobil gehabt, das wirklich verlässliche Daten zu den Wasserständen generiert. Aber zum Mond sind sie schon damals gekommen. |
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13.04.2025: Valley Of Fire - Las Vegas (KOA-Campground) | |
Aus ist es für uns mit der Natur mit einer letzten Tasse Kaffee am
Morgen.![]() Um 9:00 Uhr geht es los nach Las Vegas. ![]() Von einem kleinen Tankstopp und einen kurzen Walmart-Besuch abgesehen geht es direkt zum Storage. Räumen Hier laden wir schon mal die Dinge aus, die wir gestern vorgeräumt haben und von denen wir wissen, dass wir sie entweder erst bei der Weiterfahrt nach Los Angeles benötigen oder eben gar nicht mehr. Habe das schon mehrmals erwähnt und es mag für viele nicht nachvollziehbar sein, aber es erfordert wirklich eine akribische Logistik alles auf den richtigen Haufen zu räumen. Aber es gelingt, zumindest nach unserer jetzigen Einschätzung. Clevere Idee...im Grunde Bei Walmart kam mir übrigens die richtige Idee, damit wir das gekaufte Datenvolumen noch richtig nutzen können und haben einen kompatiblen Hot-Spot gekauft. Ein kleines Gerät, dass die Daten von AT&T auf verschiedene Geräte weiter leitet. Spoiler: Es gelingt mir nicht und zurückgeben ist schwer. Für das nächste Jahr lerne ich! Camper Side by Side Der KOA-Campground gehört ja zu der Kategorie Campsites, die wir eigentlich nicht mögen: Wagen neben Wagen, keinerlei Natur (okay, ist auch schwer so zentral in Vegas) und der Boden natürlich betoniert. Aber er ist grundsätzlich und insbesondere für uns aufgrund der Infrastruktur so praktisch. Zumal Anita es beim Buchen gut mit uns gemeint hat und eine Site am Ende einer Reihe gebucht hat, sogar mit einer "Picknick-Area"! Anita und ich gehen kurz an den recht kleinen Pool, der diesmal zu unserer Freude und Überraschung fast leer ist. Für ein paar Minuten haben wir Pool und sämtliche Liegen sogar für uns allein. ![]() Währenddessen laufen in der Laundry erst vier Waschmaschinen und anschließend vier Trockner parallel um die Wette. Längst vorbei die Zeiten, in denen wir an den letzten Tagen mehrere Stunden im Waschsalon verbringen mussten. Es gibt genügend Maschinen und der Pool ist in unmittelbarer Nähe. Wieder Räumen Hiernach wird im Camper "Reste-Essen" veranstaltet und dann wird der Rest für den morgigen Storage vorbereitet. Um das Thema nochmal aufzugreifen ein Beispiel hierfür:. Wir werden morgen die restlichen Getränke und Essenssachen für die Weiterfahrt sowie all unsere Sachen, die wir morgen im Hotel brauchen kurz zwischenlagern. Also am Storage ausladen, dann den Camper wegbringen, das neue Auto holen und die benötigten Sachen wieder einladen. Somit haben wir keinerlei Gepäck, wenn wir den Camper abgeben. Immer zum Erstaunen derjenigen, die uns bei der Abgabe beobachten. Wie gesagt, es bedarf einer ausgeklügelten Organisation. An der Stelle vielen Dank an Anita, die das hervorragend im Blick hat und mir auch immer Anweisungen gibt, wo was wann hin soll. Apropos "Wohin". Wir verstauen annähernd alles in die Staufächer unter dem Wagen, damit wird es morgen wie geschmiert laufen. Aufhübschen Letztlich wird der Camper noch geputzt, damit wir ihn morgen ordentlich übergeben können. Nebenher: Wir glauben von uns behaupten zu können, dass wir die Wohnmobile immer sauberer abgeben als wir sie übernommen haben. Und so endet der letzte Abend im liebgewonnenen Camper so, wie alle Tage zuvor: Vorne in der Lounge. Statt auf das Wasser oder in die weite Landschaft sehen wir heute halt nur bis zum Nachbarn. Ist aber auch interessant. ![]() |
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14.04.2025: Las Vegas - Like "The Hangover" | |
Es läuft alles wie geplant. Ein letztes Durchwischen durch unseren
Camper, dann beim Storage Ausladen bis auf eine kleine Tasche und
weiter zum Vermieter. ![]() Sag beim Abschied leise "Servus" Aufgrund des langen Wartens bei der Übernahme hat man uns großzügigerweise ja eine spätere Rückgabe angeboten, die wir aber nicht brauchen. Wir haben die Zeit im Griff. Entgegen unserer sonstigen Art und Weise sind wir heute nicht die ersten, die den Camper zurückgeben und so dauert es doch eine Weile, bis wir drankommen. Aber alles im grünen Bereich. Wir berichten von dem Wasserschaden aber es scheint fast so, als sei ihnen das bewusst. Lediglich drei Stunden hatten wir den Generator im Betrieb. Uns wird bestätigt, dass der Wagen nach rund 2100 Meilen in einem ordentlichen Zustand zurückgegeben wird. Das Tauschregal befüllen wir auch wieder mit einigen Dingen und rufen dann einen Uber, der uns bereits in fünf Minuten abholt und zum Autovermieter bringt, dem Car Rental Station. Selten so einen muffigen Fahrer erlebt. Er redet kein einziges Wort. Auf zu neuen Ufern Die Übernahme des Fahrzeugs erfolgt ebenfalls sehr zügig. Auf dem großen Display erkennen wir, wo unser Wagen bei Hertz steht. Wir haben eine Gold-Mitgliedschaft, wobei das nichts anderes ist, als dass die Daten bei Hertz hinterlegt sind und wir dadurch uns nicht an den Schalter begeben müssen. ![]() Beim Reinsitzen in das Fahrzeug kommen wir uns vor wie in der Disco. Überall flammen die Displays auf und wir hoffen nur, dass wir mit soviel Technik zurechtkommen aber das scheint zu klappen. Denny´s Unser erster Weg führt zum Dennys, das ausgelassene Frühstück nachzuholen. Nachdem das Frühstück beim Dennys zu Beginn des Urlaubs viel zu mächtig war gehen wir es jetzt vorsichtiger an und entscheiden uns für jeweils für einen Vorspeisen-Sampler, bestehend aus Buffalo-Chicken, Mozzarella Sticks, Fritten und Zwiebelringen. Die Bedienung fragt mich, ob den die Chicken als Buffalo wirklich in Ordnung sind, weil sie ja recht scharf sind. Als ich im entgegne, dass ich das auf jeden Fall so möchte, scheint er richtig beglückt zu sein. Wir haben uns als Kenner der Buffalo Chicken geoutet. Das Essen ist sehr mächtig aber richtig lecker. To Go? Und der Server ist besonders freundlich, schenkt Getränke nach und -das ist ein Novum für uns- fragt doch tatsächlich, ob wir denn noch Getränke für unterwegs mitnehmen möchten. Wir sind wirklich überrascht, denn das sind wir noch nie gefragt worden. Wieder Storage Der nächste Stopp ist wieder am Storage und siehe da, alles was wir für heute und morgen brauchen passt ins Auto. Der Cabrioherstreller haben sich in den letzten 30 Jahren wirklich entwickelt, denn früher war der Kofferraum von Cabrios meist eher ein Taschenraum. Auf zu neuen Ufern 2 Nun geht es zum Hotel. Nicht einfach, den Weg zu finden. Sind wir denn etwa nicht im Platinum? Nein, wir haben uns diesmal für das Vdara entschieden, das ein Teil des City-Centers ist, das vor einigen Jahren gebaut wurde und aufgrund der vielen hochragenden Häuser sehr viel Schatten auf den Strip wirft. Aufgrund einer Baustelle quälen wir uns langsam zum Hotel und sogleich werden wir vor dem Vdara gefragt, ob wir Valet-Parking wünschen. Das kostet $40 pro Tag und eigentlich soll es ja in unserem Preis mit drin sein. Wir sind froh, überhaupt den Eingang gefunden zu haben, dass Anita sagt: "Lass es uns einfach machen." Invited Guests In der Lobby dürfen wir die "Invited Guest Line" nutzen. Während sich neben uns eine ziemlich lange Check-In Schlange gebildet hat, ist bei uns lediglich eine Person vor uns. Wir werden freundlichst empfangen und bedient und darauf hingewiesen, dass das Valet-Parking bei uns inkludiert ist. Kurz darauf befinden wir uns schon im Aufzug auf dem Weg nach oben in die 56. Etage, die Oberste vom Vdara und wohl einer der höchsten von Las Vegas. Schweben in neuen Sphären Wir öffnen die Tür und beide erinnern wir uns an die Szene aus dem Film "The Hangover", als Phil, Alan, Stu und Doug in die Suite des Caesars Palace eintreten, sich die Vorhänge automatisch öffnen und einen Blick auf Las Vegas gewähren. ![]() Uns bleibt die Sprache weg. Hatten wir vor einer Viertel Stunde aufgrund des komplizierten und langen Anfahrtsweges gesagt, dass wir das nächste Mal wieder im Platinum sind, hat sich die Meinung in knapp 30 Sekunden (so lange dauert es, bis die Vorhänge hochgefahren sind) geändert. Ein Blick in das Schlafzimmer und uns wird klar, die Vorhänge bleiben die ganze Nacht auf; in der Höhe kann sowieso niemand zu uns rein schauen. ![]() Und jetzt haben wir einen ungetrübten Blick, auf das, was uns morgen erwarten wird. ![]() Aber dazu später, jetzt zunächst eine Erklärung: Haben wir im Lotto gewonnen? Nein. Ursprünglich war geplant, wieder im Platinum zu nächtigen aber unsere typische Princes-Suite war deutlich teurer als sonst, so dass wir beschlossen haben, eine preiswertere Alternative zu suchen. Dann stießen wir auf das Vdara, das zwar nicht billiger ist, aber ein Traum sein soll und das bestätigt sich ja gerade. Wir sind aber nicht im Vdara-Hotel eingebucht sondern bei einem privaten Vermieter, dem diese Suite gehört. Daher haben wir das Privileg, in der obersten Etage zu wohnen, einen eigenen Pool nur für die Besitzer oder deren Mieter nutzen zu dürfen, kein Valet-Parking bezahlen zu müssen und letztlich auch die "Invited-Guest-Line" zu benutzen. Keine Minute versäumen Wir sind froh über unsere Entscheidung hierfür und das Nachmittag- und Abendprogramm steht für uns beide fest: Ein kurzer Rundgang über dem Strip mit dem erstmaligen Besuch von CVS (das entspricht etwa unserem Rossmann oder dm, aber wesentlich größer) und dem Genießen der Wasserspiele vor dem Bellagio. Jetzt werde ich kurz überheblich: Das könnten wir uns eigentlich schenken, denn von unseren Zimmern aus können wir das Spektakel von oben betrachten. Dieser Hinweis befindet sich übrigens auch in der Beschreibung der Suite. Und dann drehen wir unsere Sessel um 180Grad und sitzen hier bis Mitternacht und genießen diesen Ausblick. ![]() Es ist fast schon eine Reizüberflutung, denn überall blinkt es, immer wieder erkennen wir im Lichtermeer das eine oder andere Bemerkenswerte, beobachten die immer wiederkehrenden Hubschrauber-Formationen, die gefühlt ganz dicht über uns hinwegfliegen und denken nur: Alles richtig gemacht. ![]() Zu sehen: Der Highroller (wohl immer noch das höchste Riesenrad weltweit) und Sphere (größte kugelförmige Gebäude weltweit) Und so voller Eindrücke geh es dann auch ins Bett mit dem gleichen Ausblick, jetzt nur liegend. |
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15.04.2025: Las Vegas, auf zu neuen Sphären | |
Wenn man erst spät abends ins Bett geht, darf man sich nicht
wundern, wenn man morgens Schwierigkeiten hat, früh aufzustehen. Wir
entziehen uns der Problematik eine gewisse Zeit, in dem wir erst
spät aufstehen und den Vormittag und den Mittag in ‚German's
Gemütlichkeit“ hoch oben über Las Vegas verbringen. Aber irgendwann geht es dann doch mal los, denn wir wollen zu…. Ach, was ich noch berichten wollte Was uns auffällt ist, dass wir den Eindruck haben, dass in Vegas mittlerweile aggressiver gefahren wird oder sagen wir, miteinander umgegangen wird. Ist natürlich nur eine Momentaufnahme, aber… Gestern hat mich ein Autofahrer hinter mir angehupt und wild gestikuliert, weil ich entgegen seiner Meinung zu früh vor der rotwerdenden Ampel angehalten habe. Habe dann zurück gestikuliert, was er mit dem berühmten Stinkefinger beantwortet hat. Und jetzt gerade auf dem Weg erleben wir mit wenigen Minuten Abstand zwei Situationen, in welchen über den erhobenen Mittelfinger kommuniziert wird. Hoffentlich bildet sich diese Art der Unterhaltung wieder zurück. Die Sphären In den letzten drei Wochen wurden wir ja mit den unterschiedlichsten Sphären konfrontiert: Mit dem Flugzeug hoch oben in der Atmosphäre, aber noch unterhalb der Stratosphäre, die Biosphären in der Natur, manchmal auch ganz leichte „atmosphärische Störungen“, wenn rangiert und eingewiesen wird und man Zeichen unterschiedlich interpretiert. Und nun kommt die nächste auf uns zu: The Sphere bzw. The Sphere Experience Es ist eines der neuen oder sogar das neue Wahrzeichen von Las Vegas, ein unübersehbares Gebäude in der Nähe des Highrollers, dem wir uns mit ein paar Zeilen mehr widmen werden. ![]() Es ist das weltweit größte kugelförmige Gebäude mit einer stattlichen Breite von über 150 Metern. Um sich das besser vorstellen zu können für die Kölner: Unser Kölner Dom würde auf die Seite gekippt gut reinpassen. Die Höhe der Kuppel ist immerhin noch 112 Meter und nun nochmal für die Kölner: Das ist rund 15 Meter höher als die Besucher-Plattform des Kölner Doms. Für die Nicht-Kölner: Besucht uns in Köln, schaut euch den Dom an und ihr habt eine grobe Vorstellung von den Dimensionen. Aber was macht man denn jetzt mit einer solchen Kuppel: Nun, man veranstaltet zum Beispiel Konzerte, so wie Ende 2023 mit der Gruppe U2, die The Sphere eingeweiht hat. Die Gruppe ist aber vor dem Hintergrund dieser Kuppel wohl fast untergegangen, wie wir gelesen haben, denn der Clou sind die beiden LED- Wände innen und auf der Außenhaut. Außen werden Tag und Nacht in einer nie gekanteten Helligkeit Bilder abgespielt und alle paar Minuten sieht man einen lustigen Smiley. Deutlich spektakulärer ist wohl noch das Innere, denn dort bilden 1,2 Millionen LEDs eine gigantische und hochauflösende Bildwand. Für uns Kölner: Das sind deutlich mehr LEDs als Köln Einwohner hat. Von daher verständlich, dass U2 vor dieser Leinwand fast untergegangen sein soll. Und wenn kein Konzert stattfindet läuft mitunter mehrmals täglich der 50minütige Film „Postcard from the earth“ von Darren Aronofsky, der beispielsweise auch bei „Black Swan“ und „The Whale“ Regie geführt hat. Es soll spektakulär sein, sagt man, die Preise sind es definitiv. Mit $90 beginnend für einen einfachen Platz bis zu $250 für ein VIP-Paket, jeweils plus Tax, ist die Spannbreite doch recht groß. Wir haben uns für die VIP-Pakete entschieden. Also doch im Lotto gewonnen? Immer noch nicht aber in langer Recherche lasen wir immer wieder sinngemäß: “Wenn schon, denn schon“. Denn die Platzwahl ist mitentscheidend für dieses Erlebnis. Was das VIP-Paket alles enthält haben wir damals nur überflogen und sind nun gespannt, was uns erwartet. Und unsere Erwartungen sind groß, denn filmtechnisch haben wir schon einiges erleben dürfen: 2D, 3D, sog. 4D, 70mm 6Kanal, IMAX, div. Shows bei Disney, MGM, Universal, ja sogar die legendäre und leider einmalige Kodak Show mit über 120 Projektoren Anfang der 80er auf der Photokina zur Einführung der Disc. Ob das alles noch gesteigert werden kann bezweifeln wir fast aber die Neugierde aufgrund der Erzählungen hat gesiegt und uns zu diesem Besuch veranlasst. Um 17:15Uhr soll der Film starten, um 16:15Uhr öffnen sich die Türen….für uns, also für die VIP-Gäste und das an einem gesonderten Eingang. Also schon mal ein Privileg, das dem Paket zu danken ist. Wir müssen sogar durch eine Sicherheitskontrolle am Eingang, jedoch ist uns nicht klar, was von den Sensoren erfasst wird. Denn wir haben Handys etc. dabei und werden nicht behelligt. Beim Einlass gibt einer die vielen Mitarbeitenden uns den Tipp, wir sollten gleich in die zweite Etage gehen und uns dort alles anschauen. Und wenn die Menschenmenge später Einlass hat, empfiehlt er uns, in die untere Etage zu unserer VIP-Lounge zu fahren. Aha, noch ein Privileg. Die Konstruktion der Kugel ist ebenso futuristisch wie riesig. Immer wieder denken wir an unseren Dom, der hier zur Seite geneigt Platz finden würde. In der zweiten Ebene gehen wir durch die Größe des Raums fast verloren. Mehr als ein gutes Dutzend Besucher sind wir nicht. Was fürs Gehirn Begrüßt werden wir durch sechs in der Halle verteilte Humanuide, die uns Fragen beantworten. Okay, kritisch betrachtet können das auch Siri, Alexa, Bixby und Google. ![]() Aber die lebensgroßen Figuren schauen uns dabei auch noch ganz freundlich mit einer beeindruckenden und fast schon natürlichen Gestik ins Gesicht. Was fürs Auge Über uns sehen wir eine überdimensionale virtuelle Nymphe, die durch den Raum zu schweben scheint. Was für die Ohren Der nächste Höhepunkt bahnt sich an. Wir stehen vor einer Wand mit unzähligen Lautsprechern und plötzlich werden auf dem Boden mit Scheinwerfern vier Felder erzeugt. ![]() Es folgt eine Aufforderung, die Felder doch einmal zu wechseln. Und in welcher Sprache? Nun, je nachdem, in welchem Feld wir gerade stehen, hören wir Französisch oder Chinesisch oder Spanisch oder auch Englisch. Dem folgt eine weitere Demonstranten mit einem Musikstück und je nach Feld hören wir ein anderes Instrument dominierend. The Lounge Wir werden vom Personal angesprochen, ob wir denn jetzt nicht runter in die Lounge wollen und kurz danach öffnen sich auch die Türen und der Raum füllt sich mit Menschenmassen Auf dem Weg zur Lounge laufen wir durch dunkle Katakomben, alles ist futuristisch und nur spärlich beleuchtet. Verlaufen kann man sich nicht, denn alle paar Meter steht ein Mitarbeiter, der einem freundlich viel Spaß wünscht und uns den Weg weist. Präsente Am Eingang zur Lounge gibt es dann unsere Geschenktüte: Ein Käppi und ein Trinkbecher. Einem ersten kleinen Gruß aus der Küche, der uns sehr charmant offeriert wird, folgt dann ein kleines Fingerfood-Buffet sowie eine Bar mit einem breitgefächerten Angebot. Das alles gehört zu unserem Paket, das wir uns nicht so umfangreich vorgestellt hatten. Die Lounge ist grundsätzlich sehr ansprechend gestaltet, lediglich die fehlende Nachhaltigkeit stört kolossal und widerspricht auch dem etwas Feineren Einrichtungsstil. Alles wird in Kunststoff serviert, sogar unser Wein. Wir belassen es bei einem großzügig eigeschenkten Glas Wein, bevor wir gleich nichts mehr vom Film mitkriegen. Etwas erstaunt sind wir auch, dass hier in der VIP-Lounge so wenig los ist, denn kaum mehr als zwei Dutzend Gäste verteilen sich hier. Der Höhepunkt naht Beim Betreten des Raums, ich korrigiere, der Halle, staunen wir nicht schlecht über die Größe. Klar, wir wissen um den Vergleich mit dem Kölner Dom usw. aber wenn man dann mal die Daten plastisch vor Augen hat, ist das doch nochmal was anderes. ![]() 18.600 Sitzplätze und weitere 5.000 Stehplätze teilen sich hier in einzelne Blöcke aufgeteilt diesen Raum. Alles ist recht dunkel gehalten, lediglich vorne die Leinwand erstrahlt den Raum. Director´s Seats Unser Paket enthält die Plätze der besten Kategorie, was ja unsere Absicht war. Sie nennen sich „Director’s Seats“ , also Plätze, von wo aus der Regisseur sein Werk betrachten möchte. Wir sitzen genau in dem empfohlenen Block und hier auch exakt mittig. Ich stelle mal die steile These auf, dass es vielleicht noch paar Plätze gibt, die ähnlich gut sind, aber bestimmt nicht besser. The Sphere wird allgemein eine rege Nachfrage nachgesagt und nach eigenen Angaben sollen bereits über 2 Millionen Besucher den Film gesehen haben, aber heute scheint es höchstens zu ein Fünftel besetzt zu sein. In den äußeren Bereichen sitzt überhaupt niemand und auch in unserem Block sind kaum Plätze besetzt. Start Auf die Minute pünktlich startet der Film, zeigt in schönen Bildern und guter Auflösung und Schärfe wie zwei offensichtlich konservierte Menschen im Weltall landen und dann aufgeweckt werden sollen. Langsam befürchte ich, dass wir hier viele Dollars in den Sand gesetzt haben. Ja, der Film ist scharf und hat knackige Farben, ein sehr helles Bild aber das haben wir auch schon in anderen Projektionen für deutlich weniger Geld gesehen. Der Ton ist gut, nein, er ist beeindruckend. und so laut, dass ein Mädchen vor uns sogar kurzzeitig einen Kopfhörer aufzieht. Enttäuschend Von oben kommend hören wir aus dem Off kristallklare Stimmen aber dennoch macht sich bei uns Enttäuschung breit. Allein die Bildgröße enttäuscht schon, glaubte ich doch, sie würde deutlich mehr von der Kuppel bedecken. Wir lernen draus. Die beiden konservierten Menschen sind nun wach und ihre Erinnerungen werden dargestellt und plötzlich, so nach gefühlt 5 oder 6 Minuten, scheint die Erde auf uns zuzukommen. Im ersten Moment realisieren wir gar nicht, was jetzt passiert aber die Leinwandfläche wird immer größer, im Fachjargon „sie wird aufgezogen". Vor uns, über uns und zu beiden Seiten sehen wir plötzlich unsere Erde in schönsten Bildern: Canyonlands, Grand Canyon, wir fliegen durch den Corona-Arch, plötzlich steht ein Elefant vor uns, nein, über uns. ![]() Ein Raunen geht durch jede Sitzreihe. Unterstützt wird das Gesehene durch haptische Effekte: wir riechen an der einen oder anderen Stelle, was wir sehen, wir steigen zusammen mit all den anderen Besuchern in die Höhe und spüren die kalte Luft, die uns anweht und dahin trägt. Mehr verraten wir jetzt nicht. Ich wehre mich stets gegen die Aussage „Das muss man gesehen haben“ aber hier sage ich laut: "Das sollte man erleben" Wir wollen das jetzt abkürzen und ich bekenne einfach, noch nie eine bessere und qualitativ hochwertigere Vorführung gesehen zu haben. Sie schlägt alles Bisherige. Unsere Nacken laufen heiß, denn immer wieder schauen wir links, rechts, über uns. Und der Ton und die wackelnden Stühle tragen zu einem unvorstellbaren Erlebnis bei. Technik Rund 2 Milliarden Dollar soll dieses Spektakel gekostet haben, der viertgrößte Kran der Welt musste aus Belgien mit über 120 Lastwagen angekarrt werden, Tausende Lautsprecher sind verbaut, die meisten sogar einzeln und gesondert ansteuerbar. Kurz zur Technik: Eine 16k-Kamera war notwendig und die Projektion erfolgt in 12k. Auch wenn das Folgende für die meisten eher uninteressant sein wird, zeigt es aber die Bildauflösung: Im Abspann werden alle Teams einzeln benannt. Nach einiger Zeit ist die komplette Kuppel voll mit den Namen der Teams, um alle unterzubringen wurde eine sehr kleine Schrift gewählt aber alle sind messerscharf und hervorragend zu lesen. Noch mal? Wie aus einem Munde erzählen wir uns anschließend gegenseitig, dass wir uns vorstellen könnten, uns dies noch einmal anzusehen. Wir müssen nur schauen, ob es diese Plätze auch ohne das VIP-Paket buchen kann. Zurück führt uns der Weg wieder zu Fuß und wir landen beim Outback zum Abendessen. Nur zu gut wissen wir, dass wir im letzten Jahr fast gemästet hier raus kamen, weshalb wir es jetzt bewusst kleiner angehen wollen. Neben der Blooming Onion*, die schon gesetzt ist, gibt es nur ein paar Wings bzw. Garlic Parmesan Chicken Bites. Knapp die Hälfte packen wir in die bereitgestellten Doggy Bags, denn es immer noch zuviel. *Das ist eine frittierte Gemüsezwiebel, die in sehr ansprechender Weise geöffnet ist. Wir verdanken sie Daniel und Susanne, die uns diese Vorspeise bei unserem Treffen mal empfohlen haben. Besten Dank dafür! Trauer Weiter geht es in Richtung unseres Hotels und plötzlich wird uns bewusst, dass die Außenbeleuchtungen aller großen Hotels ausgeschaltet sind und stattdessen sieht man auf sehr vielen Displays das Bild von Elaine Wynn, die heute verstorben ist und sich zeitlebens für die Umgestaltung und Erweiterung von Las Vegas eingesetzt hat. Offensichtlich dauert die Trauerbekundung genau eine Stunde, denn von unserem riesigen Fenster sehen wir um 9:00 Uhr, wie langsam alle Hotels wieder ihre normale Beleuchtung in Betrieb nehmen. Und so endet für uns nicht nur der letzte Abend in Las Vegas sondern auch ein sehr, sehr beeindruckender Tag. |
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16.04.2025: Las Vegas - Redondo Beach (Los Angeles) | |
Kurzbericht - oder auch nicht Ich versuche mich seit Jahren schon möglichst kurz zu halten mit unseren Berichten, die ja eigentlich von der Historie her nur für uns selbst als Erinnerungsstütze gedacht waren. Dann kam Anita und meinte, man könne sie ja veröffentlichen und dann passiert das, was ich eigentlich vermeiden wollte: Ich schweife ein wenig aus. So ist heute ein reiner Fahr-Tag, der ja kurz gefasst werden könnte aber ich bin mir sicher, mir fällt wieder zu viel ein. Sorry hierfür! Also fangen wir nochmal an: Um 7 Uhr und wenigen Minuten verlassen wir mit einem letzten wehmütigen Blick auf Las Vegas und The Sphere unser Zimmer, ausgecheckt wird digital per TV und jetzt heißt es, unser Auto wieder zu bekommen. Mir geht so durch den Kopf: Wenn man jetzt unser Auto nicht findet, welches Kennzeichen können wir denn dann angeben? Das Kfz-Zeichen haben wir nicht notiert, aber es steht ja auf dem Schlüssel. Den Schlüssel haben wir aber mit abgegeben. Anita beruhigt mich, dass das Kfz-Zeichen ja auf dem Vertrag steht. Der liegt übrigens im Handschuhfach. Die Geschichte fängt an kurios zu werden. Valet Parking Uns beschäftigen nun zwei Fragen: a) Müssen wir mit den Mitarbeitern diskutieren und darauf hinweisen, dass de Preis inkludiert ist in unserer Rate? b) Wie funktioniert das jetzt? Zu b): Wir haben das Valet-Parking ja vor Jahren erstmalig in Platinum kennen gelernt und das war ganz easy, nachdem es uns ein Mitarbeiter erklärt hat. Insbesondere auch, wie das mit dem Trinkgeld funktioniert. Alles easy: Wir entdecken einen Automaten, stecken unseren Abholschein in einen Automaten, der uns den Preis von $0 bestätigt. Jetzt warten wir nur noch auf den Wagen und hoffen nur, dass es uns nicht wie ein dem Film "The Hangover" geht, bei denen die drei Hauptakteure statt ihres traumhaften Mercedes 250SE Cabrio einen Polizeiwagen erhalten. Ich schweife wieder ab. Wir erhalten den richtigen Wagen und wir geben der Mitarbeiterin einen Tip, vermutlich mehr als das andere tun (oder auch nicht?) Uns tun die MitarbeiterInnen schon leid. Es bildet sich um diese Zeit eine Warteschlange und sie machen nichts anderes, als im schnellen Schritt, teilweise rennend die Rampe hoch um dort die Wagen abzuholen. Unser erster Stopp gilt dem weltberühmten Eingangsschild zu Las Vegas. Schon wieder? Natürlich brauchen wir mal wieder ein spezielle Szene für unsere nächste Reiseshow, und zwar werden wir kasfdölafdöaöla (Cliffhanger!) Die letzten Utensilien bringen wir zum Storage und dann geht es zum Walmart. Schon wieder? Wir benötigen noch ein paar Mitbringsel, die es erfordern, möglichst bei der Hitze nicht lange im Kofferraum transportiert zu werden und deshalb kaufen wir sie erst jetzt. Liberty Sculpture Park Kurz vor Barstow biegen wir vom Highway ab und fahren Richtung Liberty Sculpture Park. Der ist uns vor drei Wochen aufgrund einer großen Skulptur auf der Hinfahrt nach Las Vegas neben dem Highway aufgefallen. Wir sind die Strecke ja nun schon häufiger gefahren und der Park ist uns noch nie ins Auge gestoßen. Wenige Minuten vom Highway entfernt erreichen wir ihn über ein kurze Staubstraße, die für unser Wohnmobil vermutlich schon ein "No" bedeutet hätte. Zumindest wäre uns das zu gefährlich gewesen. Diese kurze Staubstraße zieren beidseitig Bilder von Menschen, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen oder aber eingesetzt haben. Da sehen wir z.B. das Portrait von Selenskyj, Navalny, Dalai Lama und.... Asche auf unser Haupt: Es waren weitere Bilder und Namen dabei, die wir nicht kennen oder aber schon mal gehört haben aber ihr Wirken nicht präsent haben. Peinlich..... Es gibt eine ganze Reihe von beeindruckenden Skulpturen, die an bedrückende und schreckliche Episoden erinnern. Plötzlich werden wir erinnert an die Bilder auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989, bei dem die Aufstände in China mit Gewalt niedergeschlagen wurden. ![]() In Übergröße taucht Crazy Horse auf, der nach der erfolgreichen Schlacht am Little Bighorn ermordet wurde. ![]() Und dann werden wir mit einer weiteren Tragödie konfrontiert, die uns in keinster Weise präsent ist. Dr. Li Wenliang erkannte bereits früh das CCP-Virus (Chinese Communist Party-Virus = Covid 19) und warnte seine Kollegen bereits am 30.12.2019 über die Gefährlichkeit und Tragweite des entdeckten Virus. Seine Warnungen wurden ignoriert (oder unterdrückt?). Er selbst starb wenige Wochen später genau an diesem Virus. Ihm zu Ehren wurde in diesem Park die Skulptur CCP Virus erbaut, die aber (von wem?) niedergebrannt wurde. Diesem Anschlag zum Trotz wurde daraufhin CCP Virus 2 erschaffen. ![]() Mit Muße und der notwendigen Zeit könnte man sich hier stundenlang mit den Verbrechen Ungerechtigkeiten der Vergangenheit aber auch der Gegenwart beschäftigen. Der Park weckt Interesse, sich mit diesen dunklen Zeiten auseinanderzusetzen und sie als eindringliche Warnung zu verstehen, dass sich das niemals wiederholen darf. Aber machen wir uns nichts vor: Es passiert Tag für Tag und überall auf der Welt. Für mich ist die beeindruckrendste Skulptur ein Objekt, das keinerlei Namen und Erklärung hat und so ausdrucksstark ist. Vorausgesetzt, wir interpretieren das Objekt richtig. ![]() Aus der Ferne albern wir noch unreflektiert rum: "Ist das Kunst oder kann das weg?" Wir müssen näher ran um zu erkennen, was es wirklich ist und die Aussage über lassen wir gerne euch. Es scheint die Freiheitsstatue zu sein, die dort demontiert und sicher verpackt vor uns liegt. ![]() Recht betroffen machen wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Der Park kann kostenlos besucht werden, man stellt seinen Wagen eben irgendwo ab und geht herum. Wir sind heute fast allein hier und wir können den Abstecher nur empfehlen. Das Dixi-Klo empfehlen wir zu meiden, wenn möglich. Man hat sich zwar bemüht, diesen Gang so angenehm wie möglich zu machen und es sogar mit Papier und Softies ausgestattet aber sonst.... Fahren wir weiter. Der Rest ist nun wirklich schnell erklärt: Ankunft in "unserem" Best Western Redondo Beach Inn, das wir ja schon aus den letzten drei Jahren kennen. Nettes Geschichtchen: Anita und ich lernen ja gerade etwas Spanisch und ich sage ihr, wie sie es jetzt in Spanisch sagen müsste, dass wir eine Reservierung haben. Hola Offensichtlich hat das der Rezeptionist aufgeschnappt, begrüßt uns in Spanisch und ist dann sichtlich überrascht, dass wir Englisch sprechen. Nach dem Beziehen des Zimmers geht es wieder zu unserem Restaurant Rock & Brews. Es gehört wohl zu einer Kette und bietet typische amerikanische Küche mit ganz viel Rockmusik aus den 60ern bis 90ern. Ich werfe mal in die Runde: Doors, Fleetwood Mac, Prince.... Wir entscheiden uns für den Ultimate Burger, der zufälligerweise im Angebot ist, weil heute der BadAss Hamburger Wednesday ist. Trotz zwei Gläsern Wein ist das jetzt erstmalig eine Endrechnung, die sich mit unseren hiesigen Restaurants vergleichen lässt. Zurück im Zimmer geht es dann recht schnell ins Bett, denn das Wetter (ca. 17 Grad und völlig bewölkt) lädt uns nicht zum Spazieren ein. Erkenntnisse: 1. Es lohnt sich, mal neben den Highway zu schauen 2. Wir können auch aus einem reinen Fahrtag einen langen Bericht zaubern. |
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17.04.2025: Redondo Beach - An die Beach | |
Im letzten Jahr waren wir nach der ersten Nacht schon recht früh am
Strand und im Wasser. Aber da war es auch zwei Monate später. Heute ist es nicht nur stark bewölkt sondern auch kalt, weshalb wir erst gegen 9:00Uhr zum Frühstück gehen. Oh Schreck Den ersten Schrecken haben wir schon hinter uns, weil wir die Gutscheine für das Frühstück nicht in dem Mäppchen mit den elektronischen Türschlüsseln finden. Bis wir dann auf die Idee kommen, dass es die vielleicht nicht mehr gibt. So ist es auch. Man zeigt nun nur noch die Zimmerschlüssel. Aber heute kontrolliert niemand. Das Frühstück ist für ein amerikanisches Motel immer noch ungewöhnlich reichhaltig, es ist aber auch ein Best Western Plus und das Plus scheint den Unterschied zu machen. Gegen Mittag zieht es uns dann doch raus in Richtung Strand. Höchstens zwei Meilen und wir sind am Pazifik. Foto-Fishing Der Strand ist recht leer, also eine gute Möglichkeit mal wieder Blödsinn für die spätere Show zu machen. In der Folge bin ich ziemlich nass geworden als ich mit der Kamera nah ans Wasser wollte und mich eine Welle freudig begrüßt hat. ![]() Gut besucht ist hingegen die Promenade: Hier wird geradelt, gejoggt, spaziert... Und Ausschau gehalten, denn ab und zu sieht man die Finnen der Delfine. ![]() Wir sind ja solch intensive Strandurlauber. Daher spazieren wir nach gut einer Stunde des Rumliegens noch ein gutes Stück am Strand und an der Promenade entlang zum Auto. Irgendwie machen wir was falsch: Oben an der Straße parken der Reihe nach die Autos und in fast jedem sitzen Menschen drin und essen und schauen. Vielleicht machen wir uns verdächtig, dass wir vorhin ausgestiegen sind. Zurück im Hotel genießen wir den frühen Nachmittag und gehen gegen 16 Uhr wieder zu Rock & Brews. Happy Hour Wir essen jeweils drei Hot Chicken Slider bzw. Cheeseburger Slider. Zur Erklärung: Das sind winzig kleine Portionen, die in der Summe jedoch sehr sättigen. Zumal wir leider wieder French Fries dazu bestellt haben. Abweichend von gestern, als die Portion Fritten sehr klein waren sind sie heute riesig. Zurück im Hotel genießen wir die letzten Stunden unseres letzten Abends (in unserem letzten USA-Urlaub?) Wir kommen noch zu dem Thema, das wir ja im Untertitel (siehe HIER) haben. 18.04.2025 Redondo Beach - LAX - MUC - FRA |
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Der letzte Morgen. Gepackt ist schon, gemütlich geht es zum
Frühstück und dann ins Auto. Rund 10 Meilen fahren wir um bei Hertz
unseren Wagen abzugeben. Mittlerweile -das haben wir neulich bei der Übergabe des SUV erstmalig erlebt - braucht man gar nicht mehr warten, bis ein Mitarbeiter den Wagen abgenommen hat sondern man stellt ihn ab, vergisst auf keinen Fall den Schlüssel im Auto zu lassen und kann dann schon mit dem Shuttle zum Flughafen fahren. Zur Sicherheit Eingecheckt haben wir gestern schon digital per Internet und so geht es gleich zur Sicherheitskontrolle. Die verläuft insgesamt recht zügig: Neu für uns ist, dass wir vor der eigentlichen Durchleuchtung einem Gesichtsscanning und Passkontrolle unterzogen werden. Lounge Im "sicheren Bereich" verbringen wir die nächsten Stunden in der Lounge, diesmal natürlich nicht in der First Class Lounge sondern "nur" in der Business. Die ist wesentlich größer und belebter aber die Auswahl ist hervorragend, und ob die Speisen und Getränke hier etwas weniger exzellent sind als in der First Class halte ich für sehr fraglich. Uns wurde ja auch bei den letzten Besuchen beim Eingang zur First immer wieder gesagt, wenn uns die Auswahl nicht reicht, können wir jederzeit durch die Tür in die andere Lounge gehen und wieder zurückkommen. Haben wir nie gemacht. Unser Flieger geht erst um 17:30Uhr, so dass wir ewig Zeit haben, die wir mit Tippen, Lernen und (Internet-)Surfen verbringen. ![]() Diesmal haben wir auch Gelegenheit die Terrasse anzusehen. ![]() Die Zeit vergeht wie im Fluge auch ohne dass wir fliegen und irgendwann geht es zum Boarding. Wir werden heute zunächst nach München und dann nach Frankfurt fliegen. Warum so umständlich? Wir haben diese Flüge über Meilen gebucht und hier wurde uns nur diese Kombination ermöglicht. Dafür fliegen wir nach einigen Jahren erstmalig wieder in einer anderen unserer Lieblingsmaschinen. Nicht mit dem Jumbo 747-8 sondern mit dem A380. Der König ist tot, es lebe der König Eine Maschine, die es bei der Lufthansa eigentlich gar nicht mehr geben würde. Während Corona wurden alle 14 A380 ausgeflottet, d.h. entweder in Spanien abgestellt oder an Airbus zurückverkauft. Spohr sagte damals, kein A380 wird jemals wieder unter Lufthansa starten. Wir man sich doch täuschen kann. Denn die Lieferengpässe der neuen großen Maschinen von Boeing, auf die Lufthansa dringendst angewiesen ist, veranlasste Spohr dazu, einige A380, soweit sie noch zu Verfügung standen, wieder zu reaktivieren. Soweit wir wissen hat vor vier oder fünf Wochen die achte und letzte zu Verfügung stehende A380 ihren Dienst aufgenommen. Die Begrüßung ist, wie wir es kennen, sehr freundlich und zügig nehmen wir unsere Plätze ein. Wir sitzen im Oberdeck in Reihe 11, das ist die zweite Reihe in der Business. Jetzt fallen uns ein paar kleine Unterschiede zwischen der Business im A380 zur 747-8 auf. Die würden den Rahmen hier sprengen und sind vermutlich für euch uninteressant. Wir beabsichtigen, in ein paar Wochen wieder einen YouTube-Clip zu erstellen, der unseren Flug ausführlich wiedergibt, deshalb sparen wir uns das jetzt. Hier nur ein paar Facts vorab: 1. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich auf einer Langstrecke vom Essen einmal abgesehen komplett durchgeschlafen habe. 2. Das Essen ist vorzüglich. 3. Unsere Flugbegleiterin Christine macht den sowieso angenehmen Flug zu einem Happening. Sehr aufmerksam, behält stets Namen der Gäste und welche Getränke wir bevorzugen. Und lustig ist sie auch noch. 4. Auf die Minute pünktlich landen wir in München. 5. Die Wahl des Essens im Vorfeld oder besondere Essenswünsche gehen nur bei Flügen von Deutschland aus. 6. Auch wenn die First Class unserer Meinung nach fast unübertrefflich ist, steht die Business ihr kaum in was nach. Das Produkt Lufthansa-Business-Langstrecke ist immer noch gut. Der Service ist fast wie in der First Class. Kaum komme ich am nächsten Morgen aus dem Waschraum, schon ist mein Bett zurückgebaut. Okay, diesmal war es nicht die Flugbegleiterin sondern Anita war so nett. ![]() Das Frühstück Übrigens habe ich ja auf unseren Flügen stets auch die Waschräume gefilmt und die Neugierde ist gewachsen, die Waschräume des A380 mit denen der 747-8 zu vergleichen, diese sollen nämlich größer sein. Also frage ich freundlich Christine, ob ich mal kurz in Frist Class reinschauen darf und siehe da, ich darf es und ja, sie sind gefühlt größer als die der 747-8. ![]() Und wie es weiter geht, wie unser Fazit aussieht... demnächst (in den nächsten 2 oder 3 Tagen). |
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19.04.2025: München - Frankfurt | |
Wir landen just in time und machen uns auf den Weg zum Connecting
Flight. Connecting Flight Passkontrolle usw. verlaufen einwandfrei und am Gate ankommend haben wir noch gut eine halbe Stunde bis zum Boarding. Das Fluggerät ist eine Bombardier CRJ900, also ein City Hopper sozusagen und das bedeutet wenig Platz für das Gepäck. ![]() In der Business-Class aufwärts darf man auf Langstrecke zwei Gepäckstücke a 8kg plus einen persönlichen Gegenstand mitnehmen, womit die Maschine leicht überfordert ist. Alle Passagiere werden kurzfristig aufgefordert, ein Gepäckstück aufzugeben, also einen Koffer am Flugzeug quittiert abzugeben. Grundsätzlich kein Problem, allerdings dürfen eine Vielzahl von Gegenständen nicht in den "Stauraum" sondern nur in die Kabine: Batterien, Akkus, Feuerzeug, Streichhölzer usw.. Das bedeutet, Laptop und Tablet usw., was wir gut sortiert aufgeteilt hatten, auf die Schnelle wieder umzupacken. Die Maschine ist eng und die Business-Class bedeutet hier, dass man den Platz neben sich frei hat und so sitzen Anita und ich getrennt. Außerdem kommen wir mit unserer Buchungsklasse in den Genuss kostenloser Getränke. Also Business auf Kurzstrecke macht überhaupt keinen Sinn. Marriott Nach 40 Minuten landen wir in Frankfurt und da wir uns hier recht gut auskennen sind wir schon sehr schnell bei der Rezeption vom Marriott. Diesmal kommen wir sofort dran und kurz darauf sind wir schon oben in der 9. Etage. Die Clubzimmer, das sind die Räume, in der man Zugang zur Club-Lounge hat, liegen auf der 8. und 9. Etage und unserem Wunsch ein Zimmer in der 9. Etage beziehen zu können, wird umgehend nachgegangen. Weshalb 9. Etage? Wir sind dann auf einer Ebene mit der Lounge und müssen "nur schnell um die Ecke" und die Gefahr ist geringer etwas zu verschütten, wenn man ein Getränk mit auf das Zimmer nehmen möchte. Die Zimmer gefallen uns nach wie vor sehr gut. ![]() Nach einem kurzen Saunagang geht es dann wieder nach oben. Gerade die Lounge sowie die sehr gepflegte Atmosphäre der 9. Etage hat uns vor längerer Zeit, vom Sheraton zum Marriott zu wechseln. Uns fällt ein Mitarbeiter auf, den wir bereits vor drei Wochen gesehen haben und der uns aufgrund seiner Freundlichkeit und besonderer Aufmerksamkeit in bester Erinnerung geblieben ist: Amanuel Nicht, dass das andere Personal weniger freundlich und aufmerksam ist, auf keinen Fall, hier ist wirklich jeder Mitarbeiter sehr freundlich und zuvorkommend. Dennoch ist er uns besonders positiv aufgefallen, vielleicht weil er auch noch recht jung zu sein scheint. Angenehm erfrischend in dieser Branche. Wir kommen ein wenig ins Gespräch und er ist so nett, ein Bild von uns zu machen. ![]() Und unsere Bitte, auch ihn fotografieren und hier veröffentlichen zu dürfen stimmt er gerne zu. ![]() Also solltet ihr mal hier sein, wendet euch vertrauensvoll an ihn, er wird euch mit Sicherheit helfen. Wir verbringen die Zeit hier in der Lounge bis etwa 22:00 Uhr, denn trotz der Müdigkeit versuchen wir wach zu bleiben um den Jetlag möglichst schnell und gut in den Griff zu bekommen. Mal schauen, wer hier siegen wird. Morgen dann kommt die Weiterfahrt nach Köln und dann melden wir uns nochmal mit dem Fazit, der Statistik und natürlich der Zukunftsaussicht. |
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20.04.2025: Frankfurt - Köln - Fazit | |
Da unser Zug erst gegen 12:30Uhr geht (wenn er geht, schließlich
haben wir diesbezüglich schon Überraschungen erleben dürfen) haben
wir genügend Zeit zum Frühstücken in der Lounge und stehen
dementsprechend spät auf. Bepackt geht es dann die wenigen Meter in Richtung Fernbahnhof und in der Tat ist der Zug pünktlich. Lustig ist, dass neben uns ein älteres Ehepaar sitzt und mit dem wir leider erst bei Einfahrt des Zuges in Köln ins Gespräch kommen. Sie sind Amerikaner und kommen aus Arizona und sie sind sehr entzückt als wir berichten, dass wir gerade von dort kommen. Angekommen und noch im Kampf gegen den Jetlag ist es nun Zeit für Anitas kleiner Statistik, einmal Fazit zu ziehen und uns zum Untertitel (wenn auch ganz oben auf der Seite) zu äußern. gefahrene Meilen: SUV: 310 Camper: 2133 (=3433km) Cabrio: 346 Gesamt: 2789 (=4488km) Tanken (Camper) 266 Gal. = 1007 Liter Verbrauch: 29,3 L/100km* *Es gibt so eine ganz grobe Faustrechnung, wonach jedes Feet Fahrzeuglänge 1 Liter/100km bedeutet. Unser Camper soll 32 Feet lang gewesen sein, so dass der Verbrauchswert in etwa passt. Fazit: Es liegt wieder einmal ein schöner und absolut harmonischer Trip hinter uns, in dem wir allerdings auch mehr Radeln und Wandern gekonnt hätten. Wetter Das Wetter war angenehm. Manchmal etwas kühl (dafür hat man ja die Heizung an Bord) und manchmal auch sehr warm (dafür haben wir die Klimaanlage). Auf jeden Fall deutlich kühler als im vergangenen Jahr. Die damalige Hitze hat uns ja auch dazu verleitet, dieses Jahr früher zu fahren. Bis auf ein oder zwei kleine Sprühregen war es stets trocken, aber auch an einigen Stellen richtig windig/stürmisch. Das ist auch nicht nur mein Radeln/Wandern sehr unangenehm sondern auch beim Fahren. Aufgrund der Größe 9ist der Camper sehr windanfällig. Camper: Apropos Camper: Der erwies sich als zuverlässig, vom Wassereinbruch einmal abgesehen. Auf jeden Fall hat er uns auf dem Trip nicht mit irgendwelchen dramatischen Fehlern eingeschränkt. Campsites: Diesmal hatten wir mit allen Campsites Glück, zumindest unter den gegebenen Umständen. Teilweise waren sie wirklich hervorragend und dort, wo wir eben jene Plätze nutzen mussten, die uns eigentlich gar nicht behagen, hatten wir dennoch Glück, weil zwischen den einzelnen Wagen recht viel Platz war oder wir gar am Ende einer Reihe standen. Places Neben Altbekanntem haben wir auch neue Parks (wieder-)entdeckt und es bestätigt sich unsere Erfahrung, dass gerade die kleinen State Parks ihr Vorzüge haben: Auch wenn sie weniger sensationell sind als die bekannten großen National-Parks, sie sind ruhiger. Überhaupt hatten wir auch diesbezüglich Glück. Auf allen Campgrounds wurden die Quiet Hours bzw. allgemein die Regeln eingehalten. Das haben wir hier oder da auch schein mal ganz anders erleben müssen. Preise Alles wird teurer, hört man ja ständig. Wenn ich sage, wir achten nicht so genau auf die Preise, dann wirft das ein völlig falsches Bild auf unser Kaufverhalten. Wir haben aber oft keine Alternative und kaufen dann eben das, was wir wirklich brauchen und merken uns nicht unbedingt die Preise. zumindest nicht im Allgemeinen. Ja, bei einzelnen Produkten kennen wir die alten Preise und dort können wir das überwiegend bestätigen. "The Last One" - The Last One? Kommen wir jetzt zu diesem Thema. Wir sehen die politische Entwicklung in Amerika sehr kritisch und mit viel Argwohn. Vor unserem Trip waren wir überzeugt, dass wir dieses Jahr vermutlich nicht gefahren wären, wenn wir nicht schon im Herbst letzten Jahres gebucht gehabt hätten. Und wir waren überzeugt, nächstes Jahr bestimmt nicht zu fahren. Jetzt stimmen wir dem nicht mehr uneingeschränkt zu. Im täglichen Miteinander merkt man (noch?) nichts von der Entwicklung. Auch die Geschichten bezüglich der Abweisung bei der Einreise können wir zum Glück nicht bestätigen. Ja, es war ungewöhnlich, dass der Officer bei der Einreise sogar die Buchung unserer Fahrzeuge sehen wollte, ein Novum für uns. Ob der Trip für uns wirklich "The Last One" war, machen wir von der weiteren Entwicklung in den USA abhängig, dir wir weiter gut und kritisch beobachten werden. Von daher sind wir gespannt, welcher Reisebericht im kommen Jahr hier entstehen wird. Ein Danke allen, die uns auf unserer Tour begleitet haben. Anita & Hartmuth, 23.04.2025 |