Stand: 04.09.2025 (Version 2)
Spanien-Reisebericht
8/2025: "Und noch einmal SANT POL DE MAR" ![]() |
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Es wird bald wieder neue YouTube-Clips
geben. Schaut dann einfach mal hier rein |
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Schnellnavigation: (bitte anklicken) Vorwort 27.08.2025 Köln - CGN 28.08.2025 CGN - BCN - Jardi Botanic Marimurtra - Sant Pol de Mar 29.08.2025 Sant Pol de Mar, nochmaliger Ausflug zum Jardi Botanica Marimurtra 30.08.2025 Sant Pol de Mar, Spaziergang nach Canet 31.08.2025 Sant Pol de Mar, Strandtag 02.09.2025 Sant Pol de Mar, Teatre-Museu Dali in Figueres 03.09.2025 Sant Pol pur 04.09.2025: Sant Pol, BCN, CGN Fazit |
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Vorwort: Sollte der Trip in das verträumte Fischerdörfchen "Sant Pol de Mar" im vergangenen Jahr doch eigentlich nur den Zweck haben, Anita jenen Ort zu zeigen, in welchem ich als Kind einige Sommer mit meinen Eltern verbracht habe und gleichzeitig mein Abschied von diesem einst idyllischen Ort darstellen. Viel wird sich in den vier Jahrzehnten seither verändert haben und ich werde kaum etwas wiedererkennen. So mein Gedanke. Hat man denn im höheren Alter überhaupt noch Erinnerungen an die Zeit, als man gerade mal sechs oder sieben Jahre alt war? Sehr gute, denn zum Glück haben mein Vater und meine ältere Schwester damals schon viel fotografiert und gefilmt. Ja, auch damals gab es schon die Möglichkeit zu filmen: Schmalfilm. Nicht Super8 sondern das vorherige Format: Normal 8! Und ich selbst war 1980 und 1981 noch einmal dort und habe dort gefilmt. Dann schon in Super 8mm. Und dann kam es zu meiner Überraschung ganz anders. Ganz wenig hat sich verändert, der Ort ist immer noch so verträumt wie damals, aus einigen Hotels, die es damals gab, wurden Apartments oder Seniorenheime und von der Flut an Touristen, die für große Teile der Costa Brava typisch sind, war nichts zu merken. Bei Anita sprang der Funke für diesen Ort über und mein Feuer wurde erneut entfacht. Typisch also für uns, auf jeden Fall wieder zu kommen. Und so heißt es: "Noch einmal SANT POL DE MAR" |
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27.08.2025: Köln - CGN Die bessere Hälfte arbeitet noch fleißig bis zum Feierabend und kaum daheim, soll es jetzt auch gleich losgehen. Der Plan, mit der S-Bahn zum Flughafen zu fahren, scheitert. Es gießt in Strömen und so bleibt nur der bequemere, wenn auch deutlich teurere Weg, wir nehmen ein Taxi. Dachten wir, dass ein Freund von uns schon sehr flott und riskant fährt, stellt die Fahrerin alles Gekannte in den Schatten: Den Abstand zwischen ihr und dem Vordermann rechnet sich besser in Zentimeter als in Meter. Klingt übertrieben, ist es auch, aber nicht sehr stark. In 20 Minuten schafft sie es trotz Stau uns zum Flughafen zu fahren, wobei sie jede Lücke geschickt ausnutzt. Der Vorabend-Check in startet bei Eurowings erst um 18Uhr, aber wir meinen uns erinnern zu können, dass die Geräte auch einen früheren Check In zulassen und so ist es auch heute. Ich wiederhole mich vermutlich: Dass man das komplette Prozedere am automatischen Kiosk vornehmen kann, ohne Wartezeiten am Schalter, ist angenehm und spart viel Zeit. Auf der Strecke bleiben diejenigen, die keine Affinität zum Digitalen haben. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als zum Schalter zu gehen. Wäre ja nicht schlimm, wenn die Airlines nicht dafür gleich eine Gebühr aufrufen. Hier bei Eurowings sind es immerhin 20€ pro Person und Strecke. ![]() Die kurze Strecke vom Eurowings-Zentrum bis zum Leonardo-Hotel gehen wir zu Fuß. Das Einchecken dauert etwas, da an beiden Schaltern jeweils eine Familie steht, die offensichtlich großen Rede- und Klärungsbedarf haben. Aber egal: Wir haben Zeit und wollen uns nicht stressen. Der Biergarten ist zwar offen, doch leider wird er heute nicht bewirtschaftet. Von daher geht es also doch zum Restaurant. Nette Anekdote: Das recht geschmackvoll gestylte Restaurant ist recht groß und lediglich zwei Tische sind besetzt. Als freundlicher Gast mit Anstand warten wir nun, das uns ein Tisch zugewiesen wird, was allerdings eine ganze Zeitlang braucht. Endlich kommt ein sehr freundlicher Kellner und fragt sogleich, ob wie eine Reservierung haben, was wir natürlich nicht bestätigen können. Ich sehe uns schon gleich im Flughafen beim McDonald's aber er erwidert lediglich: "Dann können sie sich nach Belieben einen Tisch aussuchen" War vermutlich ein Kellner-Witz. Das Essen ist gut, die Preise für ein Flughafen-Hotel durchaus akzeptabel und bald schon geht es auf das Zimmer. Und da unsere Maschine morgen um 6:10Uhr gehen soll und unsere Wecker sich auf 3:30Uhr eingerichtet haben, geht es auch schon sehr schnell ins Bett. |
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28.08.2025:
CGN - BCN - Jardi Botanic Marimurtra - Sant Pol de Mar |
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Es kommt, wie es kommen musste: Gut fünf Stunden Schlaf sind einfach
zu wenig und entsprechend müde quälen wir uns aus dem Bett. Wir sind
davon ausgegangen, dass es um diese Uhrzeit noch kein Frühstück
gibt, weshalb wir mit zwei BiFis vorgesorgt hatten, doch jetzt hätte
es tatsächlich ein aus einem Kaffee und einem Croissant o.ä.
bestehendes Early-Bird Frühstück gegeben. Das merken wir uns für ein
mögliches weiteres mal. Um 4:30Uhr fährt uns der Shuttle zum nahegelegenen Terminal. Eigentlich hatten wir vor, die Strecke zu Fuß zu gehen, doch der gestrige Wetterbericht sprach von Regen für heute Morgen. Aber es ist trocken. Der Abflug erfolgt wieder in einem der "Sterne" des Kölner Flughafens. Bei der Planung Ende der 60er sollte es einmal vier Sterne mit jeweils 6 Gangways ("Fingern") geben, doch dann wurden es nur zwei. Der Flughafen konnte nicht die geplanten Passagierzahlen und die erstrebte Bedeutung erreichen. Und früher sahen die Sterne ganz anders aus, kann mich gut erinnern, dass ich als Kind oft hier draußen war, um mir den Betrieb anzusehen. Kommt daher meine Affinität zu Flughäfen und dem Fliegen oder ist es umgekehrt, dass ich oft rausfuhr, weil mich der Virus bereits infiziert hatte? Vamos (Auf geht´s) Bleiben wir bei Heute. Boarding und Start sind sehr pünktlich und Anita und ich sitzen erneut in der ersten Reihe. Wie in der First Class, jedoch ohne Begrüßungs-Champagner und der kulinarische Höhepunkt besteht aus einer Flasche Wasser zu 3,30€. Aber dafür haben wir wieder gegen einen geringen Aufpreis diese Plätze gewählt, die etwas mehr Beinfreiheit bieten. Ebenso pünktlich wie wir gestartet sind landen wir auch. Eine Einreise in Spanien gestaltet sich ungleich einfacher als in die USA: Keine Einreisekontrolle, keine Officer, die einem Löcher in den Bauch fragen und vor allem: Keine Wartezeiten in der Immigration-Hall. Warten müssen wir allerdings doch: Vor dem Gepäckband. Denn entgegen unserer sonstigen Reisegewohnheiten, nur mit Handgepäck zu reisen, geht das aufgrund der Bestimmungen in dieser Klasse nicht. Unser Handgepäck besteht lediglich jeweils aus einer Laptop-Tasche und dem, was man in der Weste verstauen kann. Alquiler de coches (Autovermieter) Nach kurzem Warten geht es zum Schalter des Autovermieters und hier kommt es zu meiner ersten Bewährungsprobe: Reicht mein seit Anfang des Jahres erworbenes Spanisch um zu erklären, was wir möchten? Es klappt tatsächlich. Problem ist, dass ich mein Anliegen gleich auf Spanisch beginne und sie mit einer großen Selbstverständlichkeit auf spanisch antwortet und Fragen stellt. Nachdem ich ihr erkläre, dass ich ein absoluter Anfänger bin spricht sie langsamer und deutlich und siehe da, wir kriegen es gemeinsam hin. Wir übernehmen den Wagen an der nahegelegenen Pickup-Stelle. Interessant: Per Mail wurde uns bereits der Wagen avisiert und für uns, als langjähriger Hertz-Kunde erstmalig , in der Mailanlage befindet sich ein ausführlicher Bericht über die kleinen Schäden am Fahrzeug. Ein Hertz-Mitarbeiter beobachtet uns, wie wir den Wagen dennoch akribisch auf mögliche weitere Schäden begutachten, kommt auf uns zu und unterstützt uns. Tatsächlich gibt es absolut winzige weitere Schäden (z.B. kleine Delle, ein Lackfehler etc.) und fotografiert und protokolliert diese. Mit dem eingebauten Navi verlassen wir äußerst vorsichtig und mit wachem Auge den Großraum Barcelona. Seitdem wir letztes Jahr mittels eines vorgetäuschten Reifenschadens bestohlen worden gilt unser Aufmerksamkeit jedem Rollerfahrer, der uns zu nahe kommt. Unbeschadet überstehen wir die knapp 80 Kilometer zum Jardi Botanica Marimurtra. Wir finden sogar einen Parkplatz doch das Wetter zieht sich dermaßen zu, dass wir mit Regen rechnen müssen. Also geht es weiter in Richtung Sant Pol de Mar, nicht ohne unterwegs mal beim Lidl Getränke und einen Snack aufzunehmen. Bienvenido (Willkommen) Gegen 13Uhr etwa erreichen wir das Gran Sol-Hotel in Sant Pol de Mar. Die Parkplätze sind hier rar, insbesondere gegen Mittag, wenn auch Externe das Restaurant besuchen. ![]() Uns ist bewusst, dass es noch sehr früh zum Einchecken ist aber wir versuchen es dennoch. Unsere Bemühungen, das Einchecken auf Spanisch zu gestalten kommt offensichtlich gut an bei der Rezeptionistin und damit haben wir unser Ziel erreicht, weshalb wir überhaupt mit einer neuen Fremdsprache begonnen haben. Für uns ist ein Zeichen des gelebten Respektes, sich in der Sprache des Gastlandes zumindest ansatzweise zu bemühen. Die Zimmer werden in ca. 20 Minuten fertig werden und so warten wir geduldig in der kleinen Hotelhalle. Sogar die Tisch-Reservierung im Restaurant gelingt uns auf Spanisch. Etwas frustriert mich dennoch: Auf den Zimmern gibt es Tresore für die man an der Rezeption einen Schlüssel abholen muss. Von daher habe ich den Satz hierfür geübt und jetzt erwidert mir die freundliche Señora, dass die Zimmer mittlerweile Tresore mit Zahlenkombinationen haben und wir keine Schlüssel mehr benötigen. Damit kann ich den gelernten Satz von der geistigen Festplatte löschen. La Habitación (Das Zimmer) Unser Zimmer ist wie erwartet: Typisch spanisch recht einfach, Hauptsache sauber und mit einem traumhaften Blick auf das Mittelmeer. ![]() Diesmal haben wir die bessere Kategorie gewählt. Die Zimmer sind frisch renoviert, liegen eine Etage höher (also ganz oben, denn das Hotel hat lediglich zwei Etagen), haben einen Kühlschrank und eine Hausbar. Nachdem wir alles ausgepackt haben, die ersten Zeilen getippt wurden geht es zum Strand. Doch bis zum "In die See stechen" kommt es gar nicht. Die gelbe Flagge der Rettungsschwimmer signalisiert, dass wegen der starken Wellen nur geübte Schwimmer ins Meer gehen sollen und außerdem beginnt es genau jetzt an zu regnen. Also zurück ins Hotel und jetzt überkommt uns die Müdigkeit, ziemlich ist noch recht lang, bis wir Essen gehen können. Das Restaurant öffnet erst gegen nach 8 Uhr. El Restaurante (Das Restaurant) Wer uns kennt vermutet natürlich zu recht und richtig, dass wir zwei bis drei Minuten vor 8:30Uhr vor der Tür stehen und wer Spanier kennt, weiß ebenso, dass man nicht unbedingt mit der pünktlichen Öffnung rechnen kann. Und? Egal! Mir gefällt diese südeuropäische Gelassenheit, die uns oft fehlt. Wir werden sehr freundlich begrüßt und in meinen Brocken Spanisch vermittele ich, dass wir eine Reservierung haben, die der Chef-Kellner unter unserem Namen jedoch nicht findet. Zum Glück weiß Anita unsere Zimmernummer und schmeißt ein "iTres, tres, nueve!" in den Raum. Ich erwähne, dass ich kein Spanisch spreche, es aber gerade versuche zu lernen und sogleich bekommt Anita die Speisekarte in Englisch und ich als Ansporn -zumindest verstehe ich das so- in Spanisch. ![]() La Camida (Das Essen) Die Karte ist sehr reichhaltig und beinhaltet einige Zutaten, die wir weder im Englischen, geschweige denn im Spanischen verstehen. Aber zum Glück haben wir die Speisen bereits im Vorfeld gegoogelt, sodass wir schon wissen, was wir möchten. Wir entscheiden uns für ein Mehrgänge-Menü, bestehend aus einem Aperitif, einer Auswahl von Oliven mit frischem Brot, einer Vorspeise, einem Hauptgang und einem Dessert. Die Auswahl an Oliven ist besonders erwähnenswert, denn sie schmecken so völlig anders als die, die wir sonst kennen. Eigentlich schmecken wir nur einen Hauch von Oliven und ansonsten ein Gaumenfest an feinen Gewürzen. ![]() Plato de Prinzipal (Hauptgericht) Dieses Restaurant hat einen überregional guten Ruf, denn es ist einer Hotelfachschule angegliedert, die wohl als Nummer 1 Spaniens gilt und weltweit als Nummer 16 erwähnt wird. Leider ist die entsprechende Tafel entfernt. Hat sich das Haus im Ranking verschlechtert und hat daraufhin die Plakette entfernt? Wir googlen und stellen fest, dass der Gegenteil der Fall ist. Das Haus hat sich im laufenden Jahr weltweit um zwei Plätze nach vorne bewegt, auf den 14. Platz. Das Essen schmeckt und sieht aus wie in einem Sternerestaurant. Und so etwas Edles leisten wir uns? Das ist gut machbar, denn das ganze Menü kostet 34€. Nein, nicht der einzelne Gang. Der Service ist sehr freundlich und verläuft in einem Mix verschiedener Sprachen. Wir versuchen uns mit Spanisch durchzuschlagen, rutschen aber immer wieder ins Englische ab und landen gelegentlich im Deutschen. Denn der junge Kellner spricht Spanisch, Englisch und Deutsch, denn er hat die ersten Jahre seines Lebens in der Nähe von Köln gewohnt. El Vino (Der Wein) Auch der gute Hauswein, der uns letztes Jahr schon gut gemundet hat, schlägt bei der Endrechnung kaum zu Buche: 15€, und das in einem gediegenen Restaurant. Von den mittlerweile explodierenden Preisen auf Mallorca ist unser verträumtes Sant Pol de Mar noch weit entfernt. Nach knapp zwei Stunden geht es hoch ins Zimmer, auf dem Balkon genießen wir wieder den Blick auf das im Dunkeln verschwundene Meer. Lediglich am Horizont erkennen wir auf der Schiffsroute ein paar Giganten. Am besten lassen sich die riesigen und stark illuminierten Kreuzfahrtschiffe ausmachen. Buenas Noches (Gute Nacht) Und dann endlich, es ist schon fast Mitternacht, geht es ins Bett. |
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29.08.2025: Sant Pol de Mar, nochmaliger Ausflug zum Jardi Botanica Marimurtra Wir haben in den Betten gut geschlafen, hätte allerdings etwas länger sein können. El Desajuno (Das Frühstück) Wir versuchen weniger deutsch zu wirken als wir sind und gehen statt 7:30Uhr um 7:45Uhr zum Frühstück um nicht die ersten zu sein. Wir sind es dennoch. Das Buffet ist so, wie wir es in Erinnerung haben: Umfangreich und schön angerichtet. Wir lassen es uns nicht nehmen, wieder draußen am Pool zu frühstücken, obwohl es recht bewölkt ist. Was wir vergessen hatten sind zwei Dinge: Der Orangensaft hat immer noch viel Luft nach oben, weil er doch recht dünn schmeckt. Und die Milch im Café con leche kommt aus dem Automaten sehr gesüßt heraus. Vamos con coche (Wir fahren mit dem Wagen) Wir nehmen nochmals Anlauf zum knapp 30 Kilometer entfernten Jardi Botanica. Der etwa 300m entfernte Parkplatz ist noch völlig leer. Wir ziehen uns ein Tagesticket zu 6€, obwohl man auch Stunden-Tickets erwerben kann. Es gibt aber dermaßen verschiedene Tarife, z.B.. für Steuerzahlende, Anwohner usw., dass wir lieber auf Nummer sicher gehen. Wir möchten nicht die für uns neue Erfahrung machen, was unerlaubtes Parken in Spanien kostet, zumal Autovermieter i.d.Regel auch noch eine Verwaltungsgebühr in Rechnung stellen. Knapp zwei Stunden verbringen wir hier im Garten, in dem man durch verschlungene Wege immer wieder in andere Vegetationszonen gelangt. ![]() Anfänglich sind wir fast alleine aber der Park füllt sich zunehmend. Was uns auffällt (nicht nur hier) ist, dass die Schönheit und Vielfalt des Parks von vielen jungen Mädchen aber auch erwachsenen Frauen kaum wahrgenommen wird. ![]() Vielmehr dient ihnen der Park lediglich als attraktive Kulisse für ihre Selfies, die dann mit Sicherheit baldmöglichst gepostet werden. Minutenlang stehen sie dann an exponierten Stellen und schießen ein Foto nach dem anderen, bzw. werden von ihren Freundinnen, die gleichzeitig auch Stylisten und Frisörinnen zu sein scheinen, abgelichtet. Was man ihnen allerdings wirklich anerkennen muss: Sie wissen sich zu bewegen wie echte Models und die "Fotografinnen" haben auch ein geschultes Auge für Locations und Perspektiven. ![]() Ich habe den Park 1980 erstmalig besucht und war begeistert. Ich erinnere mich noch genau, wie erschlagen ich war, als ich durch den Park plötzlich Blick auf die unter mir liegende Küste hatte. ![]() Heute suche ich noch einmal genau jene Punkte auf, die ich damals und im Folgejahr per Foto oder Schmalfilm festgehalten habe. Diese Bilder habe ich mir im Vorfeld auf das Smartphone gespielt. Natürlich wundert mich nicht, dass so mancher Punkt schwer zu finden ist, denn die Vegetation hat in den nur wenigen 45 Jahren keine Pause gemacht. Und dennoch finden wir die meisten. Warum machen wir das? Ich möchte in den nächsten Wochen eine kleine Zeitreise erstellen. Der kurze aber doch heftige Regenschauer stört uns kaum, da wir unter einem Zeltdach Zuflucht finden. Und es scheint sich ausgeregnet zu haben, denn die Wolkendecke beginnt sich aufzulösen. Zurück auf dem Parkplatz staunen wir nicht schlecht, denn mehrere Autos kreisen umher um einen freien Parkplatz zu ergattern. Unser Tagesticket verschenken wir zum Erstaunen und Freude eines anderen Autofahrers wieder. Vamos a la Playa (Auf geht´s zum Strand) Zurück in Sant Pol machen wir eine kurze Pause und dann geht es zu "unserem" Strand. Der wurde meinen Eltern in den 60er Jahren, als wir erstmals hier waren, empfohlen und der gehört seither gefühlt uns. Mittlerweile gibt es an den Stränden Life Guards und dort ist die gelbe Flagge gehisst. Das bedeutet, dass aufgrund des hohen Wellengangs lediglich geübte Schwimmer ins Wasser gehen sollen. Zwar zähle ich mich nicht zu den geübten Schwimmern aber ich glaube kaum, dass es so schlimm sein kann. ![]() Anita ist vorsichtig und wagt sich nur bis zu den Knien in das Mittelmeer, während ich mich komplett in das erfrischende Nass stürze. Aber nicht lange, denn der Wellengang hat es tatsächlich in sich und bildet eine Vielzahl von starken Strömungen. Die Unterwasserkamera in der einen Hand krampfhaft festhaltend komme ich einhändig kaum gegen die Wellen an und es dauert tatsächlich eine ganze Zeit, bis mich das Meer wieder rauslässt. Das hatte ich in Gänze unterschätzt. Somit belassen wir es mit einem kleinen Sonnenbad und vielen vielen Fotos. Warum? Na ja, wegen der geplanten Zeitreise. Denn auf dem Smartphone befinden sich noch jede Menge Fotos, die ich den Schmalfilmen meines Vaters aus den 60ern entnommen habe und hier suchen wir akribisch genau jenen Standpunkt von damals. Ganz wohl fühlen wir uns dabei nicht, liegen doch einige nur sehr knapp oder gar nicht gekleidete Strandbesucher herum und wir versuchen ganz bewusst so zu fotografieren, dass man uns nicht versehentlich als Spanner identifiziert. Auch das hat sich (zum Glück!) in den letzten zwanzig, dreißig Jahren geändert. Früher hätte kaum jemand Hemmungen gehabt, überall zu fotografieren, auch wenn andere Badegäste zufällig auf dem Bild sind. La cena (Das Abendessen) Direkt vom Strand aus gehen wir zum Essen. Nicht ins Restaurant im Hotel sondern wieder zu unserem kleinen Restaurant, das eher in der Fastfood als in der Haute Cuisine zu verorten ist. Das gestrige Essen, so edel es auch war, liegt uns doch etwas im Magen. Das war letztes Jahr genauso und ich erinnere mich, dass ich als Kind jedes Jahr Schwierigkeiten mit der spanischen Küche hatte. Wir wissen beide nicht, woran das liegt. Außerdem ist das Restaurant Geschichte für mich: Vor knapp 60 Jahren war hier auch schon ein Restaurant und ich meine mich erinnern zu können, dass ich damals die besten Hühnerflügel meines Lebens gegessen habe. Außerdem haben wir uns letztes Jahr mit einer sehr freundlichen indischen Bedienung angefreundet. No es broma (Kein Witz) Ich habe im Vorfeld unseres Trips paar Mal rumgealbert, dass ich gespannt bin, was ich zu Essen bekomme, wenn ich mit meinen Häppchen Spanisch etwas bestelle. Vorsorglich hab ich den Satz "Yo no pedi eso" (Das habe ich nicht bestellt) in meinen Sprachschatz aufgenommen. Und jetzt passiert folgendes: Die freundliche Inderin treffen wir leider nicht an. Stattdessen bedient uns ein älterer Spanier, die spanisch spricht und sonst nichts. Während wir bestellen wollen, ist er immer wieder mit einem Mitarbeiter beschäftigt mit dem er sich wohl kaum verständigen kann. Mit einem Ohr ist er bei uns und nimmt unsere Bestellung in spanisch auf, Bratkartoffeln, Hähnchenflügel mit Fritten und zwei Gläser Rotwein. Er wiederholt unsere Bestellung korrekt. Irgendwann fragt er hinter meinem Rücken , ob groß oder normal und ich -im Glauben, er meint die Fritten- sage "Grande". Dann weißt mich Anita drauf hin, dass er plötzlich riesige Gläser, ähnlich einem großen Bierglas rausholt und wohl den Wein meinte. Wir sind uns einig, das wir mit soviel Wein im Blut kaum noch den Weg zum Hotel finden würden und daher korrigiere ich die Bestellung. Draußen auf der Terrasse sitzend kommt es dann zu uns raus und bringt uns Bier. Ich erkläre ihm, dass wir Wein bestellt hatten und mit einem Bier geht er zurück. Irgendwann kommt er dann mit den zwei Gläsern Wein zurück und so muss Anita sich erweichen lassen, zumindest das Bier zu trinken. ![]() Denn mein letztes Glas Bier war 1988 und das auch nur, weil man halt auf dem eigenen Polterabend mit einem Glas anstoßen sollte. Anita bekommt tatsächlich ihre Patatas bravas. Es dauert und dauert und obwohl wie das sonst nicht machen, überrede ich Anita doch schon mal anzufangen. Mittlerweile fragen wir uns, ob er denn meine Bestellung überhaupt noch im Kopf hat, zumal nach uns kommende Gäste ihr Essen schon bekommen. Aber zwei Besteck auf unserem Tisch lässt hoffen und tatsächlich, Anitas Patatas bravas sind schon fast gar nicht mehr existent, da bekomme auch mein Essen. Sehr amüsiert geht es irgendwann dann heim ins Hotel, wo wir es uns an der Bar am Pool gut gehen lassen. Und nach einem Umtrunk auf dem Balkon heißt es dann wieder "Buenas noches" |
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30.08.2025: Sant Pol de Mar, Spaziergang nach Canet |
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Um 05:30Uhr klingelt der Wecker und es geht zum Strand. Im Schutz der Dunkelheit gehen wir mutterseelenallein schwimmen, aber nur paar Minuten. El Mar está muy frio hoy (Das Meer ist heute sehr kalt) Denn die Luft ist um diese Zeit recht kühl und lässt das Wasser noch kühler empfinden als es sowieso schon ist. Im Dunkeln erkennen wir die Lichter eines Fahrzeugs, das über den Strand fährt und wir befürchten schon, dass man uns erwischt, obwohl unsere Form des Badens in Spanien durchaus legitim ist. Es ist aber nur ein Wägelchen, das die Abfalleimer leert. El Amanecer (Der Sonnenaufgang) ![]() Eingemummelt und zusammengekuschelt warten wir darauf, dass uns die Sonne begrüßt und wärmt und das tut sich auch pünktlich um 7:15Uhr. ![]() Zurück im Hotel gehen wir zum Frühstück, diesmal sogar eine halbe Stunde später und siehe da, diesmal sind wir tatsächlich nicht die ersten. Seit gestern haben wir auch nicht vergessen, dass der Orangensaft dünn und die Milch im Café con leche gesüßt ist. A Canet (Es geht los nach Canet) Nun geht es erneut los um 5km entfernten Canet. Dabei geht es uns nicht um den Ort sondern um den Weg dorthin, der komplett am Strand vorbei führt. Viel kann ich nicht fotografieren, denn die Attraktion ist der Strand und hier liegen immer wieder Badegäste, mit und ohne Badesachen. Denn in Spanien gibt es laut Internet grundsätzlich kein Verbot des Nacktbadens. ![]() Zwar sind es heute nur 27Grad aber die Sonne brennt kräftig. Dos botellas de aqua con gas (Zwei Flaschen Sprudelwasser) Unser Weg führt uns direkt zu der kleinen Strandbar, die wir aus dem Vorjahr kennen. ![]() Von unserem Platz in der ersten Reihe aus haben wir einen guten Überblick über das quirlige Strandleben. Überrascht sind wir letztlich dann doch über unsere Rechnung: 3,20€ pro kleiner Flasche Wasser. Bei uns daheim ein durchaus üblicher Preis aber für uns mit der Erfahrung der letzten Tage doch eher hoch. Aber hier ist halt auch mehr Tourismus als in Sant Pol de Mar. Nach einiger Zeit geht es dann wieder zurück. Der Weg ist absolut eben, manchmal etwas sandig aber in einigen Passagen auch über Schotter. Aufgrund des geringen Gepäcks haben wir in diesem Urlaub keine Wanderschuhe dabei und das rächt sich nun. In Sant Pol zurück laufen wir noch einmal durch einige der schmalen und urigen Gässchen, die es hier im Zentrum an jeder Ecke gibt. Allein deshalb lohnt sich allein schon ein Besuch. ![]() Unser Hotel liegt etwas oberhalb des Strandes, das bedeutet, jedes Mal 90 Stufen (keine Schätzung, wenn man sie so oft hoch und runter geht fängt man irgendwann einmal an zu zählen) zu gehen. ![]() Dafür bietet sich oben ein schöner Blick auf "unseren Strand", wobei uns auffällt, dass er heute recht belebt ist. Aber es ist halt auch Wochenende. Gran Sol (Große Sonne, unser Hotel) Zurück im Hotel pausieren wir kurz bevor es dann wieder an den Strand geht. Und natürlich zieht es uns nach wenigen Sekunden ins Meer. Also die 90 Stufen wieder runter. Anita, die Unterwasserkamera und ich. Und dann passiert etwas, was so nie hätte passieren dürfen: Eine Spanierin sowie die Life Guard kommen uns zu Hilfe um Anita zu retten. Doch langsam, Schritt für Schritt. Le esposa en peligro (Die Ehefrau in Gefahr) Wir tummeln und vergnügen uns ein paar Minuten in den Wellen des Meeres also plötzlich gleich mehrere riesige (zumindest von uns gefühlte) Wellen über uns brechen. Beide werden wir hin- und hergewirbelt. Die Wellen ziehen uns in das Meer, um uns dann wieder auszuspucken aber sofort wieder zu sich zu nehmen. Ich weiß gar nicht mehr, wo oben und unten ist, finde das schon richtig herausfordernd, aber genieße zugleich diese kostenfreie Achterbahnfahrt, bin ich sie doch aufgrund unserer Aufenthalte am Mittelmeer seit Kindheit gewohnt. Was mir aber völlig entgeht ist, dass Anita, die mit Meeresbrandung keinerlei Erfahrung hat, plötzlich kurzzeitig in Panik gerät. ![]() Während ich weiter meinen Spaß an dem Spektakel habe erkennen andere Anitas Situation sofort. Eine Spanierin kommt sofort auf sie zu und will ihr helfen und sogar die Life Guard kommt wie einst in Baywatch angerannt (wirklich beeindruckend). Erst jetzt wird mir bewusst, was da gerade passiert ist. Anita meint nur, in dem Moment, als die "Retter" zu ihr kamen, war für sie das Schlimmste schon vorbei. Todo esta bien (Alles ist in Ordnung) Alles ist gutgegangen aber mir hängt die Situation noch den ganzen Abend nach, denn plötzlich wird mir bewusst, dass sich jemand in einer für ihn ganz bedrohlichen Situation befindet und du bist direkt daneben und hilfst einfach nicht. Aber nicht, weil du nicht willst, sondern einfach weil du es nicht merkst. Wir gehen jetzt nicht mehr ins Wasser sondern machen uns auf den Weg zum Abendessen in unserem kleinen Laden. Wir bestellen im Grunde genommen das gleiche wie gestern und siehe da, diesmal läuft alles korrekt, bzw. wie es im Spanischen heißt: "Perfecto". Kein Bier, das zu viel ist und keine lange Wartezeit zwischen Anitas Essen und meinem. Wir liegen mit unserem Verdacht vermutlich richtig, dass mein Essen gestern einfach vergessen wurde. El Bar (Die Bar) ![]() Den Abend verbringen wir erneut in der Bar am Pool und anschließend noch auf dem Balkon. Dort betrachten wir den Clip der Unterwasserkamera, der den heutigen Vorfall von Anita dokumentieren. Und kurz darauf geht es auch schon ins Bett. |
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31.08.2025:
Sant Pol de Mar, Strandtag |
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Aufgrund einer gewissen Müdigkeit verzichten wir auf das
ursprüngliche Vorhaben, bereits um 7 Uhr wieder zum
Sonnenaufgangsnaggischschwimmen zu gehen. Stattdessen schlafen wir etwas länger frühstücken auch erst gegen 8:30 Uhr. Wir sind trotz der frühen Zeit nicht die ersten Frühstücker. Anschließend geht es zu einer Erkundungstour. Noch einmal bewege ich mich auf den Spuren meiner Vergangenheit und versuche einige Fotos von Locations zu machen, die ich vor genau 45 Jahren mal besucht habe. Dabei stoßen wir allerdings auf gewisse Schwierigkeiten, die abgelegene Bucht zu finden. Letztes Jahr konnten wir noch den Strand in Gänze in nördliche Richtung gehen und sind an dieser Bucht vorbeigekommen. Offensichtlich scheint es in der Zwischenzeit zu einem Strandabbruch gekommen zu sein, denn diese kleine abgelegene und versteckte Bucht ist nicht mehr ohne Weiteres über den Strand zu erreichen. Das ist für uns natürlich kein Hindernis, wir fotografieren einfach eben von oben. ![]() ![]() 1980 2025 Für mich äußerst bewegend, noch einmal 45 Jahre zurückschauen zu dürfen. Am Ende dieser Strandpassage führt eine steile Treppe nach oben auf die Straße N II. Das bedeutet nicht "Straße 11" sondern "Straße 2". Weshalb die Bezeichnung in römischen Ziffern erfolgt entzieht sich unserer Kenntnis. Hoch oben haben wir eine hervorragende Perspektive um ein interessantes Fotoshooting beobachten zu können. Keinen blassen Schimmer haben wir, was hier denn eigentlich gedreht oder fotografiert wird, aber interessant ist es. Die jungen Menschen springen von Klippen und rennen ins Meer, um sich dann gegenseitig nass zu spritzen. ![]() Das Laufen ins Wasser erinnert so ein bisschen an die bekannte Reklame von Fass-Brause, nur dass die damals nackelisch waren. Zurück geht es nicht mehr am Strand entlang und auch nicht parallel zur Bahnlinie sondern oben über die N II, schließlich benötigen wir noch dringend das Ortseingangs- und ausgangsschild von Sant Pol de Mar für unsere spätere Show. ![]() Vamos a la playa otra vez (Lass uns wieder an den Strand gehen) Zurück im Hotel gehen wir nach einer kurzen Pause schon wieder an unseren Strand, wieder die bereits erwähnten 90 Stufen nach unten. Der Strand ist "lebendig" aber bei weitem nicht so voll wie am gestrigen Samstag. El Mar está muy agradable hoy (Das Meer ist heute sehr angenehm) ...und so verbringen wir eine ganze Zeit mit Planschen. Die Wellen sind uns gut gewogen und führen nicht wieder zu einem Desaster wie gestern. ![]() Wir sind ja alles andere als Strandurlauber und deswegen, nach weniger als zwei Stunden, geht es wieder die 90 Stufen hoch ins Hotel. El pasado (Die Vergangenheit) Nach einer weiteren kurzen Pause entschließen wir uns, noch viele Fotos für unsere Zeitreise zu machen und spazieren ein wenig durch Sant Pol. Um euch einen Eindruck über unsere Shootings zu vermitteln: Wir haben die historischen Aufnahmen, wie bereits erwähnt, auf den Tablets und Smartphones. Mit dem Handy in der Hand und vor den Augen gehen wir also durch die Gassen und suchen exakt jene Kameraposition von damals. ![]() 1980, digitalisiert vom Super8 Film ![]() 2025 Ja, so manchem Passant, der uns beobachtet, sieht man die Tausende Fragen schon von Weitem an. Anita ist zu bedauern, denn zu jedem Bild und an jeder Ecke erzähle ich ihr meine Erinnerungen und Erlebnisse als Kind (in den späten 60ern) und als junger Erwachsener (1980/1981). Vermutlich kennt sie schon alle und hat sie mehrmals schon hören müssen. Aber als gute Ehefrau hört sie immer ganz aufmerksam zu, tut so, als hörte sie dieses Anekdötchen erstmalig und denkt sich innerlich vermutlich alles mögliche. Die bereits erwähnten Gassen sind wirklich entzückend und lassen den Fotoapparat einfach so sausen. El Supermercado (Der Supermarkt) ... hat auch heute am Sonntag ganztägig geöffnet und wir nehmen noch etwas Proviant mit. Un desastre (Ein Desaster) Natürlich essen wir wieder in unserem kleinen Restaurant und gleich vorweg, es entwickelt sich zunächst zu so einem Desaster, dass wir eigentlich gar keine Lust mehr verspüren, dort noch einmal hinzugeben. Abweichend von den letzten Tagen bestelle ich Calamari und Fritten und Anita ihre üblichen Batatas Bravas und zwei Gläser Wein. Heute bedient uns ein weiterer Mitarbeiter, dessen Freude an der Arbeit ihm förmlich ins Gesicht geschrieben ist. Die Mundwinkel weit nach unten spricht er meine Bestellung nach und wir sind guter Dinge. Tatsächlich kommt er auch schon nach kurzer Zeit mit den richtigen Getränken. Und tatsächlich kommt auch irgendwann das Essen. Das Messer fällt ihm zwar unterwegs vom Teller auf die Straße aber uns erreichen Calamari und ein paar verloren wirkende Fritten. Anita ahnt schon, dass ihre Patatas Bravas vermutlich auf der Strecke bleiben. Ich bin insofern optimistisch, weil bei unserem Besteck aus zwei Gabeln besteht. Aber nichts geschieht. Mein ursprünglicher Witz, dass ich gespannt bin, was ich zu essen bekomme, wenn ich etwas auf Spanisch bestelle, scheint sich zu bewahrheiten. Wir teilen uns das sehr kleine Menü und beschließen, anschließend an der Bar noch einen kleinen Snack zu uns zu nehmen. Zusammen gehen wir ins Lokal zum Bezahlen, wo der Chef des Hauses uns auch gleich wiedererkennt. Sein Mitarbeiter erklärt ihm, was wir hatten und man merkt dem Chef deutlich an, dass er stutzt. Offensichtlich merkt er, dass das, was wir bekommen haben, nicht das sein kann, was wir vermutlich bestellt haben. Dass wir erstmalig keinen Cent Trinkgeld geben untermauert vermutlich seinen Argwohn. Er reduziert den Preis auf das, was wir tatsächlich auch hatten. Für uns ist nur wichtig, dass er aufmerksam und den Fehler einräumt. Außerdem beruhigt mich Anita, dass die Ursache der Fehlbestellung nicht an meinem spärlichen Spanisch gelegen hat. Bikini & xips (Sandwich und Chips) Der Rest des Abends verläuft wie immer: 90 Stufen, Bar, Balkon, Bett Ergänzt um zwei Bikinis mit xips, also zwei Käse-Schinken Sandwiches und Chips dazu. |
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01.09.2025: Sant Pol de Mar, Ausflug zum Jardins de Santa Clotilde |
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No vamos a la playa ahora (Wir gehen jetzt nicht an den Strand) Aber warum? Zu müde? Verschlafen? Nein. Seit Mitternacht hat es kräftig geregnet, gestürmt und geblitzt und gedonnert. Und auch jetzt um 6Uhr, als die Wecker uns aufwecken regnet es noch. Also dann, noch etwas weiterschlafen. Desajuno hoy adentro (Frühstück heute draußen) Erstmalig sitzen wir beim Frühstück nicht draußen am Pool sondern drin. Langsam hört es auf zu regnen und die Mitarbeiter beginnen damit, Tische und Stühle zu trocknen. Aber für wen? Wir haben den Eindruck, dass es seit gestern (Sonntag) außer uns nur eine Handvoll Gäste gibt. Jardi Botanica pinya de rosa heißt unser jetziges Ziel und soll ebenfalls ein idyllischer botanischer Garten sein. Er liegt ca. 25km von Sant Pol de Mar und bereits kurz nach 9:00Uhr erreichen wir ihn dank Navi auf Anhieb. Leider sind die großzügig angelegten Parkplätze noch geschlossen. Aber es kommt noch besser: Auch der Park ist geschlossen und das offensichtlich dauerhaft. Dennoch ist er auf dem Offiziellen Spanischen Touristik-Plattform aufgeführt. Dann fahren wir eben weiter zum Jardins de Santa Clotilde die oberhalb der sehr bekannten Touristenhochburg Lloret liegt. Der öffnet in wenigen Minuten, genug Zeit einen der vielen Parkplätze anzusteuern. was fehlt ist jedoch der Parkscheinautomat, den wir nicht sehen können. Wir sind in Deutschland diesbezüglich sehr verwöhnt, ist doch i.d.Regel der Parkscheinautomat nur einen Katzensprung von der Parkbucht zu finden. Eine junge Frau bereitet sich auf das Joggen vor und ich überlege ganz kurz, wie ich sie auf Spanisch nach dem gesuchten Parkautomat fragen kann. Der Satz ist schnell im Kopf zusammengesetzt und geht tatsächlich flott über die Zunge. Aber sie versteht mich nicht! Und jetzt kommt der Knüller: Auf Englisch bittet sie mich, es in Englisch zu wiederholen, weil sie kein Spanisch kann. ;-) Sie zeigt mir den Weg und am Ende der Straße erkenne ich bereits Anita, die den Automaten schon gefunden hat. Der Eintritt kostet pro Person 6€ und damit lediglich die Hälfte vom Jardi Botanica Marimurtra. Dort hatten wir am Freitag einen "2 für 1"-Gutschein für diesen Park erhalten. Demzufolge zahlt nur einer von uns beiden und mit 6€ sind wir auch schon drin. Der Himmel ist noch stark bewölkt und es herrscht ein subtropisches Klima. Vielleicht liegt es ja daran, dass uns der Park in keinster Weise so begeistern kann, wie Jardi Botanica Marimurtra. Nun haben wir auch das Pech, dass noch kaum irgendwelche Pflanzen blühen, das war im letzten und vorletzten Monat sicherlich ganz anders. ![]() Die Höhepunkte sind sicherlich schön platzierte Skulpturen, wie gepflegt der Park ist und natürlich letztlich der Blick von oben auf die Küste. ![]() Im Internet gibt es einige sehr positive Rezensionen, vielleicht hatten wir uns daher mehr versprochen. Nach einer guten Stunde sind wir schon durch und jetzt kommt die Sonne heraus. Und ja, da macht der Park schon mehr her. Gehen wir also einfach davon aus, dass unsere kleine Enttäuschung das Resultat mehrerer Faktoren ist: Schlechtes Licht, keine Blütezeit und der Vergleich mit Jardi Botanica Marimurtra. Vamos a Sant Pol (Auf nach Sant Pol) Das Wetter ändert sich rapide in richtig schön, so dass wir beschließen, nach einer kurzen Pause ans Meer zu gehen, diesmal aber ein anderer Strand: Platja de les roques blanques (Playa nudista) Der liegt am südlichen Ende von Sant Pol de Mar, ist ehr lang und war am Samstag bei schönstem Wetter belebt aber nicht überfüllt. Und heute teilen wir uns den ganzen Strand mit einer Handvoll Sonnenanbeter. Denn ins Meer dürfen wir leider nicht. Offensichtlich hat der Sturm in der Nacht Segmente des ansonsten trockenen Zuflusses ins Mittelmeer gespült und dadurch eine leicht dunkle Wasseroberfläche gebildet. ![]() Also bleibt es beim Sonnen. ![]() Alle Wertsachen haben wir im Hotelzimmer im Tresor gelassen, so dass wir gar nicht wissen, wie lange wir hier rumliegen. Aber die Sonne brennt und die dicke Sonnencremeschicht wird uns sicherlich nicht ewig vor einem Sonnenbrand schützen. Von daher geht es dann nach (????) Stunden über den Supermercado zurück ins Hotel. Patatas bravas y Alitas de pollo con patatas fritas (Bratkartoffeln und Hähnchenflügel mit Fritten) Trotz unserer Erfahrungen mit dem kleinen Restaurant wagen wir es erneut und schnell zusammengefasst: Diesmal hat alles gepasst und der Chef des Hauses war wieder sehr nett. Der Rest erzählt sich in Sekunden: 90 Stufen - Bar - Balkon - "Bubu-Machen" |
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02.09.2025: Sant Pol de Mar, Teatre-Museu Dali in Figueres |
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Frühstück findet heute wieder drinnen statt. Schlechtes Wetter?
Nein, ganz im Gegenteil aber der Pool wird gerade gesäubert und die
Anlage abgespritzt. Wir scheinen um 8:00Uhr die ersten Gäste beim Frühstück zu sein und auch während unseres Besuch kommt lediglich eine Dame hinzu. Eines der Mädels, die hier morgens den Service machen, ist die Langeweils ins Gesicht geschrieben. Zu tun ist einfach nichts und so läuft sie lediglich hin und her. Teatre-Museu Dali in Figueres Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg in das knapp 80km entfernten Teatre-Museu in Figueres. Gut eine Stunde benötigen wir und finden in unmittelbare Nähe auch ein spärlich besetztes Parkhaus. Vor dem Dali-Museum hat sich bereits eine recht lange Schlange gebildet und wir rechnen mit langem Anstehen. Wir erwerben für 20€ pro Person die Eintrittskarten und nach weniger als geschätzten fünf Minuten erhalten wir Einlass. Eine kurze Taschenkontrolle und schon ergießt sich Dalis breitgefächerte und umfangreiche Kunst über uns. ![]() (Weitere Bilder möchte ich aufgrund möglicher Rechte-Verletzung nicht posten. Im Internet finden sich viele seiner Werke) Natürlich kennen wir einige seiner Werke, allerdings war mir weder die Spannbreite seiner Werke bekannt sowie, wie produktiv er war. Über mehrere Etagen erstrecken sich Bild an Bild und Skulptur an Skulptur Dalis Werke. Wir sind beeindruckt. Es wird ziemlich voll und offensichtlich gibt es keine Besucherbegrenzung. Gut für uns, sonst wären wir vielleicht gar nicht reingekommen. Schlecht, es herrscht ein ziemliches Gedränge. Im Foyer ist das kein Problem, weil es recht groß und weit ist, doch die oberen Etagen zeichnen sich durch enge verwundene Gänge aus. Erstaunlich ist auch, dass Fotografieren erlaubt ist, natürlich nur ohne Blitz und ohne Stativ. Vermutlich wären Verbote bei der Anzahl der Smartphones gar nicht zu kontrollieren. Knapp zwei Stunden verbringen wir in den Räumen und die anschließenden Parkgebühr in Höhe von 5,40€ erscheinen uns im Vergleich zu anderen Städten eher moderat. Der Rückweg dauert etwas länger, weil wir uns entscheiden, statt der Autopista (Autobahn) ein längeres Stück lieber die weniger monotone N II zu nehmen. Hier reiht sich allerdings im Abstand von wenigen hundert Metern jeweils ein Kreisverkehr nach dem anderen. Im Hotel angekommen machen wir eine kleine Siesta, die ich immer stets für meinen Spanisch-Onlinekurs verwende. Und bald schon geht es wieder an den |
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Platja de les roques blanques (Playa nudista) |
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Gestern haben wir uns auch gemerkt, an welcher Stelle man die
Bahnlinie einigermaßen sicher überqueren kann. Die Sonne knallt, es
gibt kaum eine Wolke aber der starke Wind macht das Sonnen nicht nur
gut erträglich, es macht auch leichtsinnig, zu lange in der Sonne zu
bleiben. Mittlerweile hat die Flagge von "Baywatch" von rot auf gelb gewechselt. ![]() Das heißt: Geübte Schwimmer dürfen sich in die Wellen stürzen. Anita ist lieber vorsichtig doch ich gehe rein und es verläuft alles.... Todo esta bien (Alles ist gut) Der Strandabschnitt ist heute noch leerer als gestern. Zwischen den einzelnen Besuchern sind stets geschätzte 30 Meter oder mehr, was das Sonnen angenehm gestaltet. |
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Patatas bravas y Alitas de pollo con patatas fritas
(Bratkartoffeln und Hähnchenflügel mit Fritten) |
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Auf dem Rückweg geht es wieder zu unserem Stammlokal. Chef des
Hauses versucht uns zu überreden, doch endlich mal was anders zu
essen, aber wir bleiben standhaft. Wir stehen nicht unter dem Druck,
immer Neues auszuprobieren um Neues kennenzulernen. Zwischen den einzelnen Bissen beobachten wir immer wieder einen Kitesurfer, der gelegentlich mehrere Meter hoch abhebt. Wir recherchieren: Diese Surfer erreichen Geschwindigkeiten bis zu 25 oder 30 km/h, sehr geübte Kitesurfer sogar 50 bis 60. ![]() Zum Abschluss gibt uns der Chef des Hauses noch etwas aus: Ein stark gekühlter und recht voll eingeschenkter Jägermeister. Ich bin mir nicht sicher aber es könnte sein, dass dies mein erster Jägermeister in meinem Leben ist. Und der Rest des Tages? Wie gestern vorgestern und die Tage davor... Absacker neben dem Pool und später auf dem Balkon. |
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03.09.2025: Sant Pol pur | |
Um 6:00Uhr klingeln die Smartphones und ausnahmsweise ohne
Morgenhygiene, die wir noch nachholen werden, geht es sofort durch
die Dunkelheit zum Strand, um die Sonne, den Strand und überhaupt
den Tag zu begrüßen. Banandose desnudo (Schwimmen) Unser Bad im Meer dauert nur recht kurz, obwohl uns die Wellen heute sehr gut gewogen sind. Dennoch ist es ein wenig frisch. Den Morgen genießend beobachten wir aufmerksam, wie die Sonne langsam aus dem Meer herausschaut. ![]() Vielleicht ist das heute unser letzter Sonnenaufgang, den morgen geht es schon wieder heim. Desajuno (Frühstück) Wieder frühstücken wir zwangsweise drinnen, denn der Außenbereich ist von der Reinigung her noch etwas feucht. Heute sind wir insgesamt neun Personen beim Frühstück, im Vergleich zu den Vortagen also schon fast überfüllt :) Paseo (Spaziergang) Es geht noch einmal zu dem Strand, bei dem Kleidung optional ist. Allerdings mit einem Umweg durch Sant Pol zur Església de Sant Jaume (Kirche des Heiligen Jakob), eine spätgotische Kirche aus dem Jahr 1590 und die zweite Kirche neben der im letzten Jahr besuchten Ermita Sant Pau. ![]() Leider hat sie an den Wochentagen nur eine kurze Zeitspanne am Abend geöffnet, so dass wir uns von innen kein Bild machen können. Der Strand ist wieder angenehm leer und am Himmel keine Wolke. Heute ist wettermäßig eindeutig der beste Tag, hat leider zur Folge, dass die Sonne ziemlich brennt. Zweimal stürze ich mich daher in die kühlenden Wellen. Gut eingecremt achten wir darauf, uns keinen Sonnenbrand zu holen. Nach etwa einer Stunde geht es dann wieder zurück zum Hotel. Gerne hätten wir unterwegs auf dem Marktplatz einen Kaffee getrunken. Dort, wo es in meiner Kindheit zumindest im Sommer immer einen Schießstand (Luftgewehr) und eine Würstchenbude gab, befindet sich heute die Außengastronomie eines kleinen Cafés, doch das ist (noch) geschlossen. El mar está muy tormentoso hoy (Das Meer ist heute sehr stürmisch) Es geht zum dritten mal für heute ans Meer, und zwar zu unserem Stamm-Strand. Zum ersten Mal sehen wir, dass auch hier einzelne ganz ohne Kleidung liegen bzw. das Meer erstürmen. Interessant ist der Kontrast, der ein schönes Bild abgeben würde, dürfte man es fotografieren. Eine junge Frau plantscht in Ganzkörperbekleidung im Meer (nennt sich, glaube ich, Burkini) und nur wenige Meter entfernt ein Pärchen, ganz ohne Bekleidung. Viel aufregender ist allerdings das Meer, denn seit heute Nachmittag ist starker Wind aufgezogen und die Wellen sind mitreißend. Uns wundert, dass hier immer noch die grüne Flagge gehisst ist. Ich rate Anita ab, hier rein zu steigen, tu es aber selbst und bin doch überrascht, wie schnell man abtreibt bzw. es schwierig wird, ohne umzufallen aus dem Wasser zu kommen. Nuestra ultima cena (Unser letztes Abendessen) Seit heute morgen quält uns die Frage, wo wir denn heute zu Abend essen werden. Eigentlich hatten wir ja gedacht, zum Abschluss wieder etwas feiner zu dinieren und im Hotel zu essen. Ich hatte mir auch schon in spanisch den Satz zurecht gelegt, dass ich gerne im Restaurant einen Tisch reservieren möchte, so gegen 8:30Uhr. Aber es sprechen auch einige Dinge dagegen. Nicht nur, dass wir dem Chef gestern ein "Hasta Manana" zum Abschied sagten, im Hotel kann man frühestens um 8:15Uhr essen. Und damit ist der Abend ja schon fast gelaufen und wir werden nicht mehr zum Absacker an den Pool gehen können. ![]() Also dann eben doch unser kleines Restaurant. Wir entscheiden uns diesmal für einen Salatteller mit Fritten aber der Chef besteht darauf, dass Anita auf jeden Fall auch noch Falafel probiert, als wenn sie das nicht kennen würde. Zum Schluss überrascht er uns mit einem Spezialpreis und gibt uns sogar noch zwei Espressi aus. Ich erzähle ihm auch noch, dass ich genau in seinem Restaurant bereits vor über 50 Jahren gegessen habe. Er kann es kaum glauben und wir verabschieden uns sehr herzlich mit "Hasta la proxima en un ano" (Bis zum nächsten mal in einem Jahr) El bar y la terraza (Die Bar und die Terrasse) Und wie soll der Abend denn schon anders enden? Ein Absacker in der Bar am Pool und anschließend auf dem Balkon. Wir beschließen noch auf die Schnelle, dass wir morgen kein Frühschwimmen anstreben. |
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04.09.2025: Sant Pol, BCN, CGN |
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Auf das Frühschwimmen verzichtend frühstücken wir letztmalig in
diesem Urlaub hier im Gran Sol und sagen uns: Wenn wir das nächste mal vielleicht hier sitzen und frühstücken werden wir sagen: "Jetzt geht´s los!" Aber jetzt heißt es, die Koffer zu packen und akribisch darauf zu achten, nichts zu vergessen. Bis auf die absichtlich für die Rückfahrt zurückgehaltene Flasche Wasser im Kühlschrank funktioniert das auch. Wir begleichen unten noch die Bettensteuer und sind überrascht, dass wir überhaupt nichts aus der Minibar bezahlen müssen. Die scheint wohl inkludiert zu sein. Aber teuer wäre es sowieso kaum geworden, da wir außer Wasser kaum etwas getrunken haben. Volveremos pronto (Wir kommen bald zurück) Freundlich verabschieden wir uns bei der Rezeptionistin und bedanken uns für die schöne Zeit hier im Haus. Zurück in Richtung Flughafen fahren wir über die N II, die direkt an der Küste entlang geht. Erst in Sichtweite von Barcelona wechseln wir auf die Autopista (Autobahn), denn im letzten Jahr haben wir ja mit dem Diebstahl sehr unschöne Erfahrungen in der Innenstadt von Barcelona gemacht. Dank Navi finden wir sofort den richtigen Weg und die Fahrzeugrückgabe erfolgt sehr zügig. Nunca más Eurowings (Nie wieder Eurowings) Leider geht unsere Maschine erst heute Abend nach 20Uhr und wir sind viel zu früh. Wie im letzten Jahr erscheint uns das kein Problem zu sein. Wir geben halt unsere Koffer ab, gehen durch die Sicherheitskontrolle und dann haben wir genügend Zeit, den Urlaub Revue passieren zu lassen, gemütlich einen oder mehrere Kaffees zu trinken, zu lernen und zu schreiben. Doch es kommt ganz anders. Abweichend vom Vorjahr können wir das Gepäck erst zwei Stunden vor Abflug abgeben. Das bedeutet, der Schalter öffnet erst in mehr als fünf Stunden. Unsere Hinweise, dass es uns letztes Jahr möglich war, die Koffer noch früher abzugeben und wir ja bereits online eingecheckt haben, ändert nichts. Wir fragen uns, warum wir uns online einchecken, wenn wir sowieso zum Schalter müssen. Einen automatischen Dropoff-Schalter, den man in einem so großen Flughafen erwarten kann, gibt es ebenfalls nicht. Das passiert uns nicht noch einmal. Entweder fliegen wir zukünftig mit Eurowings nur noch mit Handgepäck oder viel besser, gar nicht mehr. Auch wenn es dann komplizierter und etwas teurer werden wird: Dann fliegen wir eben von Frankfurt aus mit "unserer" Lufthansa. Aber wie ist denn nun der Rückflug? Witr sitzen püntklich im Flieger und könntren los. Aber dire Koffer sind noch nicht komplett verladen und nach Köln hin soll die Stracke verstopft sein. Also starten wir mit gut einer halbven Stunde Verspätung. Der Flug und die darin enthaltene Verkaufsveranstaltung verlaufen sehr ruhig. In Köln ankommend regent es in Strömen und wir halten in einer Vorfeldposition. Also durch den Regen über die Gangway bis zum Bus. Das dazu. |
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Fazit von Noch einmal Sant Pol der Mar Zusammengefasst: Kurzer Trip aber viel Spaß und Freude. Aber etwas detaillierter: Vom Rückflug mal abgesehen hat dieses mal alles gepasst und geklappt. El clima (Das Wetter) Bis auf etwas Sprühregen und das für uns nicht tragische Gewitter in der Nacht hat das Wetter gezeigt, was die Costa Brava kann. Es war meist sonnig, aber auch immer wieder mit ein paar angenehmen Schattenwerfenden Wolken, von Mittwoch einmal abgesehen. El mar (Das Meer) Das hat sich in einer großen Bandbreite gezeigt: Mal spiegelglatt bis zu aufpeitschen. Wir und insbesondere ich haben immer wieder mal etwas Zeit in ihm verbracht und es hat viel Freude bereitet. El coche (Das Auto) Mit dem Wagen, einem Mercedes A180 AMG-Line hatten wir ebenfalls Glück. Nicht nur. dass er gut ausgestattet war, er hatte auch nicht plötzlich einen zerstochenen Reifen. Aber grundsätzlich hätte es auch ein kleinerer Wagen getan. Wir hatten nur auf Automatik Wert gelegt. La comida (Das Essen) Das edlere Essen im Hotel war ausgezeichnet aber wir sind auch mit einfacherem Essen aus dem kleinen Restaurant sehr zufrieden gewesen. Auch wenn wir nicht immer das erhalten haben, was wir bestellt hatten. Und ja, im Gegensatz zu meinem Witz im Vorfeld lag es gar nicht an meinem Spanisch. ?Cuánto custa eso? (Was kostet das?) Wir sind einige Male sehr angenehm überrascht worden. Wie bereits erwähnt kostete das mehrgfängige und exquisite Menü in unserem Hotel nur 34€ pro Person. Im Nachgang haben wir auf der Abrechnung gesehen, dass das gesmte Essen einshließlich einer Flasche Wein und inklusive gutem Trinkgeld unter 70€. Wenn sich ein Nichtgast in das reichhaltige Frühstück einkaufen möchte, so kostet es ihn 10€. Das haben wir in einem unserer Lieblingshotel in Deutchland auch bezahlt....vor etwa 25 Jahren. Eine Flasche Wasser(0,5l bzw. 0,75l) liegt bei etwa 2,75€. Das mag sicherlich auch an Sant Pol liegen, denn in Canet auf unserer kleinen Wanderung haben wir für eine kleine Flasche Wasser 3,20€ bezahlt. Der Sprit liegt so um die 1,40€ bis 1,50€. Und der Wein? Eine Flache an der Bar oder im Hotel kostet 15€. Mi pasado (Meine Vergangenheit) Noch einmal konnte ich in meine Kindheit und Jugendzeit eintauchen und einige Plätze wiedersehen, an denen ich sehr schöne und bedeutsame Erlebnisse hatte. Und dass ich so viele und genaue Erinnerungen habe verdanke ich meiner Familie mit Fotos und Schmalfilmen und natürlich auch meinen eigenen Dokumenten. El idioma (Die Sprache) Niemand mehr als wir selbst sind so überrascht, dass es mit dem bisschen Spanisch, das wir bisher gelernt haben, so gut lief. Ich bezweifle, dass alles korrekt war, was wir gesagt haben aber es war allen anzusehen, dass sie sich freuen, dass wir es halt versuchen. Meine Befürchtung, mit den paar Sätzen so auf die Nase zu fallen, dass ich gar keine Lust mehr habe, weiter zu lernen, hat sich nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil: Es macht Lust darauf, weiter zu lernen. Los Amigos (Die Freunde) Ich behaupte, wir haben uns in der Woche einige "Freunde" gemacht: 1.Unsere nette Reinigungsfrau, die uns immer gegrüßt hat und die auch stets ein gutes Trinkgeld in unserem Zimmer vorgefunden hat. 2. Die Rezeptionistin, die sich gefreut hat, dass wir versuchen etwas Spanisch zu sprechen. 3. Ebenso die Chef-Kellner, die nach kurzer Zeit schon immer wüssten, was wir bestellen werden. 4. Der Chef unseres kleinen Restaurants, der sich ebenfalls gefreut hat, dass wir jeden Abend bei ihm gegessen haben. 5. Ungefähr 1000 Moskitos, die uns sehr nah gekommen sind und in uns ausreichend Nahrung gefunden haben. Sie werden uns vermutlich am meisten vermissen. Und natürlich das wichtigste: Mi Esposa (Meine Ehefrau) Wieder einmal ist, wie nicht anders erwartet, alles prima gelaufen. Sant Pol, nos vemos a la vuelta, ?no? (Sant Pol, wir sehen uns wieder, oder? Dazu sagen wir beide mal: Mit ziemlicher Sicherheit: Ja! ![]() |
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